Der Gemeinderat in Wiesthal beschäftigte sich in seiner kurzen Sitzung am Dienstag in der Kulturhalle mit einem Thema, das auch auf andere Kommunen zukommt. Die Frage lautet: Wie statte ich meine Schulen mit Lüftungsanlagen gegen das Coronavirus aus? Bürgermeister Karl-Heinz Hofmann hatte einige Angebote eingeholt, die er dem Gemeinderat präsentierte.
Dabei ging es um eine große und eine kleine Lösung. Derzeit werden raumlufttechnische Anlagen mit 80 Prozent vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gefördert. 20 Prozent müssten von der Gemeinde finanziert werden. Für die Schule des Schulverbandes Neuhütten/ Wiesthal würde eine raumtechnische Anlage für die sechs Klassenzimmer rund 120 000 Euro kosten. Rund 15 000 Euro würde eine Anlage pro Unterrichtszimmer kosten. Dazu käme noch die Installation. Da diese Anlagen fest verbaut sind, müsste die Kosten die Gemeinde tragen. Wobei noch nicht bekannt ist, welche Baumaßnahmen erforderlich wären.
Die kleinere Lösung wäre die Anschaffung von sechs mobilen Luftreinigungsanlagen. Hierbei betrügen die Kosten nur rund ein Zehntel. Ein mobiles Gerät ist für rund 1590 Euro zu haben. 50 Prozent der Anschaffungskosten würden vom Freistaat Bayern getragen. Auch würden für die Grundschule zwischen den Gemeinden Neuhütten und Wiesthal die Ausgaben geteilt, da mobile Anlagen der Schulverband zu tragen hat. Hofmann wies in diesem Zusammenhang auch auf die Folgekosten bei Wartung und Stromverbrauch hin. Positiv wäre, nach Aussagen des Landratsamts, dass mobile Anlagen kurzfristig verfügbar wären und damit den Schulunterricht im September gewährleisten könnten. Der Nachteil der mobilen Anlagen: Es muss auch künftig regelmäßig gelüftet werden.
Der Gemeinderat hielt sich seine Meinungsfindung erst einmal offen. Aber er beauftragte die Verwaltung der VG Partenstein, einen Antrag für Förderanträge für beide Lösungen zu stellen. Der Bürgermeister wies bezüglich der Schule darauf hin, dass auch die in die Jahre gekommene Heizung bald erneuert werden muss.
Bauanträge genehmigt
Darüber hinaus genehmigte das Gremium zwei Bauanträge. Karina Wegmann möchte ein Wohnhaus im Tannenweg 12 neu bauen. Die notwendigen Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans hinsichtlich der Überschreitung der Vollgeschosszahl, der Überschreitung der festgesetzten hangseitigen Wandhöhe, der Überschreitung der zulässigen Garagenwandhöhe, der Höhe der maximal zulässigen Einfriedungshöhe sowie der Geschossflächenzahl wurden erteilt. Ebenso befürwortete das Gremium den Bauantrag von Thomas Hartmann für die Errichtung einer Stützwand sowie eines überdachten Stellplatzes in der Krommenthaler Straße. Auch hier wurden die Befreiungen erteilt.
Schließlich nahm der Gemeinderat den Antrag eines Kollegen an. Künftig soll die Verwaltung für die Beratung des Haushalts neben den bisherigen Werten (endgültiges Ergebnis Vorjahr, Planzahlen Vorjahr) auch die vorläufigen Ist-Zahlen des aktuellen Jahres und die des Vorjahres vorlegen.