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LOHR
Lohrer Kaplan wegen Zölibat vom Dienst entbunden
Philipp Tropf. Foto: POW       -  Philipp Tropf. Foto: POW
| Philipp Tropf. Foto: POW
Karl Anderlohr
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:06 Uhr

Philipp Tropf (40), Kaplan in der Pfarreiengemeinschaft „12 Apostel am Tor zum Spessart, Lohr am Main“, scheidet auf eigenen Wunsch aus dem priesterlichen Dienst aus. Gegenüber Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom habe er am Donnerstag persönliche Gründe für seine Entscheidung angegeben, berichtet der Pressedienst des Ordinariates Würzburg.

Der Diözesanadministrator entband Tropf daraufhin nach den Vorgaben des Kirchenrechts mit sofortiger Wirkung vom priesterlichen Dienst. Bischof Friedhelm Hofmann hatte Tropf 2016 in Würzburg zum Priester geweiht. Danach wirkte Tropf als Kaplan in der Pfarreiengemeinschaft „Oberleichtersbach/Schondra“, ehe er im September 2016 nach Lohr am Main wechselte.

Abschied nehmen von den Gemeinden

Der Lohrer Pfarrer Sven Johannsen hat Tropfs Entscheidung am Sonntag am Ende des Gottesdienstes in der Pfarrkirche St. Michael bekanntgegeben. Kaplan Tropf habe dem Weihbischof erklärt, dass er „seine Verpflichtung zur zölibatären Lebensweise nicht mehr erfüllen kann und in einer Partnerschaft leben möchte“, sagte Johannsen. Er sei Tropf sehr dankbar für alles, was dieser in seiner Zeit als Kaplan in Wombach und Rodenbach eingebracht habe und habe ihm angeboten, „in einer angemessenen Form“ von den Gemeinden Abschied zu nehmen.

Für alle, deren Leben durch diesen Umbruch betroffen ist, erbat er Rücksicht und Solidarität. Den betroffenen Familienangehörigen, die sich in der Gemeinde sehr engagieren, sprach er sein vollstes Vertrauen aus und bat sie, so weit es ihnen persönlich möglich ist, diese Aufgaben weiterhin wahrzunehmen.

 
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  • M. L.
    Alles schon gesagt...traurig, dass man sich immer noch in den Elfenbeinturm zurückzieht und die Legende vom 'allzu schnellen Zeitgeist' beschwört...arme katholische (Amts-)Kirche...glücklicher Philipp Tropf...Alles, alles Gute und Gottes reichen Segen!!
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  • W. S.
    Ich verstehe eure katholische Kirche nicht.
    Ich war vor wenigen Jahren Gast bei einer Erstkommunion. Ein wunderbarer Gottestdienst, in weiten Teilen von einer Frau gestaltet, die zuvor wohl auch wesentlich den Unterricht und die Vorbereitung der Kinder zur Erstkommunion gestaltet hatte. Ein mitreißendes Vorbild mit echter Lebenserfahrung und Begeisterung für den Dienst in der Kirche. An ihr ist wirklich ein guter Priester verloren gegangen. Fast ausschließlich für die Sakramentshandlungen kam dann aber ein Priester zum Einsatz kommen, der kaum der deutschen Sprache mächtig war.
    Wäre eure Kirche bezüglich Zölibat und der Beschränkung des Priesterdienstes auf Männer nicht so stur, hättet ihr genug engagierte Priester und Priesterinnen. Davon könnte die evangelische Kirche nur träumen.
    Wie gesagt, ich verstehe es einfach nicht.
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  • P. T.
    Branca. Ich kann sowas nur begrüßen. Was In der heutigen Zeit eigentlich normal sein sollte in der katholischen Kirche .ich bin sehr streng katholisch aufgewachsen.aber ich sage immer Christ sein beginnt vor der KirchenTüre .wie ich mit meinen mit menschen umgehe das ist für mich christsein.und nicht diese verstaubten Ansichten. Ich gehe nicht so oft in die Kirche Pflege meine Mutter die seit 4jahren schwerstbettlägerig ist.klappt es doch manchmal zum Gottesdienst geht mein Herz auf wenn ich auswendig noch die alten Lieder aus voller Inbrunst die ich.schon vor über 65jahren auswendig gelernt habe mit meinem grossvater der ein grosser marienverehrer war
    Singeb kann.noch die ersten Strophen auswendig singe.auch bei den neuen Liedern klappt es.die Kirche braucht Wärme u.Menschlichkeit und nicht soviel selbst darsteller.
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  • J. S.
    Und der nächste Schritt? Scheidung?
    Warum hat denn die Evangelische Kirche auch "Nachwuchs"-Probleme mit neuen Priestern? "Nähe macht Liebe!" sagt ein Sprichwort. Das gilt auch in anderen Bereichen, z. B. in Betrieben, in Büros usw. Lassen wir dem frischverliebten Kaplan sein "Vergnügen". Hauptsache, er hat keine lebensbedrohliche Erkrankung wie Krebs. Und "potenzielle" Nachfolger wären auch da: Frauen, die gerne das Priesteramt-auch im "Zölibat" - ausüben würden. Diese Lösungsvorschlag taucht hier nirgends auf. Seltsam.
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  • L. S.
    Das Posting enthält beleidigende Inhalte und wurde daher gesperrt.
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  • L. W.
    Ein kleiner Fortschritt

    ist immerhin darin zu sehen, dass die betroffenen Menschen nicht mehr geächtet werden und in einem Beschäftigungsverbot landen. Noch vor wenigen Jahren standen die Pfarrer, die sich für ihre Familien entschieden, vor einem wirtschaftlichen Scherbenhaufen und einer ungewissen Zukunft.
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  • M. P.
    Die Kirchen als gemeinnützige Vereine führen, ist ja eh nur Glaube, und da können sie machen was sie wollen oder was die Vereinsmitglieder erlauben.
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  • F. K.
    Man sollte die Einsamkeit, derer viele Priester ausgesetzt sind, wenn sie abends heim in ein leeres Haus kommen, nicht unterschätzen. Nicht selten führt das zu Depressionen, die selbst wiederum zu Schlimmerem, wie Alkoholismus o. ä. führen.

    Ich wünsche Herrn Tropf jedenfalls alles erdenklich Gute und Gottes Segen!!! Möge er glücklich werden! Denn Glück ist ansteckend. grinsen
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  • F. K.
    Ich kann mich meinen beiden Vorrednern nur anschließen. Die katholische Kirche hat immer noch nicht erkannt (oder will es nicht wahrhaben/zugeben), welch schizophrenes Verhältnis sie zur Sexualität des Menschen hat. Daraus ergeben sich so viele weitere Probleme (Thema Homosexualität, Scheidung & Wiederverheiratung, Empfängnisverhütung bzw. Schutz vor Geschlechtskrankheiten usw.). Es ist so tragisch - denn dabei ist eine gesunde Sexualität die stärkste Ausdrucksform gegenseitiger Zuneigung. "Deus caritas est" lautet der Titel der ersten Enzyklika von Papst Benedikt XVI. Aber wenn "Gott die Liebe ist", kann er dann wirklich wollen, dass man sich zwischen ihm und der Liebe zu einem anderen Menschen entscheiden muss? Auch und gerade unsere Seelsorger brauchen auch selber jemanden, bei dem sie sich fallen lassen können, in dessen Armen sie liegen und liebkost werden dürfen - gewissermaßen, um den eigenen Akku wieder aufladen zu können, wo ihre Hingabe für die Herde doch so viel Kraft kostet
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  • F. K.
    Nachtrag: Mein Kommentar war auf die beiden Kommentare von "braunmatthias" und "ThomasB" bezogen. Noch vor seiner Freischaltung wurde aber der Kommentar mit dem Bibelzitat freigeschaltet.
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  • N. L.
    Matthäus 19, 5-6: Jesus sagt: Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!
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  • T. B.
    Müßig, sich weiter zu diesem Thema zu äußern. Die Kirche verliert ihre besten Hirten weil sie an ihren mittelalterlichen Reliquien festhält. Bleibt zu hoffen, dass der amtierende Pabst, welcher ein Glücksfall für diesen verstaubten Verein ist, in seiner Amtszeit noch die Aufhebung des Zölibats erwirken kann.
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  • M. B.
    Jesus hat nichts dagegen wenn Herr Tropf eine Partnerschaft mit der Person eingeht die er liebt und das Evangelium als Priester verkündet. Die konservativen Hardliner der katholischen Kirche haben aber seit mehr als 1000 Jahren etwas dagegen. Die katholische liegt hier falsch. Sie braucht hier dringend eine Reformation.
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