Der Artikel in dieser Zeitung veranlasst mich, ein unschönes Erlebnis in einem Gemündener Supermarkt zu schildern. An der Fleischtheke dieses Marktes wurde mir von der Verkäuferin bezüglich Qualität und Verwendbarkeit ein bestimmtes Stück Rinderbraten angeboten und bestens empfohlen. Weil ich einen Singlehaushalt führe, bat ich, mir das Stück Fleisch mit der Maschine in Scheiben zu schneiden, um diese zuhause portionsweise für diverse Gerichte einzufrieren.
Darauf erklärte mir die Verkäuferin: Wenn sie mir das Stück in Scheiben schnitte, wären es sodann Rouladen. Hierfür müsse sie den teureren Rouladenpreis berechnen bzw. 5,10 Euro Gebühr fürs Aufschneiden verlangen. Auf ein Beschwerdeschreiben an die Geschäftsleitung wurde mir dieses Servicekonzept, zwar mit Bedauern, von höchster Stelle bestätigt. Eigentlich war die ärgerliche Angelegenheit damit für mich erledigt. Ich habe den Laden seither nicht mehr betreten.
Allerdings beschäftigt mich diese Erfahrung doch ständig. Denn in regelmäßigen Abständen wird in der Presse die verehrte Kundschaft mit dem Slogan „Lass den Klick in Deiner Stadt“ dazu aufgerufen und ermuntert, im Kampf gegen den stetig wachsenden und bedrohlichen Onlinehandel, den örtlichen bzw. regionalen Einzelhandel zu unterstützen und dort einzukaufen.
In dem neuerlichen Artikel macht selbst das Landratsamt Main-Spessart, im Interesse, unseren ländlichen Raum und dessen Infrastruktur lebendig und attraktiv zu erhalten, auf die Aktion „Tag der Regionen“ aufmerksam. Von fairem, regionalem Konsum ist da die Rede. Oder Denkanstöße „wie kann ich gezielt kleine und mittelständische Unternehmen in meiner Region unterstützen?“
Gerne wirke ich hier aus eigener Überzeugung mit. Doch eine wesentliche Voraussetzung hierfür ist vor allem die vertrauensvolle Bindung zu „meinem Geschäft.“ Diese Kunden vergraulende Geschäftsstrategie, die mir widerfuhr, erzeugt hingegen Verstörung, Verdruss und Missmut, was sich unweigerlich auch auf andere Branchen des Einzelhandels überträgt. Solch „Kundendienst“ stellt jedenfalls all die Bemühungen und Aktionen ad absurdum und ist deren Intension sicher nicht dienlich.
Berndt Münch 97775 Burgsinn
um in der besagten Fleisch- und Wurstabteilung zu bleiben. Kann der Kunde das Fleisch zu Hause nicht selber zerteilen, in Stücke, die ihm passen? Auf solche Kunden kann der Handel sicher gerne verzichten. Und er schneidet sich durch sein Rückzugsverhalten selbst ins eigene Fleisch und macht dies auch noch durch seinen mit Namen gekennzeichneten Leserbrief öffentlich. Aha, er ist Single.