Die „Laurenzi-Messe 2018“ war durch einen hohen Arbeitsaufwand für die Polizei und eine hohe Aggressivität gegenüber den Einsatzkräften gekennzeichnet, gibt die Polizeiinspektion Marktheidenfeld in einer Pressemitteilung bekannt. Insgesamt hat die Polizei gut 50 Einsätze während oder im Anschluss an die Veranstaltung gezählt, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Messegeschehen stehen. „Beleidigungen, absolut unter der Gürtellinie, und eine weit verbreitete Respektlosigkeit gegenüber den Einsatzkräften und Rettungsdiensten scheinen zumindest für einen kleinen Teil des polizeilichen Gegenübers langsam salonfähig zu werden“, klagt Wolfgang Gmelch, Leiter der Polizeiinspektion Marktheidenfeld.
Widerstand mit drei Promille
In fast allen Fällen von wie Körperverletzungen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte oder tätliche Angriffe auf Polizeibeamte haben die mutmaßlichen Täter zum Teil erheblich unter Alkoholeinfluss gestanden. Der „Spitzenreiter“, wie die Polizei schreibt, hatte drei Promille. Die Einsatzzeiten, teilweise bis in die frühen Morgenstunden, würden deutlich den Zusammenhang mit der geöffneten Innenstadtgastronomie belegen, so Gmelch. Der einsatzreichster Tag war der Abend von Dienstag auf Mittwoch vor dem Feiertag.
Sicherheitskonzept hat funktioniert
Die Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsdienst habe reibungslos funktioniert. Taschenkontrollen seien von von den Besuchern durchwegs akzeptiert worden, es sei zu keinen Beschwerden bei der Polizei gekommen. Die Vorankündigung dieser Kontrollen in der Presse sei positiv gesehen worden.
Das gemeinsam mit der Stadt Marktheidenfeld ausgearbeitete Sicherheitskonzept war ausgewogen und der momentanen Gefährdungslage angepasst, so die Pressemittelung. Es sei zu keinen größeren Sicherheitsstörungen gekommen.
Volltrunkenheit, die nicht mehr messbar war
Die Beanstandungen im Bereich Jugendschutz wurden alle im Zusammenhang mit Alkohol festgestellt, leider teilweise mit sehr hohen Promillewerten. „Werte über ein Promille bis hin zur völligen Volltrunkenheit, die nicht mehr messbar war, wurden festgestellt“, schreibt Gmelch. Die Jugendschutzkontrollen seien von der Polizei in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt durchgeführt worden.
Ein überarbeitetes Verkehrskonzept führte laut Pressemitteilung zu einer Verbesserung der Information von anreisenden Messebesuchern, es kam zu keinem einzigen abgeschleppten Fahrzeug. Mit drei festgestellten Trunkenheitsfahrten lag das Ergebnis auf dem gleichen Niveau wie im vergangenen Jahr.
Kinder auf Laurenzi verloren, Vater betrunken daheim
Kopfschütteln bei der Polizei verursachte ein Einsatz in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag als ein 13-und 14-jähriges Geschwisterpaar seinen Vater verloren hatte. Dieser konnte eineinhalb Stunden später zu Hause, erheblich alkoholisiert, erreicht werden. „Er dachte, seine Kinder wären irgendwie bei Bekannten untergekommen und ist mit dem Taxi nach Hause gefahren“, schreibt der Leiter der Polizeiinspektion Marktheidenfeld.
Ein rabiater Schausteller, der am letzten Laurenzi-Abend noch während des laufenden Festbetriebes mit seinem Lkw durch die Festbesucher das Gelände verlassen wollte, wurde durch eine Polizeistreife daran gehindert, so Gmelch. Die Uneinsichtigkeit führte dazu, dass ihm zeitweise der Fahrzeugschlüssel abgenommen werden musste.
Laurenzi-Delikte in Zahlen
Die Delikte rund um die Laurenzi-Messe im Einzelnen meldet die Polizei: zwölf Körperverletzungen, sechsmal Widerstand und tätlicher Angriff auf Polizeibeamte, fünf Beleidigungen von Polizeibeamten (nur die „groben“ Fälle), dreimal sonstige Beleidigungen, zwei sexuelle Belästigungen, vier „Verlorengegangene“, vier Verstöße nach dem Waffengesetz, acht Verstöße nach dem Jugendschutzgesetz (alles wegen Alkohol), drei Trunkenheitsfahrten, drei Sachbeschädigungen, acht polizeiliche festgestellte volltrunkene Personen und ein Wildpinkler – letzteres konnte die Polizei aber kaum kontrollieren, schreibt Wolfgang Gmelch.
Also ich trinke keine Alkohol...mit wärs egal!
Ich geh bzw. war auch nicht auf Laurenzi....
Aber die Forderung nach einem Alkoholverbot in einem Bierzelt ist dann schon lächerlich....
Was für eine Zeit. Einfach nur noch traurig.