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Karlstadt
Leserbrief: Lebensqualität in der Karlstadter Altstadt leidet erheblich
Bearbeitet von Lena Berger
 |  aktualisiert: 30.10.2019 02:11 Uhr

Vor 30 Jahren gab es auch finanzielle Anreize der Ämter, von denen ich profitiert habe, um in der Altstadt sesshaft zu werden. Heute würde ich als junge Familie die Lebensqualität in den Vordergrund stellen. Diese leidet ganz erheblich und vor allem zunehmend in den letzten Jahren hier in der Altstadt.

Denn: 1. Von einer gewissen Lebensqualität kann man hier nicht sprechen angesichts des täglich hohen Verkehrsaufkommens. Es fahren zeitweise bis zu 80 Autos pro Stunde durch die Gassen. Beliebte Strecken sind vom Karschter Eck an der Kirche vorbei bis zur Ringstraße. Ebenso vom Bahnhof bis zum Kindergarten, oder vom Maxl Bäck (am Kübelmarkt) oder sogar vom Marktplatz bis zur Raiba. Und das alles nicht im vorgeschriebenen Tempo sondern immer mit dem Fuß auf dem Gaspedal, um dann mit quietschenden Reifen zu bremsen. Rücksichtslos gegenüber Fußgängern und Radfahrern und ohne Beachtung des Rechts-vor-Links-Verkehrs. Nicht zu überhören sind nicht nur die aufgemotzten Autos, sondern jedes andere Auto das zur "Schau" gefahren wird reiht sich genauso dort ein. All das bis in die frühen Morgenstunden. Hierzu kommen die aufgedrehten Bässe.

Meiner Meinung nach wissen 90 Prozent der Autofahrer nicht, was das blaue Schild bei der Stadteinfahrt bedeutet. Sie sind einfach viel zu schnell und immer rücksichtsloser unterwegs. Ob "Jung" oder "Alt", genauso wie Karlstadter und auch Anwohner der Altstadt sitzen hinter dem Steuer. In einer Stadt mit so enger Bebauung klingt jeder Ton doppelt so laut. 

2. Hat schon jemand vom Stadtrat die Glockenschläge von Rathaus und St. Andreas gezählt ab 22 Uhr? Es sind weit über 100. In vielen Gemeinden werden diese in der Nacht radikal reduziert, warum nicht in Karlstadt?

3. Die Ankündigung in der Main-Post, dass 2019 ein Lärmschutz entlang der Bahn errichtet wird, ist leider bis jetzt nicht in Sicht.

All diese Lärmbelästigung führt nachgewiesen zu massiven Schlafstörungen, Tinitus, erhöhtem Apoplex-Risiko bis hin zu Entwicklungsstörungen bei Kindern. Früher wischte man wöchentlich den "weißen Zement" von den Fensterscheiben, heute eher einen schwarzen Film von Ruß.

Lärmbelästigung, Schlafstörungen, Familie, Arbeit, Burn-out und andere Erkrankungen. All das zusammen steht nicht für eine Lebensqualität in der Altstadt und ist mit Geld zu bezahlen. Geld ist nicht alles und Gesundheit ist immer noch das höchste Gut.

Bernadette Cosanne
97753 Karlstadt

 
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