
Die Pfarreiengemeinschaft "Zwölf Apostel am Tor zum Spessart" leidet derzeit unter erheblichen Personalproblemen. Besorgte Eltern haben sich wegen der Vorbereitung auf die Erstkommunion nach Ostern (Weißer Sonntag) an unser Medienhaus gewandt. Diese Sorgen seien unbegründet, versicherte Pfarrer Manfred Hock auf Anfrage. Auch die anderen Angebote würden aufrecht erhalten.
Hock bezeichnete die aktuelle Personalsituation der Pfarreiengemeinschaft als "nach wie vor kritisch". In den Pfarrbriefen und in den Gottesdiensten wurden laut Hock die Gläubigen über die prekäre Lage informiert und um Verständnis dafür gebeten, dass man verständlicherweise mit 30 Prozent des Personals nicht das komplette Programm mit Angeboten für Gottesdienste und Katechesen leisten könne. Viele hätten großes Verständnis dafür gezeigt.
Dennoch sei es gelungen, durch mehrfaches, oft sehr kurzfristiges und aufwendiges Planen für Weihnachten, zum Jahreswechsel und an Dreikönig fast alle der ursprünglich geplanten und schon veröffentlichten Gottesdienste an den 18 Gottesdienstorten in der Pfarreiengemeinschaft zu feiern.
Weihbischof hilft aus
"Hier bin ich sehr dankbar für den vermehrten Einsatz unserer ehrenamtlichen Gottesdienstbeauftragten, meiner geweihten Mitbrüder und für die Hilfe aus dem Dekanat", betonte der Pfarrer. Selbst Weihbischof Paul Reder habe seine Hilfe angeboten und sei "trotz seines engen Terminplans im gottesdienstlichen Einsatz für uns".
Die Mitarbeiterinnen im Pfarrbüro waren und sind laut Hock durch diese Situation gefordert. Beispielsweise sei der Weihnachtsurlaub für Notfallplanungen unterbrochen worden – und das bei einer Besetzung, die krankheitsbedingt aktuell auch noch reduziert sei.
Aufgeregte Eltern fragen an
Viele Anfragen ans Pfarrbüro seien von aufgeregten Eltern gekommen, die sich verständlicherweise Gedanken über die anstehende Erstkommunion ihrer Kinder machten. Hier könne er beruhigen, so Hock: "Wir werden nach Ostern Erstkommunionen feiern und die Kinder werden genügend vorbereitet sein." Davon abgesehen sollten das Glaubensleben und die damit verbundene Freude auch nach der Erstkommunionfeier noch erweitert werden.
Die Vorbereitung auf die Erstkommunion stehe auf fünf Säulen: 1. Religionsunterricht in der Schule. 2. Weggottesdienste mit Versöhnungsfeier. 3. Gruppenstunden durch Eltern, ehrenamtliche Katecheten, Priester. 4. Mitfeiern von Gottesdiensten (Sonntagsgottesdienste, Schulgottesdienste, Kindergottesdienste). 5. Teilnahme am Gemeindeleben (etwa Krippenfeiern, Kinderkreuzweg, Palmsonntag, letztes Abendmahl Jesu an Gründonnerstag).
Sicher könnten aufgrund der Personalsituation nicht alle Angebote so umfangreich realisiert werden, wie sie vielleicht aus den Vorjahren bekannt seien, sagte der Pfarrer. Aber die Angebote seien vielfältig und müssten "manchmal einfach nur genutzt werden".
Selbsthilfe in Gemeinden
Interessant sei, dass in vielen Gemeinden aus der Not heraus "Selbstheilungskräfte" eingesetzt und erste Aktionen mit den Kindern stattgefunden hätten, berichtete Hock. Für diese ehrenamtlichen Eigeninitiativen in Abstimmung mit den Hauptamtlichen sei er sehr dankbar. Nicht zuletzt entsprächen sie dem Auftrag, den jeder Christ und jede Christin mit der Taufe erhalten habe, und auch der Zusage, die Eltern und Paten bei der Taufe gegeben hätten.
Was Beerdigungen und die Feier des Requiems für die Verstorbenen angeht, sieht Hock derzeit keine wesentliche Veränderung zu den Vorjahren. Insbesondere durch die Bereitschaft von Seelsorgern aus dem Dekanat Main-Spessart, Beerdigungsdienste zu übernehmen, "können wir in der Abstimmung mit Pietät und Angehörigen zufriedenstellende Termine finden".
Zur Gesamtsituation in der Pfarreiengemeinschaft erklärte der Pfarrer, nach den Wahlen im November hätten sich fast alle der 15 Kirchenverwaltungen konstituiert. Übergaben und die Einführung neuer Mitglieder seien oft schon erfolgt, erste thematische Sitzungen seien geplant. "Somit haben wir schon sehr viele der staatlichen Vorgaben des Stiftungsrechts erfüllt", betonte der Pfarrer.
Der Firmkurs 2025 ist nach seinen Angaben als Gemeinschaftsprojekt im Pastoralen Raum Lohr geplant worden und bereits angelaufen. "Wir versuchen, so oft wie möglich bei Senioren und Kranken zu sein, erhalten den 24/7-Notdienst in unseren Krankenhäusern aufrecht und wollen nicht zuletzt immer wieder für seelsorgliche Einzelgespräche zur Verfügung stehen", nannte er weitere Aspekte der Arbeit. Hock: "Langweilig wird es nicht."
Viel Arbeit im Pfarrbüro
Die Personalprobleme der Pfarreiengemeinschaft bedeuten für die Mitarbeiterinnen im Pfarrbüro einen erheblichen Mehraufwand bei der Koordination von Terminen und Aufgaben. "Mit viel Schieben und großem Engagement von (Büroleiterin) Katja Seith bekommen wir es einigermaßen hin", sagte eine Mitarbeiterin, die ungenannt bleiben möchte. Man hangele sich von einer Woche zur nächsten.