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Lengfurt
Lengfurt feierte sein größtes Fest
Das Fest des Hl.
Erstmals schwenkte der neue Fähnrich der Sebastiani-Wehr in Lengfurt, Rüdiger Schreck, die blau-weiße Fahne des Vereins am Nachmittag des Festsonntags auf dem Marktplatz in Lengfurt
Foto: Raymond Roth | Erstmals schwenkte der neue Fähnrich der Sebastiani-Wehr in Lengfurt, Rüdiger Schreck, die blau-weiße Fahne des Vereins am Nachmittag des Festsonntags auf dem Marktplatz in Lengfurt
Bearbeitet von Raymond Roth
 |  aktualisiert: 03.12.2019 08:33 Uhr

Das Fest des Hl. Sebastian gilt als das "größte Fest der Lengfurter": Beim vormittäglichen Antreten der Männer der Sebastiani-Wehr, besonders aber beim nachmittäglichen Fahnenschwenken standen am Festsonntag mehrere hundert Menschen in Lengfurts Straßen und am Marktplatz.

Das Fest geht auf ein Gelübde des Jahres 1632 zurück und wird zu Ehren des Heiligen Sebastian, der Ende des 3. Jahrhunderts als Soldat in der Leibwache des römischen Kaisers Diokletian diente und für seinen Glauben den Märtyrertod starb, in militärischer Form begangen. Sebastian ist Schutzheiliger gegen Pest und Seuchen.

Am Festsonntag wecken stets Böllerschüsse um 6 Uhr morgens zur Tagreveille, und fünf Trommler ziehen durch die Gassen des Altorts. Noch vor 9 Uhr morgens meldete der neue Oberleutnant Thomas Hahmann an Hauptmann Oskar Aschauer das Antreten der Kompanie. Die Sebastiani-Wehr begab sich danach zum Festgottesdienst, zelebriert von Pfarrer Matthias Wolpert und Diakon Johannes Hoffart, in die Pfarrkirche St. Jakobus d. Ältere.

Danach marschierte die Sebastiani-Wehr unter Führung von Hauptmann Oskar Aschauer durch den mit vielen Fahnen und Blumen geschmückten Lengfurter Altort, musikalisch begleitet durch die Musikkapelle Lengfurt (MKL), geleitet von Anton Baumeister.

Gehröcke, Vorderlader-Gewehre mit Bajonett und Zylinder für die Mannschaften sowie der Schiff-Hut für die Offiziere, prägen das Erscheinungsbild der Sebastiani-Wehr. Die große Fahne mit dem Bild des Hl. Sebastian wurde traditionsgemäß am Sonntagmorgen an der Dreifaltigkeitssäule vor der mit einer Girlande bekränzten Statue des Heiligen angebracht und von den jungen Sebastiani-Wehr-Leuten der Wachmannschaft, erstmals geführt vom neuen wachhabenden Unteroffizier Lukas Hahmann, bewacht.

Gut 400  Menschen hatten sich am Festsonntag-Nachmittag auf dem Marktplatz in Lengfurt eingefunden, um dabei zu sein, als erstmals der neue Fähnrich Rüdiger Schreck beim Exerzieren die blau-weiß-blaue Fahne des Vereins schwenkte, sieben Minuten lang, zu den Klängen von "Über den Wellen". Lengfurter treffen beim Fest langjährige Weggefährten, Bekannten und Freunden, die zum Fest oft von sehr weit zum Dienst in der Sebastiani-Wehr anreisen - unter anderem aus Toronto (Kanada), Carrigaline (Irland), Memmingen oder Leipzig).

Der Sonntag endete traditionsgemäß mit einer gemeinsamen Feier, zum 26. Mal musikalisch gestaltet durch die MKL. Nach dem Grußwort von Pfarrer Matthias Wolpert überbrachte Bürgermeister Norbert Endres die Grüße der Gemeinde Triefenstein. Diese Fest sei "hochkarätig", wie man an der hohen Trefferzahl bei richtiger Internet-Suche feststellen könne. Er drückte seine Hochachtung aus für die Pflege der Tradition und versicherte, dass der Markt Triefenstein auch künftig das Fest, nicht nur finanziell, unterstützen werde.  Oskar Aschauer betonte, dass der Verein das vor 387 Jahren ausgesprochene Gelöbnis für alle Lengfurter Bürger erfülle.

Der Sebastiani-Verein Lengfurt ehrte beim Kommersabend verdiente Mitglieder (von links): Hauptmann Oskar Aschauer, Andreas Kohlhepp (für das neue Ehrenmitglied Bernhard Kohlhepp), Andreas Hanft (für  Peter Hanft), Rosa Licha (für Andreas Schlör), Helmut Götz, Kurt Götzner, Peter Seitz, Klaus Sebold, Thomas Freund, Erwin Simon, Werner Dill, Erich Kohlhepp, Rudolf Baumeister, Bürgermeister Norbert Endres, Pfarrer  Matthias Wolpert und Oberleutnant Thomas Hahmann; sitzend: Karl Willms, Werner Karpf und Manfred Liebler
Foto: Raymond Roth | Der Sebastiani-Verein Lengfurt ehrte beim Kommersabend verdiente Mitglieder (von links): Hauptmann Oskar Aschauer, Andreas Kohlhepp (für das neue Ehrenmitglied Bernhard Kohlhepp), Andreas Hanft (für Peter Hanft), ...
Mitgliederehrungen
Neues Ehrenmitglied ist Bernhard Kohlhepp, der seit 58 Jahren im Verein aktiv ist und 33 Jahre Tambourmajor der Sebastiani-Wehr war. Für ihn nahm sein Sohn Andreas, der seit zwei Jahren Tambourmajor ist, die Urkunde entgegen.
25 Jahre: Rudolf Baumeister, Werner Dill, Andreas Schlör, Edith Schulze.
40 Jahre: Peter Hanft, vertreten von seinem Bruder Andreas, Thomas Freund, Helmut Götz, Peter Seitz, Walter-Erich Daigeler.
50 Jahre: Kurt Götzner, Erich Kohlhepp, Manfred Liebler, Klaus Sebold, Erwin Simon.
70 Jahre: Werner Karpf, Karl Willms; beide erhielten eine Figur des Hl. Sebastian, die beim montäglichen Schluss-Gottesdienstes gesegnet wird.
 
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