Dass mit dem Thema Lärmschutz am Arbeitsplatz nicht zu spaßen ist, dafür spricht die Zahl von gut 6000 Fällen von Schwerhörigkeit, die in jedem Jahr als Berufskrankheit anerkannt werden.
Um Bewusstsein für den Lärmschutz bei der Arbeit zu schaffen, waren Mitarbeiter der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) unter anderem in der Bildungsstätte in Lengfurt. An diesem Tag konnten die Seminargäste ihr Gehör in einem sogenannten Audimobil – ein Bus mit einem kleinen Messlabor für Gehörtests – überprüfen lassen.
„Das Tückische ist, dass Geräusche oft zuerst laut erscheinen, man sich dann aber an sie gewöhnt“, sagt Thomas Ulmer von der BGHM. Aber die Schädigung des Hörvermögens setzt sich weiter fort – und ist nicht mehr behebbar. Gerade Arbeiter in Schreinereien und im Metallbau seien stark davon betroffen.
Bei der „Generation MP3“ ist das Gehör öfter durch lauten und häufigen Musikkonsum mit Kopfhörern vorgeschädigt. Andererseits: „Die jüngeren Arbeiter muss man nicht großartig motivieren, Gehörschutz zu tragen. Das ist bei den Älteren anders“, so Kerstin Kohn, Leiterin Ausbildung in der BGHM-Bildungsstätte in Lengfurt.
Der wirksamste Schutz für das Gehör sei, Lärm am Arbeitsplatz von vornerein zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Technisch lässt sich das beispielsweise durch die Abschirmung von lauten Maschinen erreichen, oder durch Investitionen in neuere und leisere Arbeitsgeräte. Aber auch das richtige Tragen von Gehörschutz sei wichtig.
Das Audimobil war nicht nur am Aktionstag gegen den Lärm im Einsatz. Die BGHM ist mehrmals im Jahr in ganz Deutschland damit unterwegs. Firmen können den Bus auch für Gehörtestaktionen anfragen.