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Heßdorf
Magerrasen und Blühflächen als Bereicherung der Kulturlandschaft
Bei einem Spaziergang bei Heßdorf wurden unterschiedliche Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt in der Kulturlandschaft vorgestellt.
Foto: Saskia Becker | Bei einem Spaziergang bei Heßdorf wurden unterschiedliche Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt in der Kulturlandschaft vorgestellt.
Bearbeitet von Corinna Petzold
 |  aktualisiert: 02.07.2023 03:25 Uhr

Der Landschaftspflegeverband (LPV) und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt stellten bei einem gemeinsamen Spaziergang bei Heßdorf unterschiedliche Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt in der Kulturlandschaft vor. 15 Personen nahmen teil, darunter lokale Landwirte und Bürgermeister Martin Göbel, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts Main-Spessart, der folgende Informationen entnommen sind.

Im Rahmen des BayernNetzNatur-Projektes „Lebensräume auf Kalkstandorten im Landkreis Main-Spessart“ wurde bereits im Winter 2020/21 ein verbuschter Magerrasen in der Flurlage „Rodenberg“ teilweise freigestellt. Dort finden inzwischen verschiedene lichtliebende Tier- und Pflanzenarten wie die Zypressenwolfsmilch oder der Schachbrettfalter einen Lebensraum. Die Projektmitarbeiterinnen veranschaulichten den Teilnehmern, weshalb freigestellte und extensiv genutzte Magerrasen, die zum Beispiel beweidet werden, wichtig für den Erhalt der Artenvielfalt sind. "Gerade in einer intensiv genutzten Kulturlandschaft braucht es extensiv genutzte Flächen, die als Rückzugsräume und Trittsteinflächen für den Biotopverbund fungieren", erläuterte Melissa Pfitzner vom LPV.

Die komplexen Zusammenhänge von Landwirtschaft und Naturschutz

Die Landwirtschaft leistet ebenfalls mit verschiedenen Maßnahmen in der Agrarflur einen Beitrag zum Biotopverbund. "Besonders Blühflächen und Brachen, die zum Beispiel im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms oder des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms fünf Jahre kaum bis gar nicht bewirtschaftet werden, bieten unter anderem Niederwild wie Rebhuhn und Hase sowie unterschiedlichsten Insekten einen Lebensraum“, betonte Irma Geyer vom AELF. Darüber hinaus tragen zum Beispiel Gewässerrandstreifen nicht nur zu einer verminderten Erosion bei Starkregen bei, sondern verringern auch die Nitrat- und Phosphorbelastung der Gewässer, heißt es in der Pressemitteilung.

Die Flur bei Heßdorf zeigte den Teilnehmenden exemplarisch welche Strukturvielfalt in der Landschaft für den Erhalt der Artenvielfalt möglich ist, und wie komplex die Zusammenhänge von Landwirtschaft und Naturschutz sind. Je mehr unterschiedliche Strukturen von Wiesen, Äckern, Hecken oder auch einzelnen Bäumen in der Landschaft zu finden sind, desto größer sei die Vielfalt an Tieren und Pflanzen, die sich dort ansiedeln können.

Das BayernNetzNatur-Projekt des Landschaftspflegeverbandes Main-Spessart läuft seit Juni 2019. Das Projekt setzt in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde und anderen Kooperationspartnern naturschutzfachliche Maßnahmen um, damit Magerstandorte durch geeignete Pflege und Bewirtschaftung offengehalten und weiter optimiert werden.

 
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