
Die Lohrer Spessartfestwoche 2020 ist coronabedingt abgesagt, doch die "Festwoche zum Mitnehmen" nimmt Gestalt an. Die Initiatoren der für 24. und 25. Juli terminierten Abholaktion auf der Mainlände mit Schwerpunkt auf lokalen Speisen und Getränken haben mittlerweile so gut wie alle Partner an Bord. Ab 3. Juli soll die Vorbestellung laufen.
Unterdessen steht mittlerweile fest, dass es ein anderes Festwochen-Ersatzangebot, das Franz Widmann ebenfalls auf der Mainlände geplant hatte, nicht geben wird. Der langjährige Festwirt der Spessartfestwoche erklärte auf Anfrage der Redaktion, dass er kein Drive-in-Festzelt auf der Lohrer Mainlände aufbauen wird. Stattdessen will der Landshuter nun vom 9. bis 19. Juli einen Biergarten auf der Gemündener Lindenwiese betreiben.
Bestellung über Lohrer Portal
Zumindest einen Hauch von Festwochengefühl wollen die Raiffeisenbank Main-Spessart und die Halsbacher Goikelbräu im Verbund mit einigen Partnern am letzten Juliwochenende auf die Mainlände bringen. Vor einigen Wochen hatten Bankvertreter Hilmar Ullrich und Brauereiinhaber Manuel Müller das grobe Konzept vorgestellt. Mittlerweile ist es ausgereift.
Laut Ullrich sieht es so aus: Am Freitag und Samstag, 24. und 25. Juli, werden an einer Station auf der Lohrer Mainlände vorbestellte Grillpakete ausgegeben. Deren Inhalt kann man sich zwischen 3. und 20. Juli auf der Lohrer Internetplattform www.mainlokalshop.de zusammenstellen.
Zur Auswahl stehen dabei neben dem von der Goikelbräu bereits eingebrauten Festbier Grillwaren der Wombacher Metzgerei Siegler, von Bratwürsten über Hähnchenspieße bis zur vorgegarten Grillhaxe. Laut Ullrich wird es auch Brezeln und Käse geben, eventuell gar aus Lohrs Partnerstadt Burgeis. Laut Ullrich laufen hier noch Gespräche. Die Backwaren liefern die Metzgereien Endres aus Wombach und Strobel aus Sendelbach.
Hoher logistischer Aufwand
Daneben sind laut Ullrich im Bestellkatalog ein Erdbeer-Secco des Halsbacher Obsthofes Stenger und als Absacker ein Snowwhite-Gin aus Rodenbacher Produktion enthalten. Eine festwochentypische Note kann man dem Grillpaket schließlich noch mit einem speziell für die Aktion von der Lohrer Konditorei Geis gefertigten Lebkuchenherz verleihen.
Dass alles ausschließlich über Vorbestellung läuft, begründet Ullrich mit dem hohen logistischen Aufwand bei der individuellen Befüllung der Pakete. Daneben gehe es auch um die Einhaltung von Auflagen der Lebensmittelhygiene.
Die Pakete sollen auf der Mainlände im Kühlwagen gelagert und in einem kleinen Zelt ausgegeben werden. Als Ausgabezeiten nannte Ullrich für Freitag 15 bis 18 Uhr und für Samstag 12 bis 17 Uhr, wobei jeder Besteller eine Wunsch-Abholzeit angeben könne.
Spende für Tafel geplant
Die Ausgabe selbst erfolgt laut Ullrich durch zehn Auszubildende der Raiffeisenbank. Diese nutzen die Aktion für einen wohltätigen Zweck. Demnach wird für jedes Abholpaket ein "Bediengeld" in Höhe von zwei Euro berechnet. Der Betrag, der so zusammenkommt, geht an die Lohrer Tafel. Wie groß die Resonanz auf die "Festwoche zum Mitnehmen" ausfällt, könne man kaum abschätzen, sagt Ullrich. Es gebe zwar schon etliche Interessensbekundungen. Doch eine Tendenz sei wohl erst zu erkennen, wenn die Vorbestellung anläuft. Klar ist laut Ullrich, dass die Aktion einmalig bleiben soll: "Wir hoffen alle, dass wir 2021 endlich die echte 75. Lohrer Spessartfestwoche feiern können."
Keine Wiederholung geplant
Aus der zweitägigen Abholaktion Ende Juli könnte indes tatsächlich noch eine ganze "Festwoche" werden. Laut Ullrich sind Gespräche mit Lohrer Gastronomen weit gediehen. Sie könnten ab dem 26. Juli über mehrere Tage hinweg mit besonderen Aktionen und Angeboten den Hauch von Festgefühl noch etwas weiter durch die Stadt wehen lassen. Näheres dazu werde man vermelden, sobald das Konzept stehe, so Ullrich.
Noch offen ist, ob das Festgefühl gar noch durch einige über die Stadt verteilte Fahrgeschäfte wie Kinder- oder Kettenkarussell verstärkt werden könnte. Mit einem entsprechenden Vorschlag hatte sich der Bürgerverein Lohr und Umgebung vor einigen Wochen an das Rathaus gewandt. Ziel müsse es sein, so argumentierte der Ortsvorsitzende Eric Schürr, einerseits Schaustellern einen kleinen Ersatz für die weggebrochene Saison zu bieten. Gleichzeitig, könne man so Besucher in die Stadt locken, wovon der von der Corona-Krise gebeutelte Einzelhandel und die Gastronomie profitieren könnten.
Stadt prüft "etwas Besonderes"
Wie das Rathaus auf Nachfrage der Redaktion wissen ließ, laufen derzeit tatsächlich Gespräche zwischen den Verantwortlichen, "um während der Festwochenzeit etwas Besonderes anzubieten".