Zum Artikel "Drama um Marktheidenfelds Wasser" vom 12. November erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.
Gerade in der heutigen Zeit, in der Klimaschutz eminent wichtig ist und immer mehr Menschen verstehen, dass wir uns endlich wieder um unsere (einzige) Erde kümmern müssen, wenn wir auch unseren Enkeln und Urenkeln noch ein Leben darauf ermöglichen möchten, sollte sich eine Stadt glücklich schätzen, dass engagierte junge Menschen sich für die Natur einsetzen und ein Projekt, wie das der Permakultur, auf die Beine stellen.
Es gibt in Deutschland und weltweit bereits viele Städte, in denen Permakultur-Projekte gemeinsam aufgebaut und bewirtschaftet werden. Leider ist dieses zukunftsfähige Gestaltungskonzept noch wenig bekannt und manche Behörden tun sich offensichtlich schwer damit, die konsequent nachhaltigen Methoden darin zu erfassen.
Es besteht aus drei Grundpfeilern:
• Earth care – Sorge tragen für die Erde und die Natur mit all ihren Bewohnern
• People Care – Sorge tragen für alle Menschen, insbesondere Hilfsbedürftige
• Fair Share – Gerechtes Teilen von Überschüssen sowie Begrenzung von Wachstum und Konsum auf ein gesundes Maß
Ich finde es sehr schade, dass ein solch geniales und vorbildhaftes Konzept von der Stadt Marktheidenfeld komplett boykottiert wird und hierzu fachlich, wie auch rechtlich, äußerst fragwürdige Gründe vorgeschoben werden.
Wie bereits erwähnt, integrieren viele Städte mit Begeisterung und kluger Voraussicht Permakultur-Konzepte in ihrem Stadtbild. Das Schöne daran ist ja, dass es Natur, Tieren und Menschen dient und alle Bürgerinnen und Bürger mit einbezogen werden. Es funktioniert alles auf maximal ökologischer und sozialer Weise und somit profitiert die gesamte Umgebung von den positiven Effekten. Wer sich selbst genauer über Permakultur informieren möchte: www.permakultur.de.
Alle, mit denen ich bisher sprach, waren fasziniert und erfreut von den nachhaltigen und ökologisch wertvollen Ideen für Marktheidenfeld und zeigten sich verwundert und enttäuscht, dass die Umsetzung des Konzeptes der Permakultur auf dem Gelände der Gärtnerei Simon von der Stadt Marktheidenfeld durchgehend sabotiert wird.
Leider konnte mir noch niemand auch nur ansatzweise schlüssig erklären, wieso die ökologischen und gemeinnützigen Vorhaben der Permakultur-Gärtnerei, von der Stadtverwaltung auf ganzer Linie behindert werden. Am Wasserschutzgebiet liegt es ja erwiesenermaßen nicht!
Leider wurde im Artikel nicht erwähnt, dass eine Kräuterführung mit sieben Personen untersagt wurde, mit Verweis auf das Landesstraf- und Verordnungsgesetz Artikel 19 über "Veranstaltungen von Vergnügungen".. Ja, so eine Wildkräuterführung hat schon bedenkliche Ähnlichkeiten mit der Veranstaltung von Rockfestivals oder Motorsportrennen...
Sogar dem Bund Naturschutz wurde von der Stadtverwaltung aus untersagt, an Vorträgen in der Permakultur-Erlebnis-Gärtnerei teilzunehmen. Da steckt doch mehr dahinter? Mir erschließt sich diese Logik leider nicht…
Sabine Gottier
97828 Marktheidenfeld