Nach 56 Jahren sollen das Areal und die Gebäude der renommierten Arnsteiner Firma Lömpel-Bautenschutz verkauft werden. Der geschäftsführende Gesellschafter Gero Hebeisen führte die Mitglieder des Arnsteiner Stadtrats durch die Immobilie.
Vor 56 Jahren gründete der Zimmermeister Werner Lömpel den Betrieb in der Wernstraße, für den sich im Lauf der Zeit der Schwerpunkt Holz- und Bautenschutz entwickelte. Lömpel verkaufte dann die Firma an die Philipp Holzmann AG, und im Jahr 2000 übernahm Hebeisen gemeinsam mit einem anderen Gesellschafter den Betrieb aus der Insolvenzmasse. Seit 2006 ist er alleiniger Gesellschafter. Lömpel-Bautenschutz versteht sich als Dienstleistungsunternehmen und bietet ein Leistungsspektrum an, das von Mauerwerksabdichtung, Beton- und Holzsanierung, Balkonsanierung, statischer Sanierung, Schwamm- und Schimmelpilzbekämpfung bis hin zum giftfreien Holzschutz reicht.
Neben dem Standort Arnstein gewannen im Lauf die Niederlassungen in Berlin und Umpferstedt bei Weimar zunehmend an Bedeutung. Da nun der familiäre Lebensmittelpunkt und die geschäftlichen Hauptaktivitäten von Hebeisen in Berlin liegen und ihm die häufigen weiten Fahrten nach Franken zur Belastung werden, entschloss er sich, das operative Geschäft in Arnstein aufzugeben, wohl aber die Buchhaltung hier zu behalten. Diese Entscheidung habe nichts mit dem Standort oder gar mit negativen Bedingungen hier zu tun, es seien rein betriebsinterne Gründe, betonte der Geschäftsführer. Das in Arnstein noch laufende operative Geschäft wird mit Ende dieses Jahres eingestellt, von den augenblicklich 70 Mitarbeitern wird durch den Standortwechsel keiner seinen Arbeitsplatz verlieren, erklärte Hebeisen.
Aus diesem Grund steht nun das gesamte Anwesen einschließlich der Arbeits- und Geschäftsräume sowie ein Wohnhaus in der Wernstraße, zum Verkauf. Gerne würde Hebeisen hier allerdings noch Büroräume anmieten. Bei der Besichtigung durch den Stadtrat kam die weitere Verwendung der Immobilie zur Sprache, noch gibt es keinen Interessenten. Auch die Möglichkeit, das Gelände als kleinen Gewerbepark in mehrere Hände als Eigentum oder zur Miete zu geben, wurde kurz erörtert.
Fast im Gegenzug eröffnet sich in Schwebenried die Gelegenheit, neues Gewerbe anzusiedeln. Die Firma DMI Injektionstechnik GmbH, ein international tätiges Unternehmen mit Sitz in Berlin, möchte dort an der Kreisstraße nach Kaisten einen Filialbetrieb einrichten. DMI ist sowohl in der klassischen Bauwerksabdichtung und Sanierung tätig, aber auch in der Bodenverfestigung und im Bereich des Spezialtiefbaus.
Sie gehört zu gleichen Teilen dem niederländischen Baukonzern Strukton Civiel und dem gebürtigen Schwebenrieder Walter Münch. Die Firma hat eine eigenständige Niederlassung in den Niederlanden sowie die DBS Spezialsanierungen GmbH mit Sitz in Forst (Lausitz). Insgesamt verfügt die DMI-Gruppe über circa 50 gewerbliche Mitarbeiter. In Schwebenried könnten etwa 20 Arbeitsplätze im Bereich Bauhof, Verwaltung und Fahrzeugpflege geschaffen werden.
Das Grundstück im Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet „Peunt“ ist insgesamt fast 9000 Quadratmeter groß und an der Straße mit zwei kleineren landwirtschaftlichen Gebäuden bebaut. Im rechtswirksamen Flächennutzungsplan ist das Gelände als gewerbliche Baufläche dargestellt. DMI benötigt davon rund 6500 Quadratmeter.
Stadtrat und Bürgermeisterin Anna Stolz sowie die Verwaltung begrüßten einhellig diese Pläne und beschlossen einen Bebauungsplan für die betreffenden Flurstücke aufzustellen.
