Obwohl die benachbarte Spessarttorhalle seit 27. Dezember wieder als Impfzentrum Main-Spessart genutzt wird, muss die Lohrer Georg-Ludwig-Rexroth-Realschule keinen Sportunterricht ausfallen lassen. Das hat Direktor Alexander Lutz auf Anfrage unseres Medienhauses mitgeteilt. Es sei gelungen, den Unterricht auf andere Gebäude zu verteilen.
Nach Angaben des Schulleiters fand der Sportunterricht der Realschule bislang ausschließlich in der Spessarttorhalle statt – plus einer Doppelstunde Schwimmen im Nägelseezentrum. Nach dem Ende der Weihnachtsferien werde der Sportunterricht im neuen Jahr 2022 voraussichtlich im Lauf der ersten Schulwoche unter Einsatz der Turnhallen der Grundschulen der Stadt Lohr wieder beginnen.
Für circa 90 Prozent der Unterrichte seien geeignete Turnhallen gefunden worden, berichtete Lutz. Im Wechsel komme auch die Aula der Realschule für kleinere Sportgruppen wie Tanz oder Gymnastik zum Einsatz. Sportunterricht entfalle grundsätzlich nicht, bei zwei Sportgruppen müsse die Nutzung einer Halle im 14-tägigen Turnus gegen die Aula getauscht werden.
Beförderungen ausgeschrieben
Zum Aufwand für diese Verfahrensweise erklärte der Schulleiter, er liege in der Organisation der Fahrten. Die Schule habe zunächst den Stundenplan geändert, um möglichst viele Kapazitäten nutzen zu können. Der Landkreis habe dann die Busbeförderungen ausgeschrieben. Auf die Frage, ob daran gedacht sei, Sportunterricht ins Freie zu verlegen, sobald die Witterung das wieder zulasse, erwiderte Lutz, dass der Hartplatz der Realschule als Außensportgelände 2022 wegen der geplanten Sanierung nicht verfügbar sei, aber eventuell das Sportgelände am Nägelsee zum Teil mitgenutzt werden könnte. Das habe die Realschule aber bislang noch nicht offiziell angefragt, "weil wir erst einmal abwarten, wie sich die Situation insgesamt entwickelt".
Über die erneute "Zweckentfremdung" der Spessarttorhalle hat sich laut Lutz "natürlich niemand gefreut, gleichzeitig stellt aber auch niemand die Notwendigkeit eines Impfzentrums in Frage". Unglücklich sei gewesen, dass sich Sportlehrer wie Schüler nach langem Verzicht auf die Halle darüber gefreut hätten, endlich wieder regulären Sportunterricht zu haben, und sich dann nach fünf oder sechs Wochen wieder alles geändert habe. Da durch die Möglichkeit zur Mitbenutzung der Grundschulturnhallen eine wesentliche Verbesserung bevorstehe, werden sich nach Einschätzung des Direktors die negativen Auswirkungen für die Schülerinnen und Schüler – bezogen auf den reinen Schulsport – im Rahmen halten. "Natürlich freuen wir uns über jeden Tag, den wir eher in unsere Sporthalle zurückkehren können, gleichzeitig aber auch über jeden Tag, um den sich die pandemische Lage insgesamt verkürzt", so Lutz.
Berufsschule nicht betroffen
Von der erneuten Umnutzung der Spessarttorhalle nicht betroffen ist die Berufsschule Main-Spessart, deren Standort Lohr ebenfalls in der Nähe der Halle liegt. Nach Angaben der Schule gibt es bereits seit Jahren an der Berufsschule keinen Sportunterricht mehr.