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Wiesenfeld
Leserforum: Der Kunde hat es selbst in der Hand
Bearbeitet von Lena Berger
 |  aktualisiert: 31.10.2020 02:19 Uhr

Ich habe Verständnis dafür, dass die Sparkasse Mainfranken Beratungsstellen schließt, die nicht stark frequentiert werden. Aber müssen auch gleich die Briefkästen für Überweisungen und der Geldautomat aus den Dörfern genommen werden? Damit schlägt auch die Sparkasse einen Sargnagel zum Aussterben der Dörfer ein. Da klingt das Leitbild der Sparkasse für die betroffenen Kunden wie Hohn „Ihre Bank für die Region“.

Trotz all der technischen Möglichkeiten wird immer noch Bargeld benötigt. Kann ich mir kurzfristig online Bargeld beschaffen – vielleicht selbst ausdrucken? Soll ich mich ins Auto setzen und zehn Kilometer bis zum nächsten Sparkassenautomaten fahren, wenn ich kurzfristig Bargeld benötige? Ist das modern und klimafreundlich? Was tun Kunden, die nicht mehr mobil sind?

Sie wollen Kunden mit fetten Geldanlagen, die keine kleinen Dienstleistungen brauchen. Sparkassen erheben den Anspruch, anders zu sein. Kunden- und gemeinwohlorientiert, gelebte soziale Marktwirtschaft, wie es vollmundig in ihren Werbebroschüren heißt. Warum verdienen Chefs von kleinen Sparkassen mehr Geld als die Vorstände von großen kommunalen Kreditinstituten? Warum tragen sie vergleichsweise weniger Verantwortung und werden trotzdem großzügiger entlohnt?

2016 wurde das Jahresgehalt der damals vier Vorstände der Sparkasse Mainfranken veröffentlicht. Sie hatten zusammen ein Jahresgehalt von 1 500 00 Euro plus Bonus. Das sind 375 000 Euro je Vorstand und Bonus. Aktuell sind es drei Vorstände und die Bilanzsumme ist gestiegen. Was die drei Vorstände zum „Wohl der Region“ heute verdienen, wird nicht mehr veröffentlicht. Sie schließen lieber Filialen und bauen Geldautomaten ab zum „Wohl“ der Gewinnoptimierung.

Unklar ist mir dabei auch die Rolle der Politik, da der Landrat kraft seines Amtes Mitglied des Verwaltungsrates der Sparkasse ist. Zählt hier auch der Ausspruch „Politik ist eine Schnecke“?

Soweit es in einem Dorf noch möglich ist, hat der Kunde es selbst in der Hand, ob er die Gewinnoptimierung und die damit wegfallenden Dienstleistungen unterstützt oder zu einer Bank wechselt, die an ihrem Leitbild festhält z.B. „Gemeinsam für Main-Spessart“.

Franz und Waltraud Breitenbach
97753 Wiesenfeld

 
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  • E. S.
    So isses! Die wollen alle nur unser Bestes - unser Geld.

    Die andere Bank hat übrigens dieses Jahr die, wenn auch kleine, Dividende für ihre Mitglieder nicht ausbezahlt, wegen Corona, bauen aber ein neues Verwaltungsgebäude!
    Alles die gleichen G...
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