"Lasst uns feiern 70 + 70 + 50 = 190" war die Einladung zum Fest der Goldenen Hochzeit betitelt. Für Sigrid und Manfred Wetzel, die Anfang des Jahres 70. Geburtstag feierten, gab es somit gleich drei gute Gründe für ein Fest mit Familie und Freunden.
Was im Mittelpunkt stand, war die Dankbarkeit für 50 geglückte Ehejahre. Wie so oft, sind sich die Wetzels auch in diesem Punkt einig: "Lohr war das Beste, das uns passieren konnte." Aus dem benachbarten Südhessen stammend, orientierten sich der gelernte Industrieelektroniker und die Steuerfachangestellte beruflich nach Lohr um. 1984 bezog die vierköpfige Familie ein Haus im Sendelbacher Tulpenweg.
Die ganze Welt bereist
Manfred Wetzel trat 1983 in die Rexroth-Tochter Indramat ein. Bereits zehn Jahre in leitender Position baute er danach das Produkt- und Branchenmanagement auf, dessen Leitung er bis zum Jahr 2000 innehatte. Für drei Jahre wechselte Wetzel zur Indramat-Tochterfirma Refu nach Metzingen, wo er zusätzlich zu seiner Aufgabe als Marketingleiter den Vorsitz der Geschäftsführung übernahm. Im Anschluss kehrte er als Vertriebsleiter für elektronische Antriebe und Steuerungstechnik nach Lohr zurück. "Ich habe die ganze Welt gesehen", resümierte der 70-Jährige sein weites Tätigkeitsfeld mit allein 200 Geschäftsreisen in die USA und gesteht: "Mein Beruf war mein Hobby".
Sigrid Wetzel engagierte sich in der Kirchengemeinde und arbeitete 25 Jahre in der Steuerkanzlei Muthig. Nach Eintritt in den Ruhestand 2017 ist Reisen, Wandern oder Radfahren angesagt. Liebhaber der Zupfmusik kennen Sigrid Wetzel an der Mandoline im Zupf-Ensemble Lohr (ZEL). Erfahrungen mit dem Instrument sammelte sie seit ihrer Kindheit. In der neuen Heimat nahm die Jubilarin Einzelunterricht bei Petra Breitenbach, absolvierte die D1 und D2 Prüfung und verstärkt seit 1992 als mittlerweile älteste Musikerin das ZEL. Gerne musiziert sie auch mit den "uHus" und den "Flotten Zupfern".
Künstlerischen Ader
Ihre zweite Leidenschaft ist das Fotografieren. Von ihrer künstlerischen Ader zeugt die Vielzahl an individuell gestalteten Fotobüchern. Darin wird Konstantin Wecker zitiert: "Jeder Augenblick ist ewig, wenn du ihn zu nehmen weißt". Was bezeichnend ist für das Jubelpaar, das kostbaren Augenblicken achtsam begegnet und im Alltag auf das "Miteinander reden" setzt.
Aus einer Jugendfreizeit wurde für die beiden damals 14-Jährigen die Liebe fürs Leben. Braut und Bräutigam waren 20 Jahre alt, als Hochzeit gefeiert wurde. Die Geburt der beiden Töchter 1977 und 1982 krönte das junge Glück. Seit 2002 leben die Wetzels in der Lindigsiedlung.
Für das "Gold", das sie Seite an Seite gesammelt haben, stehen an erster Stelle die Töchter Yvonne und Kristin, die in Hessen und im Saarland leben. Stolz sind die Wetzels auf ihre vier Enkelkinder im Alter von zwölf bis 18 Jahren. Zu beiden Familien pflegt das Jubelpaar engen Kontakt. "Im Zeitalter von Whatsapp sowieso", berichtete die jung gebliebene 70-Jährige lachend. Familiensinn beweisen die Wetzels auch mit den wöchentlichen Fahrten in ihre Heimatorte, um ihrer beider Mütter zu besuchen.
