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Karlstadt
Leserforum: Nikolaus-Fey-Straße umgehend umbenennen
Bearbeitet von Andreas Köster
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:15 Uhr

Zum Artikel "Anwohner gegen Umbenennung" vom 18. Januar erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:

Wen wundert diese Reaktion der Anwohner der Nikolaus-Fey-Straße. Das hätte man sich im Karlstadter Rathaus doch denken können, dass eine Umbenennung der Straße für die Anwohner mit Umgewöhnung und unter Umständen auch mit Kosten verbunden ist. Und demzufolge abgelehnt wird.

Doch es kann und darf nicht sein, dass die Stadt Karlstadt in diesem Falle eine mögliche Nicht-Umbenennung an der Mehrheitsmeinung der Anwohner festmacht. Leitlinie bei der Vergabe von Straßennamen muss neben Geographie und ähnlichen lokalen Faktoren doch ganz besonders die eigene und deutsche Geschichte sein. Und hier mangelt es ganz besonders am allgemeinen Verständnis und insbesondere am Geschichtsbewusstsein der Stadt Karlstadt.

Einen Blut-und-Boden-Dichter des Dritten Reichs, wie Nikolaus Fey es ist, aus dem öffentlichen Bewusstsein zu entfernen, halte ich angesichts unserer Geschichte für mehr als überfällig. Ich habe schon vor Jahren gegenüber der Stadt Karlstadt angeregt, der in Wiesenfeld geborenen Ruth Westheimer eine Straße zu widmen, doch wie immer versanden solche Anregungen der Bürger in den Schreibtischschubladen der jeweiligen Bürgermeister und bleiben auch dort.

Das wenig ausgeprägte Geschichtsbewusstsein der Verantwortlichen der Stadt Karlstadt manifestiert sich nicht nur in solcher Ignoranz, sondern auch in dem Umstand, dass es keine Franz-Sperr-Straße gibt, noch eine Johann-Wilhelm-Mühlon-Straße.

Beide sind große Söhne unserer Stadt. Der eine, Franz Sperr, Gesandter der bayerischen Regierung in Berlin, Politiker und Widerstandskämpfer (1878-1945) und der andere, Johann Wilhelm Mühlon, Pazifist und Diplomat, der in den Geschichtsbüchern den Ruf genießt, der erste Europäer in Deutschland gewesen zu sein (1878-1944). Beide hätten es verdient, dass Karlstadter Straßen nach ihnen benannt wären. Doch darauf warte ich trotz mehrfacher Anregungen bisher vergebens.

Daher sollten die politisch Verantwortlichen endlich mal in die eigene Karlstadter Geschichte sehen und umgehend Straßen nach den drei genannten benennen, bzw. umbenennen.

Paul Merklein
Karlstadt

 
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Kommentare
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  • M. W.
    Bolsonaro-Weg hätte was. Erdogan-Straße auch. Nur für die Fans: Zar-Wladimir-Allee. Oder wie wärs mit Kim-Jong-Un-Weg?
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  • W. G.
    Danke für den Kommentar. Nicht immer ist der einfachste und bequeme Weg der richtige. Es gibt genug verdiente Personen, nach denen man die Straße benennen kann, ein Hr. Fey hat das bestimmt nicht verdient. Ich hoffe der Stadtrat setzt ein Zeichen und erkennt die Fehler der Vergangenheit und scheut nicht den Widerspruch und Bequemlichkeit der Anwohner.
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  • A. M.
    Als hätte die Umbenennung einer Straße überhaupt einen Effekt. Nur die Anwohner dürfen lästig überall ihre Adresse ändern.. wer weiß denn heute schon noch was dieser längst verstorbene Typ mal gemacht hat und wen interessiert es denn überhaupt? Es ist eine Straße nichts weiter...
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  • B. L.
    Träumen Sie weiter, aber was Sie wollen, wird nicht kommen.
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  • W. F.
    Wer sagt denn, dass bei den von Ihnen genannten Namen vielleicht irgendwann auch eine negative Handlung nachzuweisen ist. Darum tut den Willen der Anwohner nicht ignorieren oder nennt die Straßen nicht mehr nach Persönlichkeiten, sondern benennt Sie nach Botanischen oder Flurnahmen, dann gibt es diese Probleme nicht mehr. Herr Fey hat nicht selbst diese Straße nach sich benannt, sonderen das waren andere.
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  • T. D.
    Warum bitteschön kann und darf das nicht sein ???
    Die Anwohner haben ein Recht gehört zu werden und ihre Entscheidung auch kund zu tun.
    Warum kann man die Meinung der Betroffenen nicht respektieren und wer gibt jeden das Recht sich als Moralapostel aufzuspielen.
    Dieses öffentliches Druck aufbauen ist mittlerweile in vielen Dingen eine absolute Unsitte geworden .
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  • S. C.
    Moralapostel, das ist der richtige Begriff.

    In den letzten Jahren fühlen sich immer mehr Leute berufen, anderen vorzuschreiben, was sie zu denken und was sie gefälligst für falsch und richtig zu halten haben.

    Zum Thema: Ich finde, man sollte den Straßennamen beibehalten.

    Wenn man unbedingt die"political correctness" wahren will, soll man halt ein kleines Erläuterungsschild darunter setzen nach Art von "berühmter Heimatdichter, in Dritten Reich umstritten".

    Denn sein etwaiges Fehlverhalten macht ja nicht seine Leistungen zunichte.
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