Aufgrund seiner spektakulären Flugmanöver wird er immer wieder mit diesem Beinamen bezeichnet, nun wurde er zum "Vogel des Jahres 2024" gewählt - der Kiebitz.

Rund 30 interessierte Zuhörer durfte Frau Duckstein von der Vhs Lohr-Gemünden zu einem kurzweiligen Vortrag in der Alten Turnhalle in Lohr begrüßen. Hartwig Brönner, Vorsitzender der LBV-Kreisgruppe Main-Spessart und stellvertretender Vorsitzender des gesamten LBV in Bayern, wusste sein Publikum mit einem ebenso sachkundigen wie unterhaltsamen Vortrag über den Vogel des Jahres 2024 zu begeistern.

Im Fall des Kiebitzes, so Brönner, sprächen allein die Zahlen eine eindeutige Sprache: So ist der Brutbestand dieses äußerst reizvollen "Akrobaten der Lüfte" in den letzten Jahren deutschlandweit um 90 Prozent eingebrochen. In Bayern konnten 2021 gerade noch 3800 Bruten nachgewiesen werden, sodass der Kiebitz mittlerweile in Kategorie zwei der Roten Liste geführt wird und somit als "stark gefährdet" gilt. In unseren unterfränkischen Heimatlandkreisen schließlich ist der Kiebitz -von vereinzelten Bruten im Landkreis Bad Kissingen abgesehen - als Brutvogel gänzlich verschwunden und höchstens noch als Zugvogel beobachtbar.

Auch die Gründe für diese erschreckende Entwicklung konnte Brönner eindeutig und wissenschaftlich belegt aufzeigen: Der bodenbrütende Kiebitz ist auf niederwüchsige, feuchte Wiesen und Moorflächen angewiesen, die ihm sowohl ein ausreichendes Nahrungsangebot als auch Schutz vor Fressfeinden liefern können. Aufgrund von Flächenversiegelung und intensiver Landwirtschaft wurden solche, auch für den Klimaschutz immens wertvollen Feuchtgebiete, zunehmend in Trockenäcker umgewandelt und somit für den Kiebitz als Lebensraum unbrauchbar gemacht.

Es komme, so Brönner, ganz entscheidend auf das konkrete Engagement von Vogel- und Naturschützern vor Ort an, um dem Kiebitz und den vielen anderen bedrohten Vogelarten zumindest Rastplätze auf ihren erstaunlich langen Zugwegen zu bieten. Er verwies deshalb auf einige ökologisch wertvolle Grundstücke in Main-Spessart, welche die Kreisgruppe Main-Spessart in den letzten Jahren erworben habe und in denen bedrohte Tier- und Pflanzenarten Zuflucht finden. So konnten beispielsweise am "G‘spring" bei Zellingen mittlerweile über 140 Vogelarten nachgewiesen werden.

Mit einem Plädoyer für die Artenvielfalt schloss der LBV-Vorsitzende seinen Vortrag. 

Informationen zu Vorträgen und Exkursionen oder über die Arbeit der LBV-Kreisgruppe im Landkreis können der Homepage oder dem Newsletter der LBV-Kreisgruppe entnommen werden

Homepage: http://main-spessart.lbv.de

Von: Elaine Sims