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Trennfeld/Marktheidenfeld
Lernort Kieswerk
Die Klasse 9c steht vor den mächtigen Kies- und Sandsedimenten. In der Bildmitte befindet sich Ingo Schäfer mit Sohn Kilian. Etwa einen Meter über den beiden ist ein Band mit feinem Sand erkennbar, der aus einer Eiszeit stammen muss.
Foto: Martin Glückert | Die Klasse 9c steht vor den mächtigen Kies- und Sandsedimenten. In der Bildmitte befindet sich Ingo Schäfer mit Sohn Kilian.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 22.07.2023 05:36 Uhr

Das Kies- und Betonwerk Schäfer in Trennfeld war für die Klasse 9c der Realschule Marktheidenfeld ein außergewöhnlicher Lernort. Denn kaum ein anderer Ort liefert so viele Antworten auf technische, wirtschaftliche, geografische, geologische sowie ökologische Fragen. Geschäftsführer Ingo Schäfer stand den 24 Schülerinnen und Schülern während einer mehrstündigen Betriebsbesichtigung Rede und Antwort. Direkt vor Ort konnten die Neuntklässler sehen, wie der Kies und Sand gewonnen, gewaschen und nach verschiedenen Korngrößen sortiert wird.

Der wichtigste Standortfaktor des Unternehmens ist das Vorkommen von Kies und Sand. Dieses Gemenge hat sich vor rund drei Millionen Jahren auf dem breiten Gleithang des Mains abgelagert. Die ganze Siedlung Trennfeld befindet sich auf diesen Sedimenten des Mains. Neben den kostengünstigen Grundmaterialien wie Sand und Kies sind für das Unternehmen Zement und Wasser weitere wichtige Produktionsfaktoren.

Das nachhaltige Wirtschaften wird beim Trennfelder Unternehmen Schäfer großgeschrieben. Zum einen gibt es hohe gesetzliche Umweltauflagen und zum anderen rechnet sich für Unternehmer Ingo Schäfer das Wirtschaften in Kreisläufen. So wird Bauschutt aus Beton in großem Stil gebrochen, auf 32 Millimeter große Stücke zerkleinert und als Schotter wiederverwertet.

Beim Reinigen der Transportfahrzeuge wird sogenannter Restbeton ebenfalls recycelt und das entstandene Schmutzwasser wiederaufbereitet. Besonders stolz ist Unternehmer Schäfer jedoch auf seine renaturierten Flächen. Die alte Abbaufläche ist längst zu einem ansehnlichen Biotop mit Seen geworden. Dort lassen sich Schwäne, Eisvögel, zahlreiche Fische, verschiedenste Greifvögel, Salamander, zahllose Insekten, Rehe, Füchse und ein Biber sichten.

Somit haben die renaturierten Flächen des Kieswerks eine viel höhere Biodiversität als die ehemaligen Ackerflächen, die sie zuvor waren. Ein besonderes Phänomen sind die Brutplätze der Uferschwalben. Sie nisten in den in rund fünf Meter steil aufragenden Wänden, die das Ende des Abbaus markieren.

Abgerundet wurde die Exkursion mit einer Brotzeit im Schatten der Mischanlage.

Von: Martin Glückert (Pressebeauftragter, Staatliche Realschule Marktheidenfeld)

Die renaturierte Fläche des Kieswerks besitzt eine höhere Biodiversität als die vormalige Ackerfläche.
Foto: Martin Glückert | Die renaturierte Fläche des Kieswerks besitzt eine höhere Biodiversität als die vormalige Ackerfläche.
 
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