
Ein ganz besonderes Projekt wurde kürzlich in Marktheidenfeld umgesetzt. Besonders war es, weil damit ein Zeichen für sozialen Zusammenhalt und für die Inklusion behinderter Menschen gesetzt wurde. Die Firma Cummins im Stadtteil Altfeld engagiert sich seit Jahren für soziale Projekte in der Region. Ermöglicht wird dies durch ein Programm, das Mitarbeiter jährlich für vier Stunden für ein soziales Projekt in der Region freistellt und dieses Projekt auch finanziert. Aktuell wurden von Cummins-Mitarbeitern bei herrlichem Sonnenschein gemeinsam mit der Lebenshilfe Main-Spessart, dem Bund Naturschutz und dem städtischen Bauhof am Südring zwanzig Laubbäume gepflanzt. Für die mehrere Meter hohen Ulmen, Linden, Birken und Eichen wurden Pflanzlöcher ausgehoben, Haltepfähle eingerammt, die Erde nach dem Einsetzen wieder festgestampft und die Pflanzen angegossen.
Das Projekt bei Cummins eingetütet hat Andreas Lannig aus Tiefenthal, Gruppenleiter in der Entwicklung. "Menschen mit Behinderung möchten an den alltäglichen Dingen teilhaben und ihren Beitrag leisten. Zusammen mit uns als Cummins und anderen Freiwilligen ist dies möglich und hilft, in diesen schwierigen Zeiten positive Akzente zu setzen," freute er sich. Sein Arbeitgeber hat dies mit 5500 Euro bezuschusst. Soziales Engagement ist Lannig auch sonst nicht fremd. So arbeitet er seit 2020 auch im Erlenbacher Gemeinderat mit.
Von der Lebenshilfe waren Bewohner des Marktheidenfelder Wohnheims und später am Nachmittag zusätzlich Kinder der Tagesstätte in Karlstadt und Bewohner der Marktheidenfelder Wohngemeinschaft für junge Menschen mit Behinderung bei der Pflanzaktion beteiligt und mit großem Engagement dabei. Die Lebenshilfe Main-Spessart habe schon an einigen Inklusionsprojekten mit Cummins mitwirken dürfen, berichtete deren Geschäftsführer Rüdiger Hohe aus Hafenlohr. Für die Helfer von der Lebenshilfe steht dabei die Teilnahme selbst, das Mithelfen und Umsetzen im Vordergrund, erläuterte Hohe.
Die Schwere der Behinderung war recht unterschiedlich, weswegen durchgehend Betreuer der Lebenshilfe dabei waren. Aber auch die anderen Helfer unterstützten die Behinderten tatkräftig. "Wir freuen uns immer sehr, wenn wir solche Möglichkeiten haben, uns einzubringen. Und hier können die WG-Bewohner anschließend sogar direkt von ihrer Wohnung aus die Bäume sehen und mit auf sie achten", so Hohe. Auch Gabriele Hofstetter, Hohes Vorgängerin bis 2024, war bei der Vorbereitung tätig und schaute nun auch bei der Pflanzaktion vorbei.
Dass auch die Ökologie nicht zu kurz kam, beweist die Mithilfe der Marktheidenfelder Ortsgruppe des Bund Naturschutz. Diese hatte schon im Vorfeld viel Zeit und Herzblut in das Projekt investiert und ausgehend vom BN-Vorsitzenden Joachim Hörnig und Torsten Ruf, dem Umweltbeauftragten der Stadt, wurde die Idee an Lannig herangetragen. Dieser ist selbst BN-Mitglied und musste daher zu einer Baumpflanzung nicht lange überredet werden. Da das Cummins-Programm die soziale Komponente voraussetzt, kam die Lebenshilfe Main-Spessart mit ins Spiel, mit der Lannig bereits zuvor Projekte umsetzte. Auch Hörnig fand es toll, dass neben der Ökologie die soziale Komponente berücksichtigt wurde. Er hätte sich noch gewünscht, dass Richtung Altstadt zusätzlich eine Gehölzinsel angelegt worden wäre, die ursprünglich geplant war. "Das hätte das Ganze abgerundet. Leider wurde das von der Stadt zurückgestellt", bedauerte er.
Marktheidenfels Bürgermeister Thomas Stamm freute sich über das gelungene Zusammenspiel der verschiedenen Akteure. Es gebe in der Stadt einige Firmen, die sich mehr oder weniger öffentlich für soziale und ökologische Projekte vorbildlich einsetzen. "Ihnen allen möchte ich danken", betonte das Stadtoberhaupt. Nach der aktiven Mitwirkung des Bauhofs mit Mitarbeitern und Geräten übernehmen diese auch die weitere Pflege.



