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Gemünden
Leserforum: Hans Michelbach verdient Ehrenring
Bearbeitet von Katrin Amling
 |  aktualisiert: 13.02.2024 20:16 Uhr

Zum Artikel "Hans Michelbach verlässt nach 27 Jahren den Bundestag" vom 23. Juni erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:

Alternativhistoriker beschäftigten sich oft mit geschichtlichen Entwicklungen und Geschehnissen unter anderen Voraussetzungen. Nun vermag ich nicht ein solcher Historiker zu sein, stelle mir aber die Frage, was in Gemünden politisch geschehen wäre, wenn MdB Dr. h. c. Hans Michelbach ab 1994  Erster Bürgermeister von Gemünden zumindest für eine weitere Amtszeit geblieben wäre, die ich aus meiner Sicht beantworten möchte: Hans Michelbach hätte dann bestimmt seine Aussage, was er sich für Gemünden in Zukunft wünscht, schon nach 1994 präzisiert.

Gemünden am Main wäre ein bedeutender Wirtschaftsstandort in Main-Spessart geworden, mit dem höchsten Angebot an Arbeitsplätzen, das Gewerbegebiet Gemünden am Main, ehemaliges Hamm- und Mörtl-Gelände würden sich in einem anderem Outfit als heute befinden, Arbeitnehmer würden nicht aus Gemünden aus-, sondern einpendeln. Gemünden am Main hätte den Höchststand an Gewerbesteuereinahmen aller ehemaligen MSP-Kreisstädte, Gemünden wäre in der Infrastruktur zu Wasser, zu Bahn und auf der Straße führend. Der Standort Gemünden am Main wäre Zuliefererstandort für die Autoindustrie, für die Medizin geworden, gleichzeitig hätte sich der Tourismus, das Kulturleben nachhaltig entwickelt.

Die Probleme mit der Scherenberghalle wären gelöst bzw. die Scherenberghalle wäre an anderer Stelle aufgebaut, das dort frei werdende Areal wäre für neue Bauplätze genutzt worden, Diskussionen um Mühlwiesen II würden sich entbehren, Gemünden am Main hätte eine Vierhundertmeter-Bahn, der ESV wäre um die Disziplin "Leichtathletik", vielleicht "Leichtathletik/Triathlon" erweitert. Das Hallenbad wäre 2008 nicht stillgelegt worden, sondern wäre zu diesem Zeitpunkt bereits saniert bzw. in ein Schwimm- und Erlebnisbad mit Sauna umgewandelt worden. Die Mainbrücke wäre aufgrund des VG-Urteils schon 1994 in das Eigentum des Main-Spessart-Kreises übergegangen und würde sich nicht wie heute und noch gegenwärtig im Eigentum der Stadt Gemünden befinden.

In Schaippach würde es an Bauplätzen nicht mangeln. Auch die Rollatorzone in der Stadt wäre letztlich vollendet und das Begehen würde insbesondere nicht für ältere Mitbürgerinnen und -bürger zu einem Wagnis werden, der Weg nach Massenbuch wäre ausgebaut, zwischen Adelsberg und Seifriedsburg würde sich im Rahmen eines Naherholungsgebietes ein ausgebauter Rad- und Wanderweg mit einer Freizeitanlage befinden. In der Stadtverwaltung würde es weiterhin einen Geschäftsführenden Beamten geben, der die Innenverwaltung der Stadt leitet. Leerstandsmanagement, soweit überhaupt vorhanden, und die Suche nach Fachärzten wären ureigenste Aufgabe und  Obliegenheit der Stadtverwaltung.

Dr. Hans Michelbach hat während seiner Amtszeit als 1. Bürgermeister von Gemünden sehr viel für die Stadt Gemünden am Main bewirkt. Dabei denke ich insbesondere an den Charme der Altstadt. Dafür gehört ihm Dank und Anerkennung. Ich schlage ihn für den Ehrenring der Stadt Gemünden am Main vor.

Werner Müller
97737 Gemünden

 
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  • ReinholdWeber@t-online.de
    Um einer Legendenbildung vorzubeugen: die heutige Scherenberghalle war in ihrer Nutzung anders angedacht. Sie wurde erst nach der Ablösung des damaligen Bürgermeisters Kurt Völker nachträglich zu dem, was sie heute darstellt (oder darstellen will).
    Die Nutzungseinschränkung des Landratsamt MSP vom 20.12.2013 spricht es deutlich aus: die Halle ist formell und materiell illegal. Die Begründung liest sich wie ein „Schelmenstück“: Fluchtwege wurden zugemauert, mit grüner Tinte eingetragene Änderungen sind ignoriert worden etc.
    Das alles hat sich aus dem Zeitraum von 1980 bis 1992 entwickelt. Hier wurden Millionen DM ohne Nutzen ausgegeben. Was hat die Stadt davon?
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  • christian@kreatil.de
    Einmal davon abgesehen, dass die hier genannten Erfolge eines Herrn Michelbach in seiner Heimatstadt Gemünden rein hypothetischer Natur sind, finde ich sie einigermaßen unrealistisch. Selbst wenn ein Bürgermeister in einer Kommune über Jahrzehnte mit einer absoluten Mehrheit im Stadtrat durchregieren könnte, müsste er sich dennoch diversen Sachzwängen beugen. Dazu gehört zum Beispiel die abnehmende Bedeutung des Schienenverkehrs, die sich schon vor Jahrzehnten abzeichnete, von der Gemünden aber bis in die 60er, 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts als Wirtschaftsstandort enorm profitiert hatte. Den Bau der ICE Strecke Würzburg-Fulda hätte Herr Michelbach als Bürgermeister ebensowenig beeinflussen können wie die vergleichsweise ungünstigen Platzverhältnisse Gemündens: schmale Flusstäler, eingezwängt zwischen steilen Hängen, ohne viel Expansionsmöglichkeiten. Was das betrifft, stand z.B. die Stadt Lohr wesentlich besser da, bis man auch hier an die Grenzen gestoßen ist.
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  • christian@kreatil.de
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