Zum Artikel „Vollbremsung bei der Windkraft“ von Klaus Gimmler erreichte uns folgender Leserbrief:
Um den Ausstieg aus der Kohlenstofftechnologie hinzu bekommen, muss man sich etwas einfallen lassen. Gleichzeitig wollen Umweltverbände aus der Atomtechnik aussteigen. Was auch wünschenswert ist. Können Sie, Herr Gimmler, erklären, warum es seit 2011, dem Zeitpunkt des Ausstiegs aus der Atomtechnik, keine Machbarkeitsanalyse gibt?
Überall wird etwas gemacht oder neuerdings schon nicht mehr, wie passt das alles zusammen? Das scheint die Befürworter des Ausstiegs aus allem nicht zu interessieren. Wenn die vorhandenen Windräder heute alle laufen, dann können wir heute schon alle Grundlastwerke abschalten. Was ist aber wenn circa viermal im Jahr zwischen Norwegen und Gibraltar weder eine Sonne scheint noch ein Wind weht? Dann beziehen wir unseren Strom aus Atomkraftwerken aus Frankreich, Tschechien und Belgien. Wobei das allesamt Atomkraftwerke sind, die besser abgeschaltet gehören, weil sie so marode sind. Und wenn diese einmal hochgehen sollten, dann ist das ein deutsches Problem, weil sie nahe an der deutschen Grenze liegen.
Als Ersatz für Kohlekraftwerke sollten eigentlich Gaskraftwerke dienen. Weil diese sich aber heute plötzlich nicht mehr rechnen, werden sie reihenweise zugemacht. Nur der Staat könnte dafür sorgen, das sie eine Chance haben.
Unsere Umweltschützer tun so, als ob alles geregelt wäre, wenn weitere Windmühlen ans Netz gehen würden. Wenn die heutigen aber alle laufen, dann müssen wir heute schon Geld bezahlen, um den Strom los zu werden. Und wenn der Verkehr auf elektrische Antriebe umgestellt wird – so viele Windmühlen können wir überhaupt nicht aufstellen.
Herr Gimmler, wie kann es sein, das intelligente Leute kein Gesamtkonzept aufstellen mit dem Ziel, zum Schluss brauchbare Lösungen zu erhalten? Übrigens, Sie haben erstaunlich wenig Mitgefühl mit Bürgern, deren Grundstücke im Wert verlieren, weil sich vor ihrer Nase ein Windrad dreht. Das aber hat bisher jede Elite zu allen Zeiten gemacht: Man opfert einen Teil der Bürger. Das ist selbst in einer Demokratie anscheinend nicht anders.
Reiner Püschel 97816 Lohr