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Lohr
Lohrer Firma Hunger stoppt Aufträge mit Russland und der Ukraine
Der Krieg in der Ukraine ruft großes Entsetzen bei Hydraulik Hunger in Lohr hervor. Mit beiden Kriegsparteien hat das Unternehmen gute Beziehungen.
Lohr: Ein in der Firma Hunger Hydraulik hergestellter Großzylinder 2016. Mit dabei: Ingrid (4.v.l.) und Jan Hunger (5.v.l.).
Foto: Archivbild Wolfgang Dehm | Lohr: Ein in der Firma Hunger Hydraulik hergestellter Großzylinder 2016. Mit dabei: Ingrid (4.v.l.) und Jan Hunger (5.v.l.).
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:37 Uhr

"Wir sind entsetzt von dem Einmarsch der Russen in die Ukraine", teilt Ingrid Hunger, Geschäftsführerin der Lohrer Hunger Hydraulik, auf Anfrage mit. "Dies bedeutet für uns eine menschliche Katastrophe, und wirtschaftlich beeinflusst es auch unser mittelständisches Unternehmen in großem Maße." Welche Folgen genau der Ukraine-Krieg und Sanktionen gegen Russland für sie haben werden, ist Hunger zufolge unklar, aber sie rechne damit, dass es das Familienunternehmen schwer trifft.

Hunger Hydraulik, das auf Groß- und Sonderzylinder etwa für den Brückenbau, für Kraftwerke und Offshore-Anlagen spezialisiert ist, habe sowohl mit Russland als auch mit der Ukraine gute Geschäftsbeziehungen aufgebaut. Hunger: "Wir haben Aufträge mit beiden Ländern, welche wir eigentlich noch abwickeln müssten. Wir werden diese jetzt stoppen." Es gebe noch offene Forderungen für bereits gelieferte Waren, die nicht abgesichert gewesen seien. Dies bedeute ganz konkrete finanzielle Verluste. Hinzu komme, dass Hunger Kunden habe, die wiederum nach Russland liefern. "Dies kann zu weiteren großen Folgen für unser Unternehmen führen." Bei zwei großen Aufträgen von Kunden wisse sie, dass sich der Endkunde in Russland befindet.

Hunger ist für harte Sanktionen gegen Russland

"Trotzdem befürworten wir eine harte Vorgehensweise und harte Sanktionen gegenüber Russland", sagt die Geschäftsführerin. Um die Folgen für das eigene Unternehmen besser abschätzen zu können und einen Überblick zu bekommen, sei Hunger Hydraulik gerade dabei, "alles zusammenzustellen". Allein in Lohr beschäftigt Hunger über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 
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  • H. S.
    Ich denke, dass gerade im Raum Main-Spessart einige Unternehmen sitzen, die so spezialisiert und weltweit bekannt sind, dass sie auch andere Kunden finden können. Gerade in Lohr, das für die Würzburger eher wie ein "Städtchen" klingt, sitzt hochkarätige Spezial-Industrie, deren Know-How weltweit gefragt ist. Hunger ist nur eine der Firmen.
    Ich darf wahrscheinlich nicht sagen, wer da alles sitzt, der für weltweit bekannte Unternehmen produziert. Das ist das Who Is Who der weltweiten Industrie!
    Die sind nur nicht so bekannt, weil die Infrastruktur-Anbindung im Spessart so unglaublich schlecht ist! Man kommt da einfach nur schwer hin. Internet und Mobil-Kommunikation erinnert einen da oft noch an Modem-Zeiten. Trotzdem haben solche Unternehmen durchgehalten! Danke dafür übrigens!
    Denn die sichern, in einem eigentlich infrastrukturschwachen Gebiet, viele Arbeitsplätze...
    Dieser Raum ist sozusagen das Silicon-Valley für technische Innovationen im Spessart...
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  • H. S.
    oreous...etz haust aber uff die Klötz....
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  • H. T.
    Leider ist die Verlockung für Unternehmen groß Geschäfte mit kriminellen Staaten zu machen. Diese Geschäfte führen zu Abhängigkeiten, siehe Gas und Öl aus Russland. Richtig weh tun möchte die deutsche Regierung Russland nicht. Man hat Angst vom Wähler abgestraft zu werden, wenn die Wohnung kalt bleibt. Noch kritischer ist die Situation im Bezug auf die Unterwanderung der deutschen Wirtschaft durch China. China ist z.b. größter Kunde und größter Aktionär bei Daimler. Im Vorstand sitzen die „China-Versteher“, Leute die ihren Posten China verdanken. In Folge dessen gelangt z.b. aktuell die Technologie des Elektro Smart nach China. Chinesen gehört auch die Firma Preh in Bad Neustadt und weitere Firmen in Unterfanken. Die Abhängigkeit von dem Unterdrückerstaat China ist inzwischen sehr beunruhigend. Neben Firmen besitzen sie auch schon wichtige Infrastruktur in Deutschland und Europa (Flughafen Frankfurt-Hahn, Anteil am Hamburger Hafen, Hafen Piräus in Griechenland, etc.).
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  • P. K.
    Ich wünschte, dass alle GFs so denken würden wie die Frau Hunger. Leider wird die überwiegende Mehrheit über die Umgehung der Sanktionen nachdenken.
    So kann z.B. der Iran seine Uranproduktion am laufen halten.
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  • S. C.
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  • D. E.
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  • E. H.
    DANKE an die Geschäftsführung der Firma Hunger.

    Leider denken andere Unternehmen nicht so. Siehe Firma Knauf!!!

    Die ständige Aussage von Unternehmern und Politikern, Putin sei nicht Russland und das russische Volk kann ja nichts dafür ist doch Blödsinn.

    Putin ist von seinem Volk gewählt und Russland ist mit Panzern in die Ukraine marschiert.
    Dafür gibt keine Rechtfertigung!
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