
Die Langenprozeltenerinnen und Langenprozeltner hielten mit ihren Anliegen und Fragen bei der Bürgerversammlung am Mittwoch nicht hinterm Berg. Ob die Sindersbachquelle überhaupt noch genutzt wird, wollte ein Bürger vom KU-Vorstand Roland Brönner wissen. Ja, so Brönner, aber nur für Löschwasser. Brönner berichtete, dass es am neuen Buntsandstein-Brunnenstein im Sindersbachtal gleich Vandalismus gegeben habe. Ein Abflussrohr sei beschädigt worden.
Ein Anwohner des hinteren Sandwegs beklagte, dass sich die Straße absenke und sich deswegen Pfützen bildeten. Nachts durchfahrende Lkw nutzten deshalb den Gehsteig. Am Glockenturm auf dem Friedhof platze der Beton ab, sagte ein anderer.
Viele Wünsche für die Mainuferstraße
Laternen in der Mainuferstraße wünschte sich eine Bürgerin, aber Bürgermeister Jürgen Lippert sagte, er sehe keinen Bedarf, den Radweg dort zu beleuchten. Ein anderer sähe dort gern Hundekotbeutelbehälter, wozu Lippert meinte, dass zu den Investitionskosten dabei auch immer laufende Kosten kämen. Ein dritter wünscht sich für die jährliche Regatta des PSV einen Stromanschluss, bisher müsse man immer bei Anwohnern betteln. Das müsse man prüfen, sagte Lippert.
Eine Lehrerin der Grundschule wollte wissen, wann es endlich WLAN in der Schule gibt und Dokumentenkameras. Sei würde den Kindern gerne einen zeitgemäßen Unterricht bieten. Ein neuer Kollege habe vor zwei Jahren von Eltern einen gebrauchten Laptop als Dienstgerät bekommen, weil er sonst keins bekommen hätte. Auch aus Lipperts Sicht dauere es zu lange, aber bald sollen Touchbildschirme und WLAN kommen. Dienstgeräte seien Sache des Freistaats.
Warum die Mainbrücke weiterhin Gemünden gehört
Eine Langenprozeltenerin beklagte die Parksituation in der Hauptstraße, wodurch man zickzack fahren müsse. Lippert sagte, ein einseitiges Parkverbot wäre möglich, allerdings würde dann vermutlich schneller gefahren, und es wäre ein Riesenaufwand, weil man erlaubte Parkplätze aufmalen müsste und auf der Parkseite Ausweichmöglichkeiten schaffen müsste.
Der ehemalige zweite Gemündener Bürgermeister Günther Metz wollte angesichts einer kürzlich beobachteten Brückenprüfung wissen: "Wem gehört denn die Mainbrücke?" Lippert erklärte, dass sie noch der Stadt gehöre, dass der Landkreis aber bereits für den Brückenunterhalt aufkomme. So lange die Gewährleistung der Baufirma noch nicht abgelaufen sei und die Rechnungsprüfung noch ausstehe, geschehe der Übergang noch nicht. "Ich hoffe", so Metz, "ich überleb's noch, bevor ich auf dem Friedhof bin." Außerdem wies er auf einen schlechten Zustand der Fahrbahn des Möbel-Berta-Kreisels hin.
Die EVG stellt keine Ladesäulen für E-Autos auf
Ob die Energieversorgung Gemünden (EVG) auch die Ladeinfrastruktur für E-Autos auf dem Schirm habe, wollte Thassilo Maxeiner wissen. KU-Vorstand und EVG-Geschäftsführer Brönner sagte, dass Ladesäulen aufzustellen in Gemünden keinen Sinn mache. Schon die vorhandene Ladesäule eines anderen Anbieters werde kaum genutzt. Auch Lippert sprach von einem "Draufleggeschäft". Planungstechnisch, also was etwa die Leistung von Stromkabeln anbelangt, werde eine künftige Infrastruktur mit vielen privaten Schnellladestationen schon mitbedacht, so Brönner, damit nicht in ein paar Jahren alles wieder aufgerissen werden müsse.
Lippert wies die Behauptung eines Bürgers zurück, die Ausschilderung der Radwege in der Gemündener Innenstadt sei schlecht, weshalb Fremde dort regelmäßig ratlos seien. "Nur wenn jemand den Weg nicht findet", so Lippert, "heißt es nicht, dass die Beschilderung auch schlecht ist." Auf die Frage eines Bürgers, ob man auf dem Geh- und Radweg vom Bahnhof in die Innenstadt eine Markierung anbringen könne, wer sich wo bewegen dürfe, meinte Lippert, dass der Weg dafür zu schmal sei.