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Karlstadt
Landkreis-Radltour: 7 Main-Spessarter erzählen, warum sie mit in die Pedale getreten sind
Am Main entlang oder auch etwas auf und ab - die radelnden Teilnehmer hatten bei der Neuauflage der Landrad(t)s-Tour die Wahl.
Zum Start der Familientour in Marktheidenfeld führte Landrätin Sabine Sitter zusammen mit den Guides Udo Ruppert (links) und René Hemmelmann vom Radfahr-Verein Edelweiß Himmelstadt für kurze Zeit die Gruppe an.
Foto: Jürgen Kamm | Zum Start der Familientour in Marktheidenfeld führte Landrätin Sabine Sitter zusammen mit den Guides Udo Ruppert (links) und René Hemmelmann vom Radfahr-Verein Edelweiß Himmelstadt für kurze Zeit die Gruppe an.
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:56 Uhr

Zum Jubiläum "50 Jahre Landkreis Main-Spessart" konnte auch die 30. Landkreis-Radltour nach der Corona-Pause wieder rollen. Für Landrätin Sabine Sitter war es eine Premiere, zusammen mit einigen Bürgern in die Pedale treten zu können. 

Die Tour war zweigeteilt – ab Karlstadt startete die Sporttour – rund 35 Kilometer und 300 Höhenmeter bis zum Mittagessen in Marktheidenfeld. Danach ging es mit der Familientour flach am Main zurück – passend zum Kreisjubiläum mit Halt in allen Kreisstädten – insgesamt über 80 Kilometer. Zur Überraschung des Organisationsteams im Landratsamt gab es 280 Voranmeldungen für die lange Sporttour, aber nur 50 für die kurze Familientour. Das mag auch mit dem Trend zum E-Motor zusammenhängen. Andererseits fielen im Vergleich zur letzten Tour mit Landrat Thomas Schiebel mehr sportliche Räder auf wie Mountain- und Gravel-Bikes .

Landrätin erst nach der Mittagspause dabei

Auch die Voranmeldung für maximal 500 Teilnehmer war neu, alle bekamen ein Schlauchtuch mit Landkreislogo. Dass an einem Samstag gefahren wurde, hatte laut Pressesprecher Markus Rill organisatorische Gründe. Die Landrätin konnte wegen anderer Termin erst nach der Mittagspause mit radeln. 

Nach der Mittagspause in Marktheidenfeld fuhren die Radler nach Lohr – mit einem ungeplanten Halt vor Erlach. Dort blockierten Kühe den Weg und ein Bauer machte seinen Unmut mit einem Transparent Luft. Auf dem Schlossplatz in Lohr verteilte das Schneewittchen Äpfel. Etwa eine Stunde Fahrt später lockten in Gemünden beim Verein ESV Gemünden Kaffee und Kuchen – zugunsten der Vereinskasse. Das Mittagessen hatte der Kreis spendiert: Würstcheneintopf, gekocht von Klinikum mit vegetarischer Alternative. 

Älteste und den jüngste Teilnehmer durften sich ins Goldene Buch eintragen

Manche Dinge sind geblieben: So suchte Landrätin Sabine Sitter den ältesten und den jüngsten Teilnehmer. Karlheinz Kraft aus Langenprozelten ist 85 Jahre alt und fuhr mit "elektrischem Rückenwind", der achtjährige Karl Reichert aus Karlstadt mit Muskelkraft. Beide durften sich in das neue Goldene Buch des Landkreises eintragen.

Zudem dankte die Landrätin allen Helfern aus ihrem Haus, inklusive Bauhof mit Straßenwärtern, dem Roten Kreuz und der Polizei. Neu waren auch die beiden Guides Udo Ruppert und René Hemmelmann vom Radfahr-Verein "Edelweiß" Himmelstadt und Frank Zygmunt als rollender Pannenservice. Bis auf einen Plattfuß und Problemen mit Sattel und Vorbau musste er nicht helfen.

Warum sie in diesem Jahr mitgefahren sind, erzählen sieben Menschen im Kurzinterview: 

1. Richard Kohlhepp aus Himmelstadt: Dem Alter zum Trotz ohne E-Antrieb 

Richard Kohlhepp
Foto: Jürgen Kamm | Richard Kohlhepp

Richard Kohlhepp aus Himmestadt war schon sehr oft dabei. Ihn freut die gute Organisation und die schöne Gesellschaft. Er war auch neugierig auf die Landrätin. "Mein Nachbar ist ihr Chauffeur", lacht der 79-Jährige. Seinem Alter zum Trotz fuhr er mit einem Bio-Bike, "das ist mein Ehrgeiz gegen den inneren Schweinehund", begründet er. 

2. Achim Rauch aus Neuendorf: Neue Ecken des Landkreis kennenlernen

Achim Rauch
Foto: Jürgen Kamm | Achim Rauch

Auch Achim Rauch aus Neuendorf ist in Sachen Landkreis-Radltour ein alter Hase. Er schätzt das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe und mag es, neue Ecken im Kreis zu sehen. "Sonst radelt man doch immer die gleichen Strecken." Wer vorne wegfährt, ist ihm nicht so wichtig, doch freut es ihn, dass Altlandrat Thomas Schiebel es sich nicht nehmen ließ, dabei zu sein.

3. Lena Pfeuffer aus Arnstein: Motiviert durch radelbegeisterte Eltern 

Lena Pfeuffer
Foto: Jürgen Kamm | Lena Pfeuffer

Für Lena Pfeuffer aus Arnstein war alles neu. "Unsere Eltern fuhren mit und haben uns motiviert", verrät sie. Sie und ihr Mann sind sportaffin und fahren gerne Rad. Erfahrung mit Radeln im Pulk hat sie nicht, sie fand die Handzeichen gut. Besonders lobt sie die gute Organisation, schöne Wege, die Schotterabschnitte mit dem Mountainbike waren kein Problem. Sie fuhr in Kompressionskleidung, um ein Zeichen zu setzen für die Therapie von Lipödem-Patientinnen. Der Samstag als Radltag komme allen Berufstätigen entgegen.

4. Sonja Steigerwald aus Neuendorf: Einfach angemeldet und mitgemacht

Sonja Steigerwald
Foto: Jürgen Kamm | Sonja Steigerwald

Auch Sonja Steigerwald aus Neuendorf macht es viel Spaß, im Landkreis neue Radwege und Strecken zu entdecken. Sie kennt große Touren, war mehrfach bei der einwöchigen BR-Radeltour dabei. 

5. und 6. Michael Kratzer und Sebastian Schebler: Viele Leute und ein bisschen Gaudi

Michael Kratzer und Sebastian Schebler (rechts)
Foto: Jürgen Kamm | Michael Kratzer und Sebastian Schebler (rechts)

Sebastian Schebler aus Urspringen fuhr mit einer vierköpfigen Feuerwehrgruppe erstmals mit. Michael Kratzer hatte die Freunde motiviert. "Viele Leute und ein bisschen Gaudi", sagt er. Die Organisation lobt er, außerdem, dass es kaum Wartezeiten unterwegs gab und ein recht flottes Tempo gefahren wurde. Trotzdem fand die Gruppe Zeit, in Marktheidenfeld und Lohr auch in Biergärten einzukehren.

7. Carmen Ehehalt aus Karbach: Fahren im Pulk ist interessant 

Carmen Ehehalt 
Foto: Jürgen Kamm | Carmen Ehehalt 

"Ich bin mitgefahren weil ich gerne draußen bin", sagt Carmen Ehehalt aus Karbach. Als begeisterte Radfahrerin findet sie das Angebot super und das Fahren im Pulk interessant. Es habe genug Trinkstationen gegeben – wichtig bei stellenweise fast 30 Grad. Gut fand sie, die Landrätin und andere Bürgermeister mal ganz persönlich zu erleben.

 
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Kommentare
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  • Bernhard Schebler
    Dass die Landrätin so beliebt ist, hätte ich nicht gedacht. Ich wäre nicht aufs Fahrrad gestiegen.
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