Alle achten bis zehnten Klassen der Realschule Marktheidenfeld nahmen kürzlich am interaktiven Webinar "Law4school" teil. Das Webinar, das unter der Leitung der erfahrenen Juristin Gesa von Schwerin stattfand, bot spannende Einblicke in die Themen Internetrecht, Datenschutz sowie Cybermobbing. Das sind auch die Themen, die gerade im Alltag von Jugendlichen eine zunehmend zentrale Rolle spielen.
Ziel der Veranstaltung war es, die Schülerinnen und Schüler für rechtliche Aspekte ihres digitalen Handelns zu sensibilisieren. Dabei wurde ihnen das notwendige Wissen vermittelt, um sicher und verantwortungsvoll im Internet unterwegs zu sein. Das klingt eigentlich erstmal ziemlich trocken. Aber die Anwältin stellte echte Fallbeispiele vor, die sie selbst in den letzten Jahren vertreten hat. Damit waren die anonymisierten Fälle für alle anschaulich und nachvollziehbar. Die Teilnehmenden hatten zudem die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an die Experten zu richten und persönliche Anliegen zu diskutieren.
Ein spannender Fall, der den roten Faden des ganzen Webinars darstellen sollte, war folgender: Niklas schickt Aimee ein Nacktfoto von sich, nachdem sie ihn über Social Media angeschrieben hat. Am nächsten Tag sieht jeder in der Schule das Foto. Was kann Niklas jetzt tun? Was passiert mit Aimee, die eigentlich Hendrik heißt?
Die interaktive Gestaltung des Webinars mit Umfragen und Quizfragen sorgte dafür, dass alle Teilnehmenden stark einbezogen wurden. Oft erkannten die Jugendlichen, dass sie nicht immer mit ihren Einschätzungen richtig lagen. Auch wenn viele der Meinung sind, bereits zum Thema "Recht im Internet" Bescheid zu wissen.
Der Elternbeirat der Realschule übernahm sämtliche Kosten des Webinars. Durch diese Veranstaltung wurden die Schülerinnen und Schüler nicht nur rechtlich geschult, sondern auch ermutigt, über ihr eigenes digitales Verhalten nachzudenken. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines verantwortungsbewussten und sicheren Umgangs mit digitalen Medien.
Der Fall von Niklas und Aimee konnte übrigens geklärt werden und endete für den Täter mit einer Unterlassungsvereinbarung und einer Geldstrafe.
Von: Theresa Manrique (Beratungslehrerin, Staatliche Realschule Marktheidenfeld)