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Leserforum: Photovoltaik statt Energie-Mais
Bearbeitet von Franziska Schmitt
 |  aktualisiert: 09.08.2020 02:10 Uhr

Zum Artikel "Bürger sollen in Solarpark investieren können" vom 3. August erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:

Der Bauernverband beklagt zu Recht den Flächenfraß und den damit verbundenen Verlust von Ackerflächen in Bayern. Das ist allein schon deswegen verständlich, weil die so entstehende Verknappung von Ackerland die Pachtpreise in die Höhe treibt und so die Existenz von Bauern mit Pachtflächen gefährdet. Nicht zuletzt sollte natürlich Ackerland in erster Linie der Produktion von Lebensmitteln dienen.

Weniger verständlich ist aber, dass laut jüngstem Agrarbericht immer noch mehr als zehn Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche Bayerns für die Substratversorgung von Biogasanlagen genutzt werden, hauptsächlich mit Mais aus Monokulturen, der zudem noch Böden besonders hoher Bonität beansprucht. Diese Biomasse kann laut Bundesumweltministerium "nur in sehr begrenztem Maße zu einem nachhaltigen und weitgehend auf erneuerbaren Energien beruhenden Energiemix beitragen." Zudem ist die Biogasverstromung in weit höherem Maß subventionsabhängig als Photovoltaik, was sich dementsprechend auf die Strompreise niederschlägt.

Das Münchner Fraunhofer-Institut hat kürzlich errechnet, dass die gleiche elektrische Energie, die über Energiepflanzen in Biogasanlagen gewonnen wird, mit Photovoltaik auf einem Vierzigstel der Fläche erzeugt werden kann. Das heißt: Ein Landwirt, der nur zehn Prozent seiner bisher mit Energie-Mais bewachsenen Ackerfläche mit Solarmodulen bestückt, erzeugt damit immer noch vier Mal so viel elektrische Energie wie mit seinem Mais in der Biogasanlage. Die restlichen 90 Prozent kann er wieder für die Erzeugung von Nahrungsmitteln nutzen.

Die Landwirte wären also besser beraten, wenn sie diese Möglichkeit nutzen anstatt tatenlos zuzusehen, wie externe Investoren ihr Land aufkaufen. Sie würden damit auch ihren Böden etwas Gutes tun – und nicht zuletzt ihrer Glaubwürdigkeit.

Bioenergie sollte, so empfiehlt das Umweltministerium, langfristig allein aus Rest- und Abfallstoffen gewonnen werden.

Hartmut Haas-Hyronimus
97737 Gemünden

 
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