Unzählige Tonnen Schnee haben die Helfer im Süden Bayerns in den letzten Tagen von Dächern geschaufelt. Nachdem sich die Lage in den betroffenen Gebieten langsam entspannte, war der Einsatz für die THWler aus Lohr beendet und sie traten ihre Heimreise an.
Sechs Tage lang war das THW Lohr in Miesbach vor Ort, so die Pressemitteilung des Ortsverbands. Sechs Tage, an denen Arbeitgeber ihre Mitarbeiter frei stellten. Sechs Tage, an denen die Familien und Freunde der beteiligten Helfer zu Hause auf Mama, Papa, Freund oder Freundin verzichteten und den Alltag stemmten, um den Einsatzkräften den Rücken frei zu halten. Bei ihrem ehrenamtlichen Einsatz seien die Helfer auf den Rückhalt der Arbeitgeber, ihrer Familie und Freunden angewiesen, heißt es in der THW-Mitteilung. Manche Arbeitgeber verzichten neben der Freistellung auch auf den ihnen zustehenden Verdienstausfall. Großer Dank gebühre daher all denjenigen, die indirekt ihren Beitrag zum Gelingen der Einsätze leisten. So habe sich die Einsatzmannschaft in Miesbach sechs Tage lang hochmotiviert ihren Aufgaben stellen können.
Neben einigen kleineren Einsätzen beschäftigten zwei große Projekte die Mannschaft aus Lohr. Vom Dach einer Industriehalle in Hausham räumten sie gemeinsam mit der Bundeswehr und den THW Kollegen aus weiteren Ortsverbänden rund 2400 Tonnen Schnee. Die Schneemenge hatte ein Statiker, meist ein Bau
fachberater des THW, vorab berechnet. Ein weiterer Einsatzauftrag schickte die Helfer auf die über 1000 Quadratmeter große Dachfläche eines Seniorenheimes in Neuhaus (Schliersee). Dazu gehörte ein Altbau mit steilem Dach in schwindelnder Höhe und mehrere Flachdächer mit Photovoltaik-Bebauung auf denen besondere Vorsicht geboten war. Zur Sicherung auf dem Steildach diente die Drehleiter der Feuerwehr Aschheim. Der Zugtrupp des THW Lohr koordinierte an dieser Einsatzstelle die Arbeiten der Feuerwehr und mehrerer unterstützender THW Ortsverbände in Abstimmung mit der Gesamteinsatzleitung in Miesbach.
Die Motivation der Mannschaft habe trotz der schweren Arbeit an allen Einsatztagen angehalten, so die THW-Mitteilung. Die Menschen vor Ort, die die Helfer stets freundlich empfingen und mit kleinen Stärkungen versorgten, taten ihr Übriges dazu. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Einheiten habe hervorragend geklappt und alle Beteiligten sammelten wertvolle Einsatzerfahrungen, die sich so in Übungssituationen nicht nachstellen lassen. Die Lohrer Mannschaft setzte sich aus einem generationenübergreifenden Team zusammen. Für einige war es der erste große Einsatz, in den sie starteten. Am Donnerstag kehrten die THW´ler erschöpft, aber gesund und mit vielen neuen Erfahrungen nach Lohr zurück.
Aus Lohr waren 22 Helferinnen und Helfer am Einsatz beteiligt. Täglich waren es rund 1000 THWler, die neben allen anderen Hilfsorganisationen tatkräftig mit anpackten.