Bürgermeister Karl Gerhard lud zur Jahresabschlusssitzung und gab einen Überblick über das abgelaufene Jahr. Im Verlauf seiner Ausführungen nannte er mit Emilia Gerhard, Rosa Riegel und Barbara Grieger die drei ältesten Bürgerinnen von Retzstadt. Bei den Männern sind dies Eugen Iff, Rudolf Fischer und Erwin Fischer. Momentan zählt die Gemeinde 1580 Einwohner. Im Standesamt wurden sechs Eheschließungen dokumentiert.
Zu 15 Gemeinderatssitzungen traf sich das Ratsgremium. Hier wurde auch das ILE-Projekt über ein Kooperationskonzept mit den Bauhöfen der kommunalen Allianz Main-Wein-Garten beschlossen. Mit einer Baukostensumme von rund 3,8 Millionen Euro wurden 17 Bauanträge, davon acht Bauanträge im Innenbereich, behandelt.
Laut Bürgermeister Karl Gerhard entspricht der gemeindliche Schuldenstand einer Pro-Kopf-Verschuldung von 254 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Rückgang der Verschuldung um 83 Prozent zu verzeichnen. Die Verabschiedung des Haushaltes von 924 000 Euro erfolgte im März.
"Büprgertreff" nicht an Privatpersonen vermieten
Neben der jährlichen Bürgerversammlung im März nannte Gerhard auch noch die Versammlung zum Arbeitskreis "Dorf hat Zukunft", am 6. Februar im "Bürgertreff".
Der Rat entschied, dass der "Bürgertreff" nicht an Privatpersonen vermietet wird, die Nutzung für Vereine und Gruppierungen aber kostenfrei ist.
Nach den Ausführungen des Bürgermeisters haben sich zahlreiche Bürger am Arbeitskreis "Zukunft – für ein gutes Leben im Alter" beteiligt. Weitere Projektgruppen gingen daraus hervor, die unter anderem das Wohnprojekt (Hauptstraße 24) oder die Seniorenfortbildung im Bürgertreff organisieren. Dazu erfolgte auch eine Eigentümerbefragung über leerstehende Gebäude und Baulücken. Eine Besichtigungsfahrt nach Langenfeld, Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim zum dortigen Mehrgenerationen-Wohnprojekt führte die Gemeinde durch.
Aufgrund einer Elterninitiative brachte der Gemeinderat eine Sommerferienbetreuung durch die AWO auf den Weg. Desgleichen wurde im selben Zeitraum ein Holzschnittgut-Lagerplatz zur Verfügung gestellt.
Klimawandel hat im Wald seine Spuren hinterlassen
Retzstadt nimmt am kommunalen Energienetzwerk, welches von der ÜZ Mainfranken gemanagt wird, teil. In diesem Zusammenhang werden alle öffentlichen Gebäude der Gemeinde analysiert und ein langfristiges Konzept erstellt.
Beim Waldbegang waren infolge des Klimawandels dramatische Vorzeichen zu erkennen. Der Klimawandel hat auch mit der Zunahme des Schwammspinners im Retzstadter Wald Spuren hinterlassen. Wie die Buchen und Eichen dies verkraften kann nicht vorausgesagt werden.
Aufgrund der Informationen vom Ausschuss für demografische Entwicklung hat der Arbeitskreis "Zukunft Retzstadt" verschiedene Handlungsfelder erstellt. Dazu sagte der Bürgermeister, dass viele dieser gewünschten Ziele bereits begonnen, beziehungsweise schon umgesetzt sind.
Bürgermeister stellt Ehrenamt in den Mittelpunkt
Zum gesellschaftlichen Leben in Retzstadt gehören neben den vielen Festen, die Ortsvereine, die vom Bürgerbüro vor Ort entsprechend unterstützt würden. Besonders erwähnte der Bürgermeister hierbei die Jugendarbeit und stellte das Ehrenamt in den Mittelpunkt.
Im Ausblick für das Jahr 2020 nannte Karl Gerhard den Erlass einer neuen Satzung zur Förderung des Wohneigentums im Altort, die Fortführung des Bebauungsplanes "Point", sowie die Anbindung des Baugebietes "Hönig" an die MSP 7. Auch die Feierlichkeiten zum Jubiläum 30 Jahre deutsch-französische Partnerschaft mit Mouen und Mondrainville stehen an.