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Main-Spessart
Landratsamt bittet: Keine Spenden zur Main-Spessart-Halle bringen
Im ehemaligen Marktheidenfelder Krankenhaus werden Patientenzimmer für Flüchtlinge vorbereitet. Was bei privater Unterbringung zu beachten ist.
Hilfsgüter für die Ukraine  sollen nicht zur Main-Spessart-Halle gebracht werden.
Foto: Johannes Kiefer | Hilfsgüter für die Ukraine  sollen nicht zur Main-Spessart-Halle gebracht werden.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 23.02.2024 08:06 Uhr

Die Main-Spessart-Halle in Marktheidenfeld wird zur Notunterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine. Das Landratsamt bittet darum, keine Spenden zur Halle zu bringen. "Die Erfahrungen aus der Syrienkrise 2015 haben uns gelehrt", so wird Denise Dörner vom Landratsamt in einer Pressemitteilung zitiert, "dass allgemeine Spendenaufrufe unsere Logistik mit viel zu viel Material überfordern." Damals habe es kistenweise Kleidung gegeben, die sortiert werden musste und in dem Umfang auch nicht benötigt worden sei. Dörner: "Wir werden uns daher bei Bedarf zuerst mit den Menschen vor Ort abstimmen und mit deren Unterstützung gezielt Spenden einsammeln. Wir bitten daher dringend davon abzusehen, unaufgefordert Hilfsgüter zur Halle zu bringen."

Landrätin Sabine Sitter zeigte sich dankbar, "dass wir gemeinsam mit unseren Hilfsorganisationen diese Halle so schnell herrichten konnten". Die Halle sei aber nur zur Erstunterbringung vorgesehen. Ziel sei es, die Menschen auf geeignete Immobilien im Landkreis und Unterkünfte in Privatwohnungen zu verteilen. Aus organisatorischen Gründen, wie etwa das Dolmetscherangebot oder die Registrierung, müsse zunächst vor allem auf die größeren Wohneinheiten wie etwa Jugendherbergen zurückgegriffen werden. So würden im Krankenhaus Marktheidenfeld gerade ehemalige Patientenzimmer vorbereitet. Parallel dazu sei das Landratsamt damit befasst, längerfristige Mietunterkünfte zu finden.

Flüchtlinge sollten möglichst bald bei Gemeinde registriert werden

Von der enormen Hilfsbereitschaft im Landkreis mit vielen Wohnungsangeboten zeigt sich Sitter überwältigt. Sobald konkreter Bedarf bestehe, werde sich das Landratsamt mit den privaten Wohnungsanbietern in Verbindung setzen abstimmen.

Flüchtlinge, die durch private Initiativen den Landkreis erreichen, sollten sich baldmöglichst beim zuständigen Einwohnmeldeamt der jeweiligen Gemeinde melden, rät das Landratsamt. Die Anmeldung und Registrierung sei wichtig, um Sozialleistungen zu erhalten und Arztbesuche zu ermöglichen, und sollte daher möglichst bald erfolgen. Eine zusätzliche ausländerrechtliche Registrierung ist nicht mehr notwendig. Alle Flüchtlinge, die in der Notunterkunft in der Main-Spessart-Halle unterkommen, werden dort ausländerrechtlich registriert. Sie müssen sich später, wenn sie auf Gemeinden im Landkreis verteilt werden, allerdings noch beim für sie zuständigen Einwohnermeldeamt vor Ort anmelden.

Beim Landratsamt geht man derzeit davon aus, dass dem Landkreis Main-Spessart in den nächsten Wochen rund 500 Flüchtlinge zugewiesen werden. Allerdings hänge das natürlich davon ab, wie sich die Flüchtlingsströme entwickeln werden.

 
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  • T. K.
    Überall wo Ehrenamtliche zugange sind läuft alles prima (siehe Karlstadt) und unser Landratsamt ist überfordert?
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  • J. S.
    Das Landratsamt Main-Spessart ist gefordert aber nicht überfordert. Und wenn es aus berechtigten Gründen keine Sachspenden annehmen will, so ist das zu respektieren. Es wurden genügend andere Plätze genannt, die das für alle machen. Anders sieht es mit Geldspenden aus. Die sind das einfachste und beste Hilfschancen. Das Landratsamt ist mehr als die Stadt Karlstadt, es ist für den ganzen Landkreis zuständig. Hinter dem Landratsamt stehen auch die "Professionellen" Hilfsoganisationen wie Rotes Kreuz usw. Auch diese brauchen ein geordnetes Vorgehen und Abwickeln der Hilfen. Alles andere ist Verschwendung von Resourcen und vor allem Zeit. Auf den Punkt gebracht: Nein, danke!. Die spontanen Spender sollten dies bedenken. Und ein Großteil macht dies auch. Auch in ganz Unterfranken und in Bayern. Sie alle stimmen sich ab, entsprechend den Anweisungen und Ratschläge von oben. Von Profis! Die unaufgeforderten privaten Hilfslieferungen sind zudem oftmals nicht das "Gelbe vom Ei!" Eher "Abfall!"
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  • J. I.
    Ja stimmt LRA ist gefordert und wann passiert was in diese Richtung????
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