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Leistungsstark auf hohem Niveau
Leistungsstarke Chöre aus Thüngersheim: Niveauvolle Darbietungen und viel Applaus gab es für den Frauenchor, den Männerchor und für die Chorjugend bei der „Mittsommer-Serenade“ des Gesangvereins Thüngersheim in der Aula des Karlstadter Gymnasiums. Im Bild der Männerchor mit Chorleiter Volker Hagemann.
Foto: Robert Emsden | Leistungsstarke Chöre aus Thüngersheim: Niveauvolle Darbietungen und viel Applaus gab es für den Frauenchor, den Männerchor und für die Chorjugend bei der „Mittsommer-Serenade“ des Gesangvereins ...
bob
 |  aktualisiert: 02.07.2017 03:04 Uhr
KARLSTADT

Während zu Hause vorm Fernseher manche Fußballbegeisterte bei einem Confed-Cup-Spiel ihre Aufmerksamkeit den Flugbahnen des runden Leders widmeten, zogen es 150 Musikbegeisterte vor, sich den lauen Sommerabend dadurch zu versüßen, dass sie der Einladung des Gesangvereins 1862 Thüngersheim zu einer

Mittsommer-Serenade“ in der Aula des Karlstadter Gymnasiums folgten.

Derzeit verfügt der Thüngersheimer Gesangverein sowohl über einen leistungsstarken Männerchor als auch über einen Frauenchor, der inzwischen den Herren in nichts nachsteht und sich nach Überzeugung des Fränkischen Sängerbundes inzwischen ebenfalls das „Gütesiegel“ A für Leistungschöre erarbeitet hat. Maßgeblich für den derzeitigen Leistungsstand dieser beiden Chöre ist Jungdirigent Volker Hagemann, der seine Schützlinge zu Höchstleistungen anspornt.

Dazu wird unter der Leitung von Vanessa Putzer eine vielversprechende Chorjugend herangezogen, die an diesem Abend Kostproben aus ihrem aktuellen Musical „Frozen“ zum Besten gab. Und schließlich war bereits vor Konzertbeginn klar, dass sich hier „viele Hände“ mit Ehrgeiz und Herzblut einbringen und somit zum hohen Niveau beitragen.

Hintergrundinformationen

Engagiert präsentierte zum Auftakt des Abends die achtköpfige Chorjugend das zum Teil stark Rhythmus-betonte „Kalte Herz“ aus dem Musical „Frozen“, wofür sie zu Recht mit reichlich Applaus belohnt wurde. Nach dem Motto „Ladies first“ entführten daraufhin die 24 durchweg sicher agierenden Damen des Frauenchors das Publikum mit betagten englischsprachigen Madrigalen in die zauberhafte Frühlingszeit, versäumten es aber nicht, dem der Weiblichkeit vermeintlich angeborenen „Shopping-Gen“ gerecht zu werden, indem sie anhand von „Versuchung“ von Brahms frauenspezifische Probleme beim Kauf und beim Tragen von Schuhen besangen. Bei sämtlichen Darbietungen wurde das Publikum im Voraus mit hilfreichen und amüsanten Hintergrundinformationen versorgt.

Ein glänzendes Instrumental-Intermezzo am Cello lieferte Jakob Hohmann mit „Elégie“ von Gabriel Fauré, makellos begleitet von Katharina Nickel am Klavier. Geradezu betörend die Virtuosität, mit der das Gespann sämtliche Nuancen des teils gebetsartigen Stückes meisterten und ihren Instrumenten somit ein seelisches Eigenleben einzuhauchen schienen. Tosender Applaus.

Anspruchsvolle Kost bot hiernach erneut der 25-köpfige Männerchor, der mit Lissmanns „Der Tod und das Mädchen“ und Hindemiths „Nun, der Tag“ sich der Romantik widmete. Dabei setzten sie immer wieder Kopfstimmen ein und ließen selbst bei langen Tönen keinerlei Schwächen erkennen. Wohltuend und voller Emotionalität hier auch das Abendlied „ Schöne Nacht“ von Wilhelm Nagel.

Vor der Pause konnten von der Chorjugend die hoffnungsvollen Jungtalente Lea Holleber (15) mit John Legends „All of me“, sowie Amelie Dümmler (14) und Jonas Held (14) im Duett mit „Liebe, sie öffnet Türen“ aus dem Musical „Frozen“ das Publikum begeistern.

Nach einer weiteren zauberhaften Instrumental-Darbietung mit dem Cellisten Jakob Hohmann und der Pianistin Katharina Nickel in Form von „Lied ohne Worte“ von Mendelsohn-Bartholdy nahm der durchgehend wie aus einem Guss agierende Männerchor den Mendelsohn-Bartholdy-Faden auf und versprühte zunächst mit „Sommerlied“ jahreszeitlichen Frohsinn. Im Anschluss hieran verbreiteten sie mit Mendelsohns „Jäger-Abschied“ vor allem anhand der Worte „Lebewohl, du schöner Wald“ Waidmanns-Melancholie. Und zur Abrundung dieses Themas nahm mithilfe von Siegler-Legels „Jäger aus Kurpfalz“ der Männerchor das bestens aufgelegte Publikum mit auf einen lustigen musikalischen Ritt durch über Berg und Tal.

Gefühlvoller Ausklang

Den gefühlvollen Ausklang des Konzerts überließ man wohlweislich wiederum dem Frauenchor, der bei Schronens „An den Mond“, Gottwalds „Ich hab die Nacht geträumt“ und dem zarten Wiegenlied „Lullaby“ von Billy Joel neben dem gesanglichen Schliff die erforderliche Einfühlsamkeit zum Ausdruck brachte und somit dem unvergesslichen Abend zu einem perfekten Abschluss verhalf. Verständlicherweise wollte aber erst nach reichlichem Applaus und drei Zugaben das hellauf begeisterte Publikum die nach wie vor strahlenden Akteure in den Feierabend entlassen.

 
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