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Langenprozelten
Langenprozelten: Wie die Stadt dem Wohnmobil-Trend begegnet
Im Gemündener Stadtrat ging es am Montag um neue Wohnmobilstellplätze an der Mainuferstraße. Die Verwaltung war der Ansicht, dass sich das für die Stadt lohnen könnte.
Auf dem Parkplatz an der Mainuferstraße sollen acht neue Stellplätze für Wohnmobile entstehen.
Foto: Corbinian Wildmeister | Auf dem Parkplatz an der Mainuferstraße sollen acht neue Stellplätze für Wohnmobile entstehen.
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:18 Uhr

In Langenprozelten will die Stadt Gemünden "Reisemobilstellplätze" schaffen. Darum ging es am Montagabend in der Stadtratssitzung in der Scherenberghalle. Entstehen sollen diese Stellplätze auf einer 500 Quadratmeter großen Fläche an der Mainuferstraße auf Höhe der Gemeindegasse. Diese soll künftig Platz bieten für fünf bis acht Wohnmobile. Auch Pkw sollen dort künftig noch abgestellt werden dürfen.

Wie Bauamtsleiter Jörg Breitenbach mitteilte, nutzen einige Wohnmobil-Touristen diesen Standort sowieso schon. Breitenbach stellte den Gremiumsmitgliedern zwei Varianten vor, eine billigere und eine teurere. "In jedem Fall ist es notwendig, Parkscheinautomaten zu installieren", sagte der Bauamtsleiter. Denn momentan würden die Wohnmobilisten an dieser Stelle nicht zur Kasse gebeten. Zukünftig wäre es dann möglich, dort Parkgebühren zu erheben. 

Günstiger, aber ohne Wasserversorgung

Die erste vorgestellte Variante für die Ausstattung des Reisemobilstellplatzes wäre günstiger. Die Kosten lägen bei 6900 Euro. Neben der Errichtung eines Parkautomaten wäre bei dieser Variante auch die Errichtung einer Elektrosäule mit vier Anschlüssen vorgesehen. Ein Nachteil dabei wäre, dass nicht alle Wohnmobile gleichzeitig Zugriff auf die Energieversorgung hätten. Außerdem gäbe es bei dieser Option keine Wasserversorgung und keine Abwasserentsorgung. 

Anders sieht das bei der zweiten Variante aus – für die sich die Stadtverwaltung aussprach. Bei dieser würde eine Elektrosäule für bis zu acht Abnehmer ("Mutter- und Tochtersäule") gebaut werden. Außerdem gäbe es eine Wasseranschlusssäule und einen Bodenablauf für Abwasser. Die Kosten lägen bei insgesamt 15 000 Euro. 

Ein gutes Geschäft für Gemünden?

Er gehe von jährlichen Einnahmen von 3000 bis 5000 Euro durch die Wohnmobilstellplätze aus, so Breitenbach. Die Investition würde sich also innerhalb von drei bis fünf Jahren amortisieren. Als Beispiel für den hohen Bedarf an Wohnmobilstellplätzen nannte Breitenbach die Lindenwiese. Dort gebe es momentan zehn offizielle Reisemobilstellplätze, manchmal stünden dort aber auch bis zu 20 Stück. Hält dieser "Boom" in den kommenden Jahren an, rentiere sich das für Gemünden als Tourismusstandort. 

Auch wenn die Räte dem Projekt wohlwollend gegenüber standen, gab es in der Sitzung noch einige Fragen und Anmerkungen zu diesem Thema. So wollte Stadtrat Richard Rauscher (Freie Wähler - Freie Bürger) wissen, ob Anwohner künftig weiterhin kostenfrei auf dem Platz am Mainufer parken könnten. Bürgermeister Jürgen Lippert erklärte, dass sich die Gebühren nur auf die Wohnmobilstellplätze beziehen. Matthias Risser (CSU) erkundigte sich, was Wohnmobil-Touristen auf der Lindenwiese bisher zahlen. Laut Lippert sind das fünf Euro täglich, dazu kommen die Stromkosten. Risser: "Vielleicht könnte man eine Preiserhöhung machen."

Höhere Parkgebühren und Gutscheine

Verbinden könne man eine solche Erhöhung der Parkkosten für Wohnmobile mit Gutscheinen für die örtliche Gastronomie, schlug Risser vor. Solche Coupons gebe es zum Beispiel auch bei der Benutzung von Autobahntoiletten. "Wenn das mit vertretbarem Aufwand hinzukriegen ist, kann man das gerne mal prüfen", antwortete der Bürgermeister. 

Robert Lampert (CSU) gab zu bedenken, dass die Erhebung von Parkgebühren für Wohnmobile nur dann funktioniere, wenn das auch von der Verkehrsüberwachung kontrolliert wird. "Unsere Verkehrsüberwachung fährt auch ab und zu nach Langenprozelten", so Lippert. Stichprobenartige Kontrollen müssten dann aber fest eingeplant werden.

PSV Langenprozelten darf Platz weiter nutzen 

Lampert führte an, dass er in den Sommermonaten in der Hafenstraße einige parkende Wohnmobile gesehen habe. Bürgermeister Lippert sagte, dass er das auch beobachtet habe. Doch nicht jeder Wohnmobilfahrer übernachte auch in Gemünden, einige blieben auch nur für wenige Stunden und gingen in der Innenstadt essen, so Lippert. Das wolle er weiterhin ermöglichen – außer wenn das überhandnehme. "Wenn die Hafenstraße als Ersatz genutzt wird und die Lindenwiese leer bleibt, wird das reglementiert." 

Erhard Wiltschko (Freie Wählergemeinschaft) fragte, ob der PSV Langenprozelten auch in Zukunft seine Main-Spessart -Regatta von diesem Platz am Mainufer aus starten lassen könne. Lippert versicherte, dass der PSV den Standort weiter nutzen kann und der Parkplatz dann für die Wohnmobile eben zwei Tage lang gesperrt werde. 

Einstimmig (20:0) sprach sich das Gremium für die Variante 2 aus und beschloss, mindestens 12 000 Euro im Haushalt 2022 dafür zur Verfügung zu stellen. Bis zur nächsten Saison soll das Projekt umgesetzt werden. 

 
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Kommentare
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  • Rotzfrech
    Glückwunsch an die Anwohner und an denen in den beiden Zufahrtstraßen. Und gibt es eigentlich auch ein WC für die kleinen Van`s ohne Toilette, so wie in Gemünden?... was glaubt ihr den wo diese wilden Camper derzeit in der Nacht hingehen? super durchdachtes konzept, danke !
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