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Main-Spessart
Landkreis beugt Afrikanischer Schweinepest vor: Neue Sammelstellen für Wildschweinaufbruch in Gemünden und Duttenbrunn eingerichtet
An der neuen Konfiskatstelle in Duttenbrunn (von links): Norbert Gehrig, stellv. Hegegemeinschaftsleiter Zellingen-Karlburg und Verantwortlicher für die Sammelstelle in Duttenbrunn, Dr. Martin Korneli, Leiter des Veterinäramts Main-Spessart, Zellingens Bürgermeister Stefan Wohlfart und Bettina Waschlinger, stellv. Sachgebietsleiterin Naturschutz- und Jagdrecht.
Foto: Markus Rill | An der neuen Konfiskatstelle in Duttenbrunn (von links): Norbert Gehrig, stellv. Hegegemeinschaftsleiter Zellingen-Karlburg und Verantwortlicher für die Sammelstelle in Duttenbrunn, Dr.
Bearbeitet von Annett Conrad
 |  aktualisiert: 17.04.2025 13:06 Uhr

Der Landkreis Main-Spessart hat sein Engagement bei der Prävention gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) weiter ausgebaut und in Zusammenarbeit mit der Stadt Gemünden, dem Markt Zellingen und der Jägerschaft weitere Sammelstellen für Wildschweinaufbruch in Gemünden und Duttenbrunn realisiert. Um die Kapazitäten an der etablierten und stark frequentierten Sammelstelle am AELF Lohr zu erweitern, wurde daneben im vergangenen Herbst in Kostenteilung mit dem BJV Lohr ein größerer Kühlcontainer beschafft. Die ASP-Lage im benachbarten Bundesland Hessen ist weiterhin angespannt. Diese und folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Landratsamtes Main-Spessart entnommen.

Während der Landkreis Main-Spessart die Kosten für die erforderlichen Kühlcontainer übernommen hat und auch die laufenden Kosten für die Abfuhr durch den Zweckverband Tierkörperverwertung Unterfranken (TKVU) trägt, haben sich die Kommunen und die Jägerschaft bzw. das AELF in Lohr zur konkreten Umsetzung vor Ort bereit erklärt. Dies umfasst beispielsweise die Herstellung eines Fundaments für die Container, die Sicherstellung der Stromversorgung sowie die regelmäßige Reinigung der Anlage. Mit den bereits bestehenden Sammelstellen in Burgsinn, Aschfeld und Kreuzwertheim stehen der Jägerschaft des Landkreises nun insgesamt sechs so genannter Konfiskatstellen zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung. In einem etwaigen Seuchenfall dienen die Einrichtungen zudem als Verwahrstellen für die Entsorgung von seuchenverdächtigem Wild.

Landrätin Sabine Sitter betont: „Es freut mich zu sehen, dass der Landkreis, die Kommunen und die Jägerschaft bei dem wichtigen Thema der ASP-Prävention an einem Strang ziehen. Dies zeigt mir, dass die Maßnahmen eine hohe Akzeptanz haben.“

Lage in Hessen weiterhin angespannt

Hintergrund der verstärkten Präventivmaßnahmen ist der erstmalige Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im hessischen Landkreis Groß-Gerau im Sommer vergangenen Jahres und die dadurch gestiegene die Gefahr einer Ausbreitung von ASP nach Bayern. In den grenznahen unterfränkischen Landkreisen wurden deshalb besondere Vorsichtsmaßnahmen angeordnet. Neben der Pflicht, jedes erlegte oder tot aufgefundene Wildschwein auf ASP zu testen, darf der sog. „Aufbruch“ der Tiere (nicht verwertbare Innereien) nicht wie üblich im Wald verbleiben, sondern muss von den Jägern an den genannten Sammelstellen unschädlich beseitigt werden.

Veterinäramtsleiter Dr. Martin Korneli unterstreicht: „Die Abläufe haben sich mittlerweile gut eingespielt. Wir müssen jedoch weiterhin wachsam bleiben. Die Lage im angrenzenden Südhessen ist nach wie vor sehr angespannt.“

Seit dem erstmaligen Auftreten wurde die ASP in Hessen bei insgesamt 1559 (Stand 01.04.205) verendet aufgefundenen Wildschweinen nachgewiesen. Das Seuchengeschehen erstreckt sich mittlerweile auf fünf Landkreise bzw. kreisfreie Städte und ist bis auf rund 20 km an die bayerische Landesgrenze (Landkreis Miltenberg) herangerückt. In den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg wird deshalb derzeit entlang der B 469 ein Festzaun errichtet, der einen Wechsel von infizierten Tieren nach Bayern verhindern und den seit Sommer bestehenden und pflegeintensiven Elektrozaun ersetzen soll. Auch die regelmäßige präventive Fallwildsuche mit Hunden und Drohnen an der Grenze zu Hessen wird fortgeführt.

Für Menschen ist die ASP ungefährlich; das Virus wird nicht auf Menschen übertragen.

 
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