Die neuen Parkgebühren in Lohr sind beschlossene Sache. Der Stadtrat stimmte am Mittwoch mit großer Mehrheit zu. Die Verordnung tritt am 1. Januar 2022 in Kraft. Damit verbunden ist eine wesentliche Änderung für viele Autofahrerinnen und Autofahrer, die nach Lohr kommen: Der Großparkplatz Mainlände, bisher gebührenfrei nutzbar, wird kostenpflichtig.
Das betrifft Besucher der Stadt ebenso wie Beschäftigte im örtlichen Handel und Gewerbe. Immerhin sind die ersten vier Stunden auf der Mainlände frei, erst wer länger parkt, muss zahlen (siehe: Zahlen und Fakten). Der Lohrer Stadtrat befasste sich vorigen Februar mit der Parkraumbewirtschaftung und einigte sich auf ein neues Konzept.
Intensive Beratungen
Dem gingen intensive Beratungen und Einzelbeschlüsse voraus, berichtete Philipp Halbritter von der Stadtverwaltung in der Sitzung am Mittwoch. Die Mainlände sowie die Parkplätze Ignatius-Taschner-Platz, Ludwigspassage und Haaggasse werden mit Parkscheinautomaten bestückt.
An den Geräten können Parker ein Ticket lösen und dann ins Auto legen. Es soll aber auch das sogenannte Handy-Parken angeboten werden. Dabei können die Gebühren mittels Smartphone bargeldlos entrichtet werden, ohne zum Parkscheinautomaten gehen zu müssen.
Obwohl die neue Gebührenwelt für das Parken in Lohr eigentlich feststand, wäre es im Stadtrat fast noch zu einer Grundsatzdiskussion gekommen. Auslöser war Karl-Hermann Hummel vom Bürgerverein, der sich "strikt gegen die Bewirtschaftung der Mainlände" aussprach. Das sei nicht wirtschaftlich, wenn man zum Beispiel die Kosten für die neuen Automaten bedenke.
Beschäftigte des Einzelhandels betroffen
Außerdem seien die Beschäftigten im Lohrer Einzelhandel besonders betroffen, die bisher auf der Mainlände dauerparken konnten. Insgesamt sah Hummel in dem Konzept "keine Verbesserung" und führte als Beispiel den Parkplatz an der Stadthalle an, der gebührenpflichtig und meistens leer sei. Mit den kostenfreien altstadtnahen Stellplätzen auf der Mainlände gebe Lohr einen Vorteil gegenüber den Oberzentren auf.
Brigitte Riedmann (Freie Wähler) ging dazwischen und beantragte das Ende dieser Debatte. Denn das Thema sei ausführlich diskutiert worden. Bürgermeister Mario Paul ließ über den Antrag entscheiden, der Stadtrat stimme mit 18 zu fünf Stimmen dafür. Anschließend wurde die neue Parkgebührenverordnung mit 20 zu drei Stimmen beschlossen.