Das "Bündnis für Bürgernähe" ist nicht ausschließlich die politische Vertretung der sogenannten Bergdörfer Gemündens. Die Verantwortung für die Gesamtstadt, der sich bislang die drei (seit Kurzem vier) BfB-Stadträte mit ihrem Bürgermeister Jürgen Lippert seit Jahren stellen, spiegelt sich nunmehr auch in der Stadtratsliste für die Wahl am 15. März 2020 wider. Kandidaten aus etlichen Stadtteilen und aus der Kernstadt bewerben sich um den Einzug ins Rathaus der Dreiflüssestadt. Ihr Wahlkampfmotto: "Das starke Team für alle".
Einstimmige Beschlüsse
39 Bürger hatten sich am Sonntagabend zur Aufstellungsversammlung für die Stadtrats- und Bürgermeisterkandidatur des BfB in "Lipperts Bauernstube" in Seifriedsburg eingefunden. Alle Beschlüsse erfolgten einstimmig. Listenführer ist weiterhin Jürgen Lippert, der auch eine weitere Amtszeit als Bürgermeister anstrebt. Er ist derzeit der einzige Bewerber; bis zum 23. Januar 2020 können noch Wahlvorschläge gemacht werden.
Vor den BfB-Anhängern gab der Seifriedsburger einen kurzen Rückblick auf die - aus heutiger Sicht - turbulente Zeit der Kommunal 2014 mit vier Bürgermeisterkandidaten: "Vor sechs Jahren war's ein Experiment, wobei ich nicht geglaubt hätte, dass es gelingt. Ich denke noch heute gern an den (Wahlgang) 16. März und (Stichwahl) 30. März 2014. Es war, auch bei der Wahlparty, eine tolle Geschichte. Wie wir agiert haben (...), das war schlussendlich ausschlaggebend dafür, dass ich gewonnen habe."
Unterstützung für den Bürgermeister
Knapp stellten sich die Stadtratskandidaten (drei fehlten entschuldigt) vor. Mehrere, so wie Stefan Köhler, gaben als ihre Motivation an, "den Bürgermeister zu unterstützen. Was er geleistet hat, kann sich zeigen". Köhler gehört mit Wolfgang Remelka, Ralf Obert und Walter Volpert zum Wahlkampfteam. Die geheimen Wahlgänge leiteten Kurt Strohmenger, Hagen Strohmenger und Klaus Lutz.
Vor seiner Nominierung verzichtete Jürgen Lippert auf einen Vortrag der sechsjährigen Leistungsbilanz und beschränkte sich auf die Vorstellung der Wahlziele für die kommende Amtszeit: "Das wollen wir mit einer starken Mannschaft. Ich bin sicher, dass wir einen Schritt nach vorne tun." Der 15-Punkte-Katalog umfasst schwer lösbare und teils bereits in Angriff genommene Aufgaben:
15-Punkte-Programm des BfB
Leerstandsmanagement mit einem städtischen Förderprogramm zur Wiedernutzung brach liegender Immobilien; Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs; Elektro-Mobilität; Breitbandausbau; Abdeckung der Mobilfunklöcher; Medizinisches Versorgungszentrum zur Kompensation des bevorstehenden Hausärztemangels; Städtebauförderung; Naturschutz und Nachhaltigkeit; Stärkung des Tourismus als Kompensation des schwachen Gewerbestandbeins; organisierte Jugendarbeit; Förderung der Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung; Förderung der Vereine; Erhalt der sozialen Infrastruktur (Kindertagesstätten und dergleichen); Baugebietsausweisung/Wohnraumbeschaffung; mittelfristige Schaffung von Gewerbeflächen und Ansiedlung von Gewerbe.
Diese Liste sei nicht vollständig, erläuterte Lippert, denn weitere Themen, denen sich die Kommunalpolitik stellen muss, werden sich erfahrungsgemäß im Lauf der nächsten Jahre ergeben. Zum Schluss warb er für den Gemündener Weihnachtsmarkt (13. bis 15. Dezember), auf dem auch das BfB mit einem Stand vertreten ist, sowie für die Weihnachtskonzerte in Gemünden, Langenprozelten, Adelsberg und Seifriedsburg.