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Lohr
Lohr: Brutale Schläger aus dem Zug in Untersuchungshaft
Mit Faustschlägen in sein Gesicht reagierten zwei Männer aus Sachsen, als ein 65-Jähriger sie bat, ihre Musik leiser zu drehen. Wir fragten nach, wie es dem Opfer geht.
Noch während der Regionalexpress 54 im Lohrer Bahnhof stand, wurden am Montagabend zwei Männer aus Sachsen vorläufig festgenommen. Bei dem Foto eines solchen Regionalexpresses handelt es sich um eine Archivaufnahme.
Foto: Roland Pleier | Noch während der Regionalexpress 54 im Lohrer Bahnhof stand, wurden am Montagabend zwei Männer aus Sachsen vorläufig festgenommen. Bei dem Foto eines solchen Regionalexpresses handelt es sich um eine Archivaufnahme.
Roland Pleier
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:56 Uhr

Die beiden Männer, die am Montagabend einen 65-jährigen Fahrgast im Zug bei Lohr krankenhausreif geschlagen haben, bleiben vorerst hinter Gittern. Wie ein Sprecher der Bundespolizei auf Anfrage der Redaktion mitteilte, ordnete der Haftrichter am späten Dienstagnachmittag Untersuchungshaft für die beiden Männer aus Sachsen an. Der eine ist 34, der andere 40 Jahre alt. 

Wie berichtet, hatte der 65-jährige Mann aus dem Landkreis Main-Spessart die beiden aufgefordert, die Musik aus ihren Lautsprecherboxen leiser zu machen – woraufhin beide mit massiven Faustschlägen in sein Gesicht reagierten. Dies trug sich laut Polizeiangaben in einem Großraumwagen des  Regionalexpress 54 zu, der von Würzburg nach Aschaffenburg unterwegs war und Lohr planmäßig um 19.15 Uhr erreichen sollte. Wie die Polizei bestätigte, befanden sich in diesem noch weitere Fahrgäste. Der Vorfall soll sich im noch fahrenden Zug kurz vor der Einfahrt in den Lohrer Bahnhof ereignet haben.

Vorfall ist auf Video aufgezeichnet

Beamte der Polizeiinspektion Lohr, wenig später unterstützt von Bundespolizisten, nahmen die beiden Schläger noch im Zug fest. Wie der Pressesprecher der Bundespolizei auf Anfrage bestätigte, wurde das Geschehen von einer Videokamera aufgezeichnet. Diese Aufnahmen seien als Beweismaterial sichergestellt worden.

Der 65-Jährige wurde ins Krankenhaus Lohr gebracht. Informationen der Redaktion zufolge trug er mehrere Knochenbrüche im Gesicht davon. 

Die beiden Sachsen seien "polizeibekannt", hatte der Sprecher der Bundespolizei am Dienstag gegenüber der Redaktion erklärt. Die Nachfrage, wegen welcher Delikte, beantwortete er jedoch nicht. Die weiteren Ermittlungen habe der Ermittlungsdienst der Bundespolizei übernommen, so der Pressesprecher weiter. An diesen würden üblicherweise (zeit-)aufwändigere Verfahren weitergegeben. Ob der Fall in Würzburg oder München weiterverfolgt werde, konnte er am Mittwochmorgen noch nicht beantworten.

Wegen des Einsatzes der Polizei und des Rettungsdienstes war der Regionalexpress wohl länger als üblich im Bahnhof Lohr stehen geblieben, weshalb die Deutsche Bahn vor "kurzfristigen Einschränkungen im Zugverkehr auf dieser Strecke" gewarnt hatte.

 
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