In den Antworten von Herrn Wittstadt erkennt man zweifelsfrei die Hörl'sche Schule (Professor und Leiter der Kunstakademie Nürnberg) wieder. Auch Herr Hörl hat in Interviews ähnlich arrogante und sich selbst überschätzende Antworten gegeben. Wenn Herr Wittstadt sagt, er bemüht sich als Künstler gute Arbeit zu machen, dann stellt er sich selbst ein schlechtes Arbeitszeugnis aus. Was es heißt, wenn im Arbeitszeugnis steht „er hat sich stets bemüht“ wissen wir ja alle.
Er verlässt sich auf sich selbst und dem Urteil seiner künstlerischen Zeitgenossen. Kritik von den Bürgern, denen er ja seine Kunst verkauft, ficht er kaum an. Wenn Herr Wittstadt glaubt, die Musik lebt davon, dass es hohe und tiefe Töne gibt, dann irrt er. Es gibt bekanntlich auch falsche Töne. Die Musik lebt aber von der Kompositionen, der Tonfolge, der Melodie, dem Klang, ob es im Ohr ankommt und ob man in eine positive Stimmung versetzt wird. Nicht zuletzt entscheidet das Publikum und nicht eine Fachjury, ob das Musikstück erfolgreich wird. Das Gleiche sollte auch für den malenden und bildhauenden Künstler gelten. Mir kommen jedenfalls beim Betrachten der Bilder, Plastiken oder Skulpturen, die heutzutage alle unter dem Deckmantel der Kunst verkauft werden, die Tränen.
Herr Wittstadt sagt, an Kunst muss man immer arbeiten, man muss immer wach bleiben. Das funktioniert nicht wie ein Handwerksberuf. Als ob Handwerker bei ihrer Arbeit schlafen können und sich nicht fortbilden müssten. Diese Aussage ist an Arroganz und Frechheit kaum noch zu überbieten. Wenn alle mittelständischen Handwerksbetriebe so arbeiten würden, wie diese Künstler, wären sie schon längst pleite. Hier stehen nach wie vor Qualität und Kundenzufriedenheit im Vordergrund und nicht die Profitgier, wie bei diesen Zeitgenossen.
Hier noch eine Textpassage aus der Webseite von Peter Wittstadt. „Suche und taste, spielerisch – verzweifelt, alles offen. Fühlen, erkennen, gestalten. Ein Werden, das seine Gestalt nicht kennt. Dann – eine Möglichkeit, nicht fertig. Manchmal finde ich meine Lösung.“ Mir kommt es vor, als sei Herr Wittstadt völlig ratlos. Ich kann nur wünschen, dass er bald eine Lösung findet.
Rolf Reines 97816 Wombach