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Lohr
"Lieber Fasching als Faschismus": Empfang in Lohr mit Eulen, Hasen, Klößköpfen und Römern
Mit einer großen Polonaise durch den Saal endete nach rund zwei Stunden am Mittwochabend der Bürgermeisterempfang der Faschingsvereine aus dem Talkessel Lohr.
Foto: Gabi Nätscher | Mit einer großen Polonaise durch den Saal endete nach rund zwei Stunden am Mittwochabend der Bürgermeisterempfang der Faschingsvereine aus dem Talkessel Lohr.
Gabi Nätscher
 |  aktualisiert: 17.02.2024 02:54 Uhr

Ganz tolle zwei Stunden haben rund 150 Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Faschingsvereine aus dem Lohrer Talkessel gemeinsam mit städtischen Mitarbeitenden am Mittwoch in der Alten Turnhalle erlebt. Bürgermeister Mario Paul hatte im Namen der Stadt Lohr zum jährlichen Faschingsempfang eingeladen. Witzig und abwechslungsreich präsentierte sich das rund zweistündige Programm; gut gelaunt und locker auch das Oberhaupt der Stadt.

Eigentlich sei er kein "geborener Fastnachter" und habe "eher aus dienstlichen Gründen die Nähe zum Fasching gesucht", bekannte Mario Paul (im "Gärtner-Outfit") in seiner Begrüßung. Aber: "Euer Treiben aus dem Lohrer Talkessel und der Ruppertshüttener Flur hat mich im positiven Sinne angezündet", rief er den Vertretern der "Närrischen Römer" aus Ruppertshütten, der Kolpings-Faschingsgesellschaft "Lohrer Mopper", der "Sendelbacher Sandhasen", der "Wombicher Klöaßköpf" (KCW), der "Steebicher Edelmannsköpf", der "Pflöchsber Keil" (FV Pflochsbach) und der "Roadebicher Eulen" (Rodenbacher Carneval-Verein) launig zu.

Und auch seine städtischen Mitarbeiter begrüßte Paul: "Manche denken, bei der Stadt ist das ganze Jahr Karneval. Aber das stimmt hinten und vorne nicht! Bei uns ist das ganze Jahr Festwoche! Nicht wahr, Dieter Daus?!"

"Wortakrobat" und die "Böhsen Onkelz"

Und schon ging es los mit den Darbietungen. Den Anfang machte das Duo Lea Feicht und Marleen Karl von den Lohrer Moppern. Sie zeigten tolle Tanzdarbietungen von Standard und klassisch bis zu modernem und akrobatischem Ausdruckstanz. Richtig aufmerksam zuhören musste man dann dem "Wortakrobat", Mike Simon aus Pflochsbach. Er jonglierte nur so mit Musikgruppen-, Band- und Sängernamen. Aufgewachsen ist er mit seinen "Böhsen Onkelz", ihr Haus war so hellhörig, dass man "Whitney Houston" gehört habe. Manche Sätze bestanden gar nur aus diesen Namen.

Für Lachtränen sorgte die "Notaufnahme Dr. med. Säufer" mit Elke Dildey und Jürgen Wiesner (ebenfalls Pflochsbach). Der "Notarzt" hatte für Zahnschmerzen die richtige Füllung parat: einen vorgekauten Kaugummi! Fetzige, perfekt präsentierte Gardetänze gab es von der Sendelbacher Hasengarde und der Roten Garde aus Steinbach.

Huhu sitzt auf dem Ast und winkt

Auch zwei Super-Showtänze standen auf dem Programm: "Nachts im Museum" von der KCW- und Jugend-Garde aus Wombach sowie "Skifahren" des gemischten RCV-Balletts aus Rodenbach. Mario Paul führte auch durch das Programm und hatte viele kleine Witzchen dabei: "Was macht die Security in der Nudelfabrik? Die Pasta auf!" oder "Was sitzt auf dem Ast und winkt? Ein Huhu!"

Aber auch ernste Töne schlug der Bürgermeister an. So reimte er in seiner Begrüßung: "Weidel, Höcke und Konsorten säen Zwietracht, Hass und Hetze. Millionen Menschen sagen nein und gehen auf Straßen und auf Plätze. So stimmen wir heute ein gegen Nationalismus. Und wir rufen: lieber Fasching als Faschismus!" Mit einer großen, gemeinsamen Polonaise durch den Saal, musikalisch begleitet (wie auch den ganzen Abend) vom Edgar-Sauer-Express, endete nach rund zwei Stunden eine Veranstaltung voller Frohsinn und gemeinsamen Ausgelassenseins.

 
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