Deutlich übertroffen hat der Landkreis Main-Spessart im Jahr 2021 seinen geplanten Jahresüberschuss und gleichzeitig mehr Investitionen umgesetzt als ein Jahr zuvor. Das geht aus dem im Kreisausschuss vorgestellten Jahresabschluss hervor. Wie Kämmerer Thomas Hubrich berichtete, standen in der Ergebnisrechnung Erträge von 154,5 Millionen Euro Aufwendungen von 149,3 Millionen Euro gegenüber, was einen Saldo (also Überschuss) von 5,15 Millionen Euro ergibt. Eingeplant waren nur rund 933.00 Euro.
In der Finanzrechnung wurden für Investitionen 17,4 Millionen Euro ausgezahlt, an staatlichen Zuschüssen (Einzahlungen für Investitionstätigkeit) erhielt der Kreis 7,7 Millionen Euro. Damit wurden 66,6 Prozent des Investitionsprogramms umgesetzt, im Vorjahr waren es nur 41 Prozent gewesen. Neue Kredite mussten nicht aufgenommen werden, getilgt wurden 3,46 Millionen Euro.
Die Schlussbilanz zum 31. Dezember 2021 schloss mit 218 Millionen Euro ab, was ein Zuwachs um 13,6 Millionen Euro (6,7 Prozent) ist. Der Kreisausschuss nahm den Jahresabschluss zur Kenntnis und empfahl dem Kreistag, vier Budgetabweichungen um mehr als 100.000 Euro zu genehmigen.
Machbarkeitsstudie für das Biosphärenreservat Spessart
Landrätin Sabine Sitter informierte den Kreistag, dass sie der Vergabe der Machbarkeitsstudie für das Biosphärenreservat Spessart als unaufschiebbares Geschäft zustimmte. Die Studie soll von Juli 2022 bis Dezember 2023 erstellt werden, die Öffentlichkeit soll ab Januar beteiligt werden. Den Auftrag erhielt die Bietergemeinschaft E.C.O. Institut für Ökologie (Klagenfurt) und ifuplan Institut für Umweltplanung und Raumentwicklung zum Angebotspreis von 194.413 Euro. Generell teilen sich die Kosten des Projekts die drei Landkreise Main-Spessart, Miltenberg und Aschaffenburg sowie die Stadt Aschaffenburg. Neben der Machbarkeitsstudie sind das die Personalkosten eines Projektmanagers für zwei Jahre. In der Sitzung stellte sich Torben Schulze vor, der beim Landkreis Main-Spessart angestellt wurde. Abzüglich des Zuschusses vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz von 50 Prozent entfallen auf jeden Partner 41.500 Euro.
Für die Objektplanung des Neubaus der Main-Spessart-Halle und den Planerwettbewerb des Gymnasiums Marktheidenfeld empfiehlt der Kreisausschuss dem Kreistag die Umschichtung von Haushaltsmitteln: in diesem Jahr 350.000 Euro aus der Generalsanierung des Gymnasiums Gemünden und 380.000 Euro von Verpflichtungsermächtigungen der Mainbrücke Gemünden im Jahr 2023.
Landkreis nutzte Vorkaufsrecht für ein Grundstück
Für das laufende Haushaltsjahr muss der Kreistag noch eine überplanmäßige Investitionsförderung bewilligen: Der Landkreis kaufte in Gemünden ein Grundstück von der Bundesvermögensverwaltung für 370.000 Euro, wovon nur 50.000 Euro über einen Haushaltsansatz gedeckt waren. Der Kreis nutzt sein Vorkaufsrecht, weil das Grundstück für eine Erweiterung des Kreisseniorenzentrums relevant sein könnte. Bei der Sportanlage des Gymnasiums Gemünden genehmigte der Kreisausschuss eine Überschreitung von knapp 40.000 Euro. Dabei handelt es sich um die Ausstattung des Fitnessraumes der Turnhalle (Cardio-Geräte, Kraftmaschinen), die schon 2021 bestellt, aber erst im März 2022 geliefert wurde.
Auch im Bereich der Gemarkung Burgsinn werden die Grenzen des Landschaftsschutzgebietes "Spessart" aktualisiert. Zum einen ist das mit der modernen (digitalen) Technik weit genauer möglich als mit Papierplänen, zum anderen orientieren sie sich nun an Wegen und Bächen. Zudem wurden naturschutzfachlich neue Flächen hinzugenommen. Weil 296.000 Quadratmeter heraus und 323.000 Quadratmeter neu aufgenommen werden, wächst das Landschaftsschutzgebiet in der Gemarkung Burgsinn um 27.000 Quadratmeter.
