Zum Artikel "Fünf Landratskandidaten in einem in einem Bus" vom 25. November erreichte uns folgender Leserbrief.
LandratskandidatInnen sollten eigentlich wissen, dass wer in die Öffentlichkeit geht, auch Vorbildfunktion hat. Das scheint den fünf KandidatInnen insofern egal bzw. nicht bewusst zu sein, als sie auf Fragen der Fridays-for-Future VertreterInnen zugeben mussten, keine VegetarierInnen zu sein. Und das, obwohl die Klima-Problematik in aller Munde ist und jeder informierte Bürger inzwischen weiß, dass die Agrar-Industrie mit der Massentierhaltung und der damit verbundenen Erzeugung von massenhaftem Methan- und Lachgas das Klima mehr schädigt als der gesamte Verkehr zu Lande, zu Wasser und in der Luft, wobei die trotz allem immer noch subventionierte Fliegerei ein schlimmes Kapitel für sich ist. Freilich müssten die Landwirte ihre Fleischproduktion einstellen, wenn die Konsumenten gesunde Lebensmittel statt des Fleisches kaufen würden. Bei seiner Eröffnungsrede auf der derzeitigen Madrider Klimakonferenz sagte der UN-Generalsekretär Antonio Guterres:"Wenn wir nicht schnell unseren Lebensstil ändern, gefährden wir das Leben." Recht hat er! Bleibt zu hoffen, dass allen voran auch Lokal- und Regionalpolitiker die mahnenden Worte des Generalsekretärs endlich begreifen und ihre persönlichen Konsequenzen ziehen, statt nur über die Klimakrise zu debattieren. Denn: Wer überlebenswichtige Probleme nicht versteht bzw. nicht tut, was er sagt, ist nicht seriös bzw. wird völlig zurecht nicht ernst genommen und trägt zur allgemeinen Politikverdrossenheit bei. So verwundert es nicht, dass unter größten Mühen immer neue Parteien gegründet bzw. Listen von Bürgern aufgestellt werden, um Enttäuschung und Frustration konstruktiv zu verarbeiten.
Regina Maria Leshel
97839 Esselbach