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Lohr
Lernen in Zeiten von Corona: Was ein Lern-Coach Eltern rät
Der Lerncoach Andreas Wagner hielt einen Online-Vortrag beim Lohrer Familienstützpunkt.
Foto: Theresa Meyer | Der Lerncoach Andreas Wagner hielt einen Online-Vortrag beim Lohrer Familienstützpunkt.
Dorothee May
 |  aktualisiert: 23.04.2021 02:13 Uhr

Vor allem Eltern sind während der Corona-Pandemie stark gebeutelt. Das merkte man schon, bevor der eigentliche Online-Vortrag des Familienstützpunktes Lohr beginnt. Eine rege Diskussion über die Hausaufgaben und die Schule war in vollem Gange. Zum Online-Café geladen war Lerncoach Andreas Wagner mit seinem Vortrag zum Thema "Lernen in Zeiten von Corona – Schwerpunkt Lernkanäle". Unterstützt wurde er durch die Pädagogin Nicole Pfaff vom Lohrer Familienstützpunkt.

Der Referent versprach in seiner Ausschreibung, dass die Teilnehmer nach seinem Vortrag ein besseres Verständnis haben, wie wir lernen. Außerdem sollen direkte Maßnahmen vermittelt werden, die das Lernen mit Kindern vereinfachen und erfolgreicher machen.

Eigentlich ist Wagner studierter Wirtschaftsinformatiker, hat aber auch eine Ausbildung zum Yogalehrer. Hier kamen immer mehr Kinder auf ihn zu und fragten, wie sie besser lernen können. Das führte dazu, dass er eine Ausbildung zum Lerncoach absolvierte und seitdem seine eigene Praxis leitet.

Zuerst stellte der Lerncoach die acht Grundpfeiler für erfolgreiches Lernen vor. Dazu gehören seiner Meinung nach Spiel und Spaß, Pausen, Gewohnheiten, Erfolg, Wiederholung, Leichtigkeit, Struktur und Ziele. Im Laufe des Abends erläuterte er jeden Punkt genauer. "Jedes Kind will lernen und jedes Kind ist am Anfang motiviert", dessen ist sich Wagner sicher.

Anhand einer Mitmachaktion stieg er in die Welt der verschiedenen Lernkanäle ein. Dazu sollten die Teilnehmer schwierige Worte wie "paraphrasieren" aufschreiben und dabei überlegen, wie sie die Worte richtig geschrieben haben. "War es ein innerliches Bild, ein Gefühl, oder haben Sie es sich laut vorgesagt?", will Andreas Wagner wissen. Der Lernkanal sei überaus wichtig für das erfolgreiche Lernen. Nicht jeder lerne auf die gleiche Weise, aber kein Weg sei falsch.

Verschiedene Kanäle wichtig

Die meisten Menschen lernten am meisten über "sehen, hören, diskutieren und selbst tun". Deshalb sei es wichtig, ein Thema über verschieden Kanäle anzugehen: visueller Kanal, auditiver Kanal und kinästhetischer Kanal (Informationen begreifen, um sie lernen zu können). Wenn man aus diesen drei Kanälen einen Mix findet, wird Lernen nicht anstrengend, sondern macht Spaß.

Die Teilnehmer sollten sich sieben Namen von amerikanischen Präsidenten in der richtigen Reihenfolge merken. Mithilfe der Loci-Methode, mit der eine Körperroute von sieben Punkten festgelegt wird, fiel es den Zuhörern wesentlich leichter, sich die amerikanischen Präsidenten einzuprägen. Eine zusätzliche Geschichte des Lerncoaches brachte noch mehr Erleichterung und machte sogar Spaß. Damit wurden die verschiedenen Lernkanäle miteinander verknüpft.

Das Kind könne so viel mehr Erfolge verbuchen, wenn neue Methoden zum Lernen verwendet werden. Aber auch Pausen seien elementar wichtig für den Lernerfolg. Dadurch lasse sich wieder neu Kraft schöpfen. Das Erschaffen von guten Gewohnheiten erklärte der Lerncoach anhand der Frage: "Welches Gefühl ist so attraktiv, dass ich ein Verlangen habe, es auszuführen?" Ein konkretes Beispiel wäre, dass die Hausaufgaben zuerst gemacht werden, das Kind dann den ganzen Nachmittag Zeit hat und auch nicht mehr auf Schule angesprochen wird.

Handy weglegen

Außerdem ist es schwierig, sich auf das Lernen zu konzentrieren, wenn das Handy nebendran liegt. Hier ist die Versuchung groß, nach Nachrichten oder Ähnlichem zu schauen. Laut Andreas Wagner nehmen wir unsere aktuelle Situation auch oft zu wichtig und vergessen, dass es viele Wege gibt, im Leben erfolgreich zu sein.

"Druck erzeugt immer Gegendruck", weiß Wagner. Diese Leichtigkeit vergessen wir im Alltag häufig. Unser Gehirn liebe Struktur, sowohl am Arbeitsplatz wie auch in unserer Umgebung. Aber vor allem auch in Inhalten. Oft seien die Strukturen allerdings nicht erkennbar. Deshalb müssten wir vorab etwas Zeit investieren, um diese herauszuarbeiten. Am Ende der zweistündigen Veranstaltung nahmen alle Teilnehmer für sich sehr praktische Tipps mit.

 
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