Zur Berichterstattung "Main-Spessart als Atom-Endlager" vom 29. April erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift:
Bereits seit Oktober 1975 geistert diese Vorstellung eines „Atommüll-Endlagers in Main-Spessart“ in verschiedenen politischen Gehirnen und Vorstellungen – ohne die Anhörung oder Mitbeteiligung der betroffenen Kommunen. In einem Beitrag der Main-Post vom 12.10.1975 wird „die Stadt Rieneck als möglicher Standort für eine Atom-Anlage“ erwähnt.
Aufgrund dieses Beitrages, sowie einer Studie und Planung einer atomaren Wiederaufbereitungsanlage zwischen Hammelburg und Rieneck wandte ich mich 1977 gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft deutscher Wald, Ortsgruppe Rieneck, an Staatsminister Jaumann und erbat nähere Auskünfte.
Dazu Jaumann kurz und bündig: „Eine Standortliste mit näheren Angaben ist in dem Bericht nur für die WAA enthalten, darunter meines Wissens auch in Rieneck.“ Nicht mehr und nicht weniger! Von einer kommunalen Beteiligung kein einziges Wort. Nie mehr danach, und das sind nun immerhin 44 Jahre, haben weder die für uns verantwortlichen Politiker, noch irgendwelche Planer oder Verantwortliche bezüglich einer WAA von sich hören lassen: Denn auch die Planer wissen: „Die Zeit heilt alle Wunden.“ Und sie spielen auf Zeit!
Da eine Notwendigkeit für so ein Endlager besteht, ist es auch die Aufgabe der Politiker und Befürworter der Kernenergie: Diese Klientel sollten sich mit dem Thema befassen, was sie allerdings seit Beginn der Atompolitik nicht getan haben! Und das ist meine Meinung: Dieses Endlager kann und darf nicht in Main-Spessart sein.
Lothar A. Fuchs
97737 Gemünden