Die Gemündener Geschäftswelt als „digitales Schaufenster“ – dies sei eine Vision, die schon bald wahr werden könne. Der Anzeigen-Verkaufsleiter der Main-Post, Julius Schmitt, und sein Kollege Christian Franz vom Online-Verkauf www.mainpost.de stellten der Werbegemeinschaft Gemünden und den ortsansässigen Gewerbetreibenden den Onlineauftritt „Mein Lieblingsladen“ vor, mit dem ab Mai auch die hiesige Geschäftswelt um Kunden werben kann.
Das Internet als visuelles Kaufhaus habe Fuß gefasst und damit vielen niedergelassenen Geschäften den Rang abgelaufen, erläuterten die beiden. Zudem würden noch weitere Steigerungsraten erwartet. „Über 88 Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, dass die Bedeutung (des Internethandels) noch weiter steigen wird“, erklärte Christian Franz den rund 30 Teilnehmern der Gesprächsrunde im Hotel-Gasthof „Zum letzten Hieb“.
Von diesem noch zu verteilenden Kuchen könnten die Geschäfte in Mainfranken über ein Internet-Portal der Main-Post ein größeres Stück abbekommen. Ein Klick auf die Internet-Seite soll „den User/Ihren Kunden, schnell auf Ihre Seite bringen“, so Franz. Das neue Produkt sei eine Ergänzung zu der vor fast zwei Jahren gestarteten Main-Post-Aktion „Lass den Klick in deiner Stadt“.
Ein Vorteil des neuen, gemeinsamen Internetauftritts sollen unbegrenzt „verlängerte Öffnungszeiten durch das unbegrenzte Surfen“ sein. Jedoch müssten die Gewerbetreibenden zum Teil von alten Gewohnheiten abweichen. „Dafür bleibt das Geld dann auch in der Region“, so der Referent.
Anders als bei den bekannten großen Internetkaufhäusern gestaltet sich der Warenkauf über „Mein Lieblingsladen“. So kann der Kunde die ausgesuchte Ware nicht direkt bestellen, sondern nur für sich reservieren lassen. „Abholen muss er sie dann im Geschäft.“ Aber gerade das habe immense Vorteile, besonders für Berufstätige. Ist bei der üblichen Internetkaufhausbestellung niemand zuhause, wenn das Paket kommt, muss es erneut zugestellt, beim Nachbar deponiert oder in einer Postfiliale abgeholt werden.
Oder der Besteller gilt als nicht erreichbar, womit sein Onlinekauf rückgängig gemacht wird. Das kann bei „Mein Lieblingsladen“ nicht passieren.
Entsprechendes gilt auch für Retouren. Bei dem neuen Angebot kann sich der Kunde immer im Laden umentscheiden und erhält zusätzlich eine kostenfrei Beratung.
Auch die Kosten der „E-Commerce-Pakete“ wurden genannt – je nach Größenordnung 39,90 bis zu 169,00 Euro im Monat. Zusätzlich können diese Seiten mit der Homepage des jeweiligen Geschäfts verlinkt werden, so vorhanden.
Der Gegenwert der begleitenden Werbekampagne der Main-Post liegt nach Angaben von Christian Franz bei rund 500 000 Euro. Vom Erfolg zeigten sich er und Julius Schmitt überzeugt. „Vor 15 Jahren haben viele gelächelt, als die Main-Post mit der Briefzustellung begonnen hat. Heute ist dieses Produkt nicht mehr wegzudenken“, sagte Franz zur Erschließung neuer Geschäftsfelder.