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Lohr
Madenwürmer: Lästig aber harmlos
Ein Befall von Madenwürmern bei Kindern kann sich durch Bauchschmerzen bemerkbar machen. 
Foto: Frank Zagel | Ein Befall von Madenwürmern bei Kindern kann sich durch Bauchschmerzen bemerkbar machen. 
Frank Zagel
 |  aktualisiert: 07.10.2019 10:00 Uhr

Sie sind drei bis zwölf Millimeter klein, leben im Darm, sind unangenehm, aber nicht gefährlich: Madenwürmer sind gerade bei Kindern nicht selten. Auch an Schulen und Kindergärten in Lohr und Umgebung kommt es immer wieder zu Wurmbefall von Kindern. Gegenwärtig liegen der Redaktion von drei Einrichtungen, Kindergarten bis Grundschule, die Informationen über den Befall von Kindern mit Madenwürmern in Form eines Elternbriefes mit Verhaltenshinweisen vor.

Meldepflichtig beim Gesundheitsamt ist der Befall nicht, teilt die Pressestelle des Landratsamtes Main-Spessart auf unsere Nachfrage mit. Somit seien der Behörde auch keine aktuellen Fälle bekannt, erklärt Presserefentin Mandy Feser.

Juckreiz als Zeichen

Die Madenwürmer aus dem Darm vermehren sich durch Eiablagerungen der Weibchen am After der Befallenen, so Feser. Durch Juckreiz mache sich das bemerkbar.

Eine Übertragung sei fast überall möglich, beispielsweise auch durch Katzen, Hunde oder andere Tiere. Als prophylaktische Maßnahme empfiehlt das Landratsamt eine gute Händehygiene, besonders nach dem Toilettengang.

Übertragung per Handkontakt

Die Wurmeier werden besonders über Handkontakt übertragen. Da der Befall vor allem bei Kleinkindern vorkommt, ist das Infektionsrisiko in Kindertagesstätten oder Krippen höher als zuhause.

Für die Eltern ist der Juckreiz am Po der Kinder oft das Anzeichen, das auf Madenwürmer hinweist. Erste Anlaufstelle ist normalerweise der Hausarzt oder Kinderarzt. Oftmals zieht eine Erkrankung außer Schlafstörungen keine Beschwerden mit sich und bleibt deshalb unbemerkt. Wenn doch Beschwerden auftreten, wie zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen oder seltener Durchfall, geben diese meist keinen klaren Hinweis auf eine Wurmerkrankung, weil sie vielerlei Ursachen haben können. Manchmal lässt sich eine Wurmerkrankung auch daran erkennen, dass die Würmer im Kot sichtbar sind.

Kreislauf der Selbstansteckung

Der Kinder- und Jugendarzt verordnet meist ein für das Kind geeignetes Mittel, das die Madenwürmer abtötet. Gerade Kinder stecken sich aber häufig selbst erneut an, indem sie sich am Po kratzen und dann Wurmeier über die Finger wieder in den Mund gelangen und im Darm die nächste Generation an Madenwürmern entsteht. Hygiene-Vorkehrungen sind deshalb sehr wichtig, um den Kreislauf zu unterbrechen.

Neben dem Waschen der Hände, wird ein tägliches Wechseln der Unterwäsche und der Bettwäsche empfohlen, die bei mindestens 60 Grad gewaschen werden sollte. Auch an das Kurzschneiden der Fingernägel bei Kindern sollte gedacht werden, denn beim Kratzen auf den Juckreiz hin, landen die Wurmeier unter den Fingernägeln. Mit dem Arzt sollte weiter abgeklärt werden, ob die übrigen Familienmitglieder gleich mitbehandelt werden sollen.

Die Darmparasiteninfektion gilt in aller Regel als harmlos. Nur selten kommt es zu Komplikationen.

Im Klinikum kein Thema

Im Klinikum Main-Spessart werden laut Aussage der Leitung Unternehmenskommunikation & Marketing keine Kinder wegen Madenwürmern behandelt, womit das auch kein Thema wäre, erklärte Sandra Amberger auf Nachfrage.

Der Kindergarten oder die Schule kann laut Mandy Feser vom Landratsamt trotz eines Befalls weiterhin besucht werden, sofern sich das Kind an die hygienischen Vorschriften hält und sich in ärztlicher Behandlung befindet, da die Erkrankung als nicht ansteckend deklariert ist.

 
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