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Lohr
Lohrer Lyrik-Tag überrascht mit Vielfalt: 16 Autoren kommen am Samstag nach Lohr
Am Samstag, 23. November, gibt es zum dritten Mal den Lohrer Lyrik-Tag – organisiert von Krystyna Kuhn, die auch selbst gerade veröffentliche Texte lesen wird.
Foto: Wolfgang Weismantel | Am Samstag, 23. November, gibt es zum dritten Mal den Lohrer Lyrik-Tag – organisiert von Krystyna Kuhn, die auch selbst gerade veröffentliche Texte lesen wird.
Bearbeitet von Wolfgang Weismantel
 |  aktualisiert: 22.11.2024 10:22 Uhr

Nach dem Start im Jahr 2022 und dem Erfolg 2023 treffen sich an diesem Samstag, 23. November, wieder 16 Autorinnen und Autoren aus ganz Deutschland zu einem Lyrik-Tag in Lohr. Mit Texten aus den unterschiedlichsten Formen gestalten sie im Foyer der Stadthalle ein kulturelles Programm, was in dieser Form in Deutschland nicht sehr oft zu erleben ist. Das außergewöhnliche Event organisiert die im Lohrer Kulturleben sehr engagierte Autorin Krystyna Kuhn, die selbst neben Romanen auch Gedichte schreibt und dieses Lyriker-Treffen moderiert.

Eingeladen sind alle Literaturinteressierten, die wieder spontan frei entscheiden können, wann und wie lange sie an diesem Tag von 11 bis 21 Uhr an der Veranstaltung teilnehmen möchten.

Die positiven Erfahrungen beim letzten Lyrik-Tag haben den Anstoß dazugegeben, diese Veranstaltung fortzusetzen. "Die über 250 Besucher und Besucherinnen im letzten Jahr waren ausnahmslos begeistert", so Krystyna Kuhn. Dazu gehörten auch Gäste, die normalerweise nichts mit Lyrik zu tun haben. Aber ebenso Autoren, die ein überwältigendes Feedback gegeben haben. Besonders positiv fanden sie, dass so ein Event auch die Möglichkeit bietet, die vielfältige Lyrikszene zu vernetzen.

Wie ein kleines Klassentreffen

Christian Schloyer, der bereits in Lohr gelesen hat, bringt es so auf den Punkt: "Die Lyrikszene gilt als relativ umgänglich und familiär. Dies wäre sie aber nicht oder viel weniger, wenn es nicht derart kollegiale und liebevoll gemachte Veranstaltungen gäbe wie die Lyrik-Tage in Lohr". Er empfand es wie "ein kleines Klassentreffen, wo sich niemand beweisen muss, wo du unbefangen miteinander bist – und wo du dich traust, neue Formate erstmals vor Publikum auszuprobieren."

Eine so große Zahl an Autoren für so ein Event zu gewinnen und das bei freiem Eintritt, wurde nur möglich durch die großzügigen Fördermittel. Dafür ist Krystyna Kuhn dem Bayerischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst außerordentlich dankbar, das diesen Lyrik-Tag nun schon zum dritten Mal möglich macht. In diesen Zeiten sei das nicht selbstverständlich. Überall werde im Kulturbereich gekürzt, doch Bayern unterstütze noch die freie Szene und die Literaturlandschaft.

Aber dass ein solches Programm überhaupt zustande kommen kann, bedarf es auch eines hohen Organisationsaufwandes. Nur so kann ein abwechslungsreiches Angebot gestaltet werden, das die Vielfältigkeit der deutschen Lyrik abdeckt mit Blick auf die Themen und die Formen. Und wer sich darauf einlässt, muss sich in der aktuellen Lyrikszene schon gut auskennen.

Bekannte Namen und neue Gesichter

Auch diesmal sind wieder bekannte Namen, aber ebenso neue Gesichter dabei. Wie zum Beispiel Carolin Callies, die zum ersten Mal nach Lohr kommt. Sie ist schon gespannt und erklärt: "Ich verfolge mit großem Interesse kleinere Orte, in denen die Literatur blüht, um herauszufinden, warum sie gerade dort blüht. Mit welchen Formaten, welchen Autoren und vor welchem neugierigen Publikum." Aber einige Autoren sind in Lohr bereits aufgetreten, wie etwa Pauline Füg und Christian Schloyer. Das schafft eine Vertrautheit mit dem Publikum.

Und mit Dinçer Güçyeter und Ron Winkler hat die Organisatorin wieder sehr bekannte Autoren gewinnen können. Ronya Othmann wird die Eröffnungsrede halten, die 2024 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis stand. Für die Organisatorin und Lyrikerin Kuhn liegt der Reiz darin, dass hier Lyrik gesprochen wird. Das hat noch einmal eine andere Wirkung als sie zu lesen. Manches wird klarer beim Vorlesen. Der Zugang auch zu komplexeren Texten ist leichter. Auch sie wird eigene aktuelle lyrische, gerade veröffentliche Texte lesen, weil eine Autorin absagen musste.

Mit Lyrik kann man nicht früh genug anfangen. Deshalb startet der Lyrik-Tag diesmal mit Kinderlyrik von Nils Mohl, einem Autor, der bereits viele Preise erhalten hat.

Von hochliterarischen Gedichten bis Poetry Slam

Dieses Jahr sind mit Bettina Schmitz und Hendrik Arns auch Lohrer Künstler eingeladen. Es wird sehr abwechslungsreich, von hochliterarischen Gedichten über Poetry Slam bis hin zu humoristischer Lyrik ist alles dabei. Und Georg Fath, den viele vom Musikerstammtisch kennen, sorgt für besondere musikalische Soundmomente.

Dass die Veranstaltung diesmal oben im Foyer der Stadthalle stattfindet, dazu erklärt Krystyna Kuhn, habe das Kinder- und Jugendliteraturfestival den Anstoß gegeben, bei dem das Team um Kulturamtsleiter Thomas Funck bewiesen habe, dass die Lohrer Stadthalle vielseitig nutzbar ist und auch ein besonderes, gemütliches Ambiente bieten kann.

 
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