
Als vielschichtiger, spannender und überzeugender musikalischer Reisebericht erwies sich "Entdeckung einer neuen Welt", das 21. Jahreskonzert des Symphonischen Blasorchesters (SBO) der Musikkapelle Lengfurt (MKL), das die gut 200 Besucher, darunter viele Ehrengäste, in der Karbacher Mehrzweckhalle zu begeistern vermochte.
In seinen Begrüßungsworten sagte der MKL-Vorsitzende Bruno Hock, dass die MKL, die schon zum zweiten Mal in ihrer Geschichte an der US-Ostküste zu Gast war, für ihren musikalischen Reisebericht ihre ganz eigene musikalische Auswahl getroffen habe. Die Musiker selbst, namentlich Melanie Ohms und Yannick Trapp, übernahmen charmant, kundig und pfiffig die Moderation, die Konzertleitung hatte Michael Geiger.
Das Eröffnungsstück "Strike up the Band" (George und Ira Gershwin), mit "Los, lasst die Band anstimmen" übersetzbar, hatte man schon bei der Jubiläums-Parade des Fire Departments aus Tallman, New York, gespielt. "Hispaniola" ist eine über zehnminütige höchst farbige Reisebeschreibung der Entdecker-Fahrt von Christoph Columbus, zu der sich schon erste "Bravo"-Rufe aus dem Publikum vernehmen ließen.
In der dreiteiligen "Rhapsody for Euphonium" (James Curnow) steht das Euphonium (Solist: Tobias Diehm) in einer lebendigen und aufregenden, aber auch friedlichen Beziehung zum restlichen Orchester. Komponist Clare Grundman hat den amerikanischen Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten in "The Blue and the Gray" (die Farben der Uniformen) verarbeitet, ein Stück, in welchem sich viele Volkslieder dieser Zeit thematisch wieder finden. Mit "Images of the City", in denen Komponist Franco Cesarini eher die emotionalen als visuelle Bilder einer Stadt in kräftig fühlbarer Weise heraufbeschwört, erinnerte die MKL an ihren Besuch in Manhattan.


Mächtiges Schlagwerk leitete die offizielle Hymne "The Journey" der mächtigen Sport-Organisation National Collegiate Athletic Association (NCAA) ein, mit starker Annäherung an den typischen Sound amerikanischer Marching Bands. Das wohl bekannteste Dixieland-Jazz-Stück "Tiger Rag" ist auch mit der Tuba in der Melodieführung als "Tuba Tiger Rag" (Solist: Andreas Emmert) mitreißend, und nicht minder überzeugend ist Christoph Arz an der Soloklarinette bei "Victor’s Tale", der Musik aus dem Film "Terminal".
Die kraftvolle Titelmelodie des beliebten Musicalfilms "Greatest Showman" über den Zirkuspionier P.T. Barnum folgte, und die wunderschöne Musik aus dem Tom-Hanks-Film "Forrest Gump" bildete dann den vorläufigen Abschluss des Programms. Da ergriff spontan Ehrengast Landrat Thomas Schiebel das Mikrofon, um der MKL hohe Anerkennung und Dank auszusprechen. Stehende Ovationen forderten prächtige Zugaben, darunter "Never Enough", hervorragend gesungen von Tanja Rösch, und der glasklar präzise losstürmende John-Philip-de-Sousa-Marsch "Stars and Stripes Forever".
Für das Wiederholungs-Konzert am Samstag, 26. Oktober, in der Trennfelder Triefensteinhalle ist noch ein kleines Kartenkontingent verfügbar.