Mit verspielten Streichermelodien begleitet von den altertümlichen Klängen eines Cembalos stimmte die "Aria sopra la Bergamasca" von Marco Uccellini die versammelte Gemeinde in der Lohrer Auferstehungskirche auf einen etwas anderen Sonntagmorgen ein.
Einen Kantatengottesdienst hatte Dekan Till Roth zur Feier des vierten Advents angesetzt und dafür den Coro Piccolo und ein Kammerorchester zu dessen musikalischer Gestaltung eingeladen.
"Mache dich auf und werde Licht" lautet der Titel der Kantate des unterfränkischen Komponisten Wolfgang Carl Briegel, die Dekanatskantor Mark Genzel für den Anlass ausgewählt hatte.
Unter Genzels Leitung bescherte der 15-köpfige Chor, den auch Roth unterstützte, im homogenen Zusammenspiel mit Cembalo, Viola, zwei Violinen und einem Violoncello den zahlreich erschienenen Gläubigen ein kraftvolles musikalisches Erlebnis.
Ein Erlebnis, das der junge Basssolist Elias Wolf entscheidend mitprägte, der im Rahmen der Predigt außerdem die Sequenz "Quia fecit mihi magna" aus dem Magnificat Johann Sebastian Bachs vortrug. Er illustrierte damit musikalisch das zentrale Thema des Kantatengottesdienstes, den Dekan Till Roth Marias Lobgesang und ihrer Freude über die kommende Geburt Christis gewidmet hatte.
Im Zeichen des nahenden Weihnachtsfestes, das sich bereits im festlich geschmückten Kirchenraum abbildete, rief Roth die Gemeinde dazu auf, das Gebet auch in ihrem Alltag zu pflegen. Dass dies gerade im Trubel der Vorweihnachtszeit nicht immer leicht sei, sei ihm klar und der gemeinsame Gottesdienst daher umso wichtiger. "In der Gemeinschaft betet es sich leichter, in der Gemeinschaft singt es sich sich leichter und wer singt, der betet doppelt", zitierte Roth den bekannten, dem Kirchenvater Augustinus von Hippo zugeschriebenen Sinnspruch. Eine Weisheit, die zum Orgelspiel Genzels auch die Gemeinde ausgiebig beherzigte.