Mittlerweile ist schon das dritte Gipfelbuch auf dem Geiersberg bei Breitsol mit vielen Einträgen gefüllt. Bei jedem Wetter, zu Fuß oder per Radtour haben viele Menschen den höchsten Berg des Spessarts „bestiegen“.
Seit Sommer 2014 trägt er ein Gipfelkreuz. Rainer Mussauer und Robert Heim aus Oberndorf hatten die Idee und fanden in Kevin Weidner aus Strasslücke, dem Europameister im Zimmerer-Handwerk, einen Mitstreiter. Die Bayerischen Staatsforsten standen dem Projekt wohlwollend gegenüber und stifteten eine Sitzbank für müde Wanderer.
Segnung längst überfällig
Eigentlich war die längst überfällige kirchliche Segnung für den 24. April 2016 geplant. Doch die Terminplanung stand unter einem ungünstigen Stern: Nach der Errichtung des Kreuzes war die Zufahrt wegen Sanierungsarbeiten gesperrt, im Herbst und Winter wollte man wegen des Wetters nicht, die Segnung im April wurde wegen des plötzlichen Tods des Bischbrunner Bürgermeisters Joachim Engelhardt abgesagt.
Jetzt gibt es einen neuen Termin: den Sonntag, 21. Mai, um 14.30 Uhr. Die Veranstalter hoffen auf gutes Wetter.
Umweg für Aschaffenburger
Wer mit dem Auto aus Richtung Aschaffenburg kommt muss allerdings wegen der Sperrung der Staatsstraße zwischen Rohrbrunn und Bischbrunn wegen Arbeiten an der Autobahn einen Umweg in Kauf nehmen. Wer wandern will, kann vom „Steinthor“ bei Weibersbrunn los laufen, das wäre der kürzeste Weg.
Poetisch und nachdenklich
Teilweise sehr poetisch klingen die Einträge in den mittlerweile drei Gipfelbüchern: „O Heimat, mein Spessart, wie schön bis du, schenkst Frieden und Freude, dann noch die Ruh“. „Wie gnadenvoll und segensreich, das Spessartgipfelkreuz am Geiersberg“.
Anlässe für eine Gipfeltour gibt es viele: Geburtstags-, Mai- oder Vatertagsausflug oder auch um an Weihnachten bei einem Spaziergang überflüssige Pfunde abzutrainieren. Es sind nicht nur junge Menschen, sondern auch Betagte, die mit Krücken und Walking-Stöcken auf den Geiersberg kommen. Oftmals ist er auch nur Zwischenstation auf einer länger Rad- oder Wandertour.
Lustig und nachdenklich
Lustige, aber auch viele nachdenkliche Einträge haben die Gipfelbücher. Mehrere gedenken des verstorbenen Bürgermeisters, andere der am 4. Juli 1944 im Naturschutzgebiet „Eichhall“ abgestürzten „JU 88“ oder daran, dass das Leben endlich ist: „Wohin im Spessart auch immer unsere Wanderwege gehen – Geborgen sind Jene, die auch das Kreuze sehn“
„Es ist hier schöner, als in den Alpen. Man darf es nur keinem verraten, sonst wollen alle hierhin“, lautet ein Eintrag von „Peter und Peter“ vom 28.8.2016. Oder: „Oh Spessart, edler Forst mit deinen Buchen, deinen Eichen, lässt sich kein anderer Wald vergleichen“.
Alphörner und Pfarrer Eckert
Die kirchliche Segnung des Gipfelkreuzes auf dem Geiersberg nimmt Pfarrer Alexander Eckert vor. Begrüßt werden die Teilnehmer von Naturführer Norbert Köhler, Grußworte sprechen Bürgermeisterin Agnes Engelhardt, Revierleiter Frank Dauven und Wolfgang Beyer, der Hauptkulturwart des Spessartbundes.
Das musikalische Rahmenprogramm bieten die „Alphorn-Vagabunden“ (Lothar und Marcel Väth, Anton Roth). Die Bischbrunner Feuerwehr regelt den Verkehr. Die „Helfer vor Ort“-Gruppe der Feuerwehr Oberndorf sorgt für die medizinische Betreuung. Die Initiatoren, Rainer Mussauer und Robert Heim sorgen mit ihrem Team für eine einfache Bewirtung.