Die Verbandsversammlung für das Schul- und Sportzentrum Nägelsee hat sich in der jüngsten Sitzung mit den Außensportanlagen beschäftigt. Um das Freizeitangebot für junge Leute in Lohr zu verbessern, sollten die Nägelsee-Außensportanlagen außerhalb der Schulzeiten geöffnet werden, wurde vor einigen Monaten vorgeschlagen. Die Anlagen seien aber in die Jahre gekommen, berichtete die Grünen-Stadt- und Kreisrätin Mathilde Lembach (Lohr), die dem Rechnungsprüfungsausschuss vorsitzt. Sie müssten aktuellen Erfordernissen angepasst werden.
Eine Öffnung der Anlagen werfe Haftungs- und Versicherungsfragen auf. Eventuell könnte es einen Probelauf für Vereine und feste Gruppen an den Wochenenden geben, so Lembach. Eine Erneuerung der Außensportanlagen werde allein schon wegen der Kosten auf sich warten lassen, machte Lohrs Bürgermeister Mario Paul klar, derzeit turnusgemäß Verbandsvorsitzender. Um Verletzungsgefahren zu vermeiden, werde der Zweckverband bis zur Erneuerung verstärkt in den Unterhalt gehen müssen.
Alte Pläne für ein Parkhaus spielen keine Rolle mehr
Zur Öffnung der Anlagen meinte Paul: "Diese Diskussion werden wir aufnehmen und führen." Jahrealte Pläne von Bosch Rexroth für ein Parkhaus, das einen Teil des Platzes der Außensportanlagen benötigt hätte, spielen laut Paul keine Rolle mehr: "Es gibt keinerlei Engagement, diese Pläne weiterzuverfolgen."
Die Verbandsversammlung hat sich zudem mit diesen Themen beschäftigt:
Nutzungsgebühren: Unabhängig vom Zustand der Außensportanlagen hat die Verbandsversammlung im März die Nutzungsgebühren erhöht. Seit Anfang Mai kostet die Anlage zehn Euro pro Stunde. Die Summe wird im Jahresturnus jeweils ab 1. Mai bis 2027 auf 13 Euro erhöht. Deswegen habe es Beschwerden gegeben, berichtete Paul. Viele Vereine brauchten nur Teile der Anlage (100-Meter-Bahn, 400-Meter-Bahn, Kugelstoßen, Weitsprung, Hochsprung). Deshalb seien dafür Einzelgebühren eingeführt worden. So kostet die 400-Meter-Bahn aktuell drei Euro pro Stunde. Christiane Werthmann (Lohr), Stadträtin für den Bürgerverein, sprach sich für eine Pauschalregelung aus, "bei der Abrechnung von Mini-Beträgen für einzelne Anlagen rechnet man sich ja einen Wolf". In dieser Frage bat Paul um Geduld – wegen der eventuellen Öffnung der Außensportanlagen für die Öffentlichkeit.
Neue Computer sollen in den Sommerferien installiert werden
Digitale Schulallianz: Die digitale Schulallianz des Zweckverbands Nägelsee, der Grundschulen in Lohr und Steinfeld sowie der Wombacher Montessori-Schule zur Gewährleistung der IT-Sicherheit nimmt Gestalt an. Andreas Frech, Geschäftsführer des Zweckverbands für das Schul- und Sportzentrum, berichtete von der Auftragsvergabe für knapp 390.000 Euro durch den Lohrer Stadtrat an die Leipziger Enterprise Communications & Services GmbH. Die Stadt Lohr fungiert als Projektmanager. Laut Frech sollen die neuen Computer in den Sommerferien im Rechenzentrum des Zweckverbands installiert und die neuen Programme aufgespielt werden. Bürgermeister Paul sprach von einem "echten Meilenstein". Die Zusammenarbeit der vier Partner sei "schon etwas Besonderes".
Pausenverkauf: Nach Frechs Angaben hat der Zweckverband zwei Frauen eingestellt, um den Pausenverkauf im Schulzentrum zu übernehmen. Der Leinreiter-Verein zieht sich zum Ende des Schuljahres aus dem Pausenverkauf zurück. Der Geschäftsführer ist überzeugt: "Es wird genauso gut weitergehen wie gewohnt."
Jahresrechnung: Der Zweckverband erzielte nach Frechs Angaben im vergangenen Jahr im Verwaltungshaushalt (Volumen: knapp fünf Millionen Euro) einen Überschuss von 315.000 Euro und im Vermögenshaushalt (etwa 1,5 Millionen Euro) ein Minus von 199.000 Euro. Die Summen werden mit den Umlagezahlungen der Zweckverbandspartner Kreis und Stadt Lohr verrechnet. Im vergangenen Jahr entstanden für den Kreis Kosten von gut zwei Millionen Euro, für die Stadt von etwa 1,3 Millionen Euro.
Der Schuldenstand des Zweckverbands verringerte sich binnen Jahresfrist bis Ende 2023 um eine Million Euro auf 27 Millionen Euro. Nach dem Okay der Rechnungsprüfung stellte die Verbandsversammlung einstimmig die Jahresrechnung fest und erteilte dem Verbandsvorsitzenden und der Geschäftsleitung Entlastung.