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Zellingen
Leserforum: Leben der Bevölkerung verbessern
Bearbeitet von Peter Kallenbach
 |  aktualisiert: 29.11.2020 02:14 Uhr

Zu den Artikeln "Der Landkreis wird radikal digitalisiert“ am 17. November und „Umfrage: Firmen planen langfristig mit Homeoffice“ vom 19. November erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift:

Grundsätzlich ist es richtig und notwendig, dass der Landkreis die Möglichkeiten der Digitalisierung voranbringen will. Das ist das Gebot der Stunde. Dies darf aber nicht allein auf das Wohl und Wehe der Wirtschaft beschränkt werden. Unternehmen sind kein Selbstzweck, für deren „Schneller, Höher, Weiter“ alles getan werden muss. Wirtschaft muss gerade in der Sozialen Marktwirtschaft im Dienst der Menschen stehen. Daher sollte es vor allem darum gehen, mit den digitalen Techniken das Leben der Bevölkerung zu verbessern.

Arbeitnehmer sind  wesentliche Partner innerhalb der Unternehmensstruktur.  Auch in der Arbeitswelt der Zukunft müssen die Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer und die Bedingungen am Arbeitsplatz, sowohl im Betrieb als auch im sogenannten Homeoffice, in die Entscheidungen  einbezogen werden. Die Arbeit von Zuhause aus – laut Main-Post vom 19. November eine auf Dauer angelegte Perspektive – ist grundsätzlich begrüßenswert, wirft aber neue Fragen auf. Dazu müssen auch noch andere Modelle (zum Beispiel Telebüros) geprüft werden, die zwar die Entkoppelung von Arbeits- und Wohnort ermöglichen, aber ansonsten mehr den gewohnten, auch arbeitsrechtlich erprobten Bürobedingungen entsprechen. Die Bildungsangebote im Allgemeinen wie auch die betriebliche Weiterbildung müssen ebenfalls stärker auf digitale Systeme ausgerichtet werden.

Auch das Gesundheitswesen  wie zum Beispiel digitale Sprechstunden, telematische Überwachung von Pflegebedürftigen usw. (Stichwort „Telemedizin“) gehört einbezogen. Schließlich muss  es darum gehen, dass auch die älteren Menschen mit den wichtigsten Schritten zum Umgang mit den Werkzeugen der technischen Entwicklung vertraut gemacht werden. Die Menschen müssen das Gefühl haben, dass sich Landkreis und Gemeinden nicht nur um die Interessen der Wirtschaft, sondern auch um die Bürger als Arbeitnehmer kümmern.

Peter Keller,
97225 Zellingen

 
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