Italienisches Lebensgefühl am Almosenberg – das verspricht die Restaurantkette L‘Osteria, die in Wertheim neue Wege beschreitet. Bisher sind die mehr als 100 Restaurants in Großstädten mit mehr als 100 000 Einwohnern zu finden. Nun entsteht erstmals eines in direkter Autobahnnähe. Das speziell für Wertheim entwickelte Konzept beinhaltet zudem eine Kaffeerösterei. Die hier zubereiteten Kaffeemischungen gibt es dann nicht nur im Werksverkauf, auch alle L‘Osteria-Restaurants werden damit beliefert. Spätestens Anfang April soll die Eröffnung sein, die Bauarbeiten sind also in der Endphase. Bürgermeister Wolfgang Stein, Baudezernent Armin Dattler und Wirtschaftsförderer Jürgen Strahlheim verschafften sich hierzu am Donnerstag vor Ort einen Überblick von dem Projekt.
Mit einem Kostenvolumen von rund 6,6 Millionen Euro stellt das Unterfangen die bislang größte Einzelinvestition des Unternehmens dar. Und das kurz vor dessen 20. Geburtstag, der am 16. Januar gefeiert werden kann, wie Friedemann Findeis, geschäftsführender Gesellschafter der FR L‘Osteria GmbH verriet, als er die firmeneigene Geschichte und Philosophie darstellte. L’Osteria wirbt mit dem Anspruch "italienische Küche, lässiges Ambiente, Pizzen, die über den Tellerrand hinausragen und ein Preis-Leistungsverhältnis, das dir schmecken wird" zu bieten.
Herzstück der Gastronomie ist eine offene, einsehbare Küche. Diese und weitere Details der Inneneinrichtung stellte Caroline Dippold, Geschäftsführerin der Dippold Innenarchitektur GmbH, vor. "Bei uns sieht jedes Restaurant anders aus", auch wenn es sich um eine Kette handele, betonte Friedemann Findeis. "Wir geben uns viel Mühe, auch wenn das Kraft kostet." Die Restaurants werden zu jeweils etwa einem Drittel als eigene Betriebe, im klassischen Franchise-System oder – wie in Wertheim – als Joint Venture geführt. Am Almosenberg wird die FC Foodclub GmbH als Betreiber auftreten und bis zu 50 Arbeitsplätze anbieten, informierte Geschäftsführer Matthias Kaiser.
Kaffeerösterei versorgt sämtliche Restaurants
Neuland betritt man mit der Kaffeerösterei, die praktisch Bedingung war, um sich an dem Standort ansiedeln zu können. Von dem Gedanken, hier einen "Showroom" einzurichten, sei man wieder abgekommen, so Friedemann Findeis. Rund ein Jahr lang habe man sich intensiv mit der Thematik beschäftigt und dann die Entscheidung getroffen für eine "richtige industrielle Fertigung", die künftig alle L‘Osteria-Restaurants beliefern soll. Eine Tatsache, "auf die wir schon ein bisschen stolz sind", erklärte Bürgermeister Wolfgang Stein.
Stein zeigte sich fest davon überzeugt, dass "Sie mit Ihrem Unternehmen genau hierher passen". Deshalb habe der Gemeinderat auch dem Verkauf des rund 10.800 Quadratmeter großen Grundstücks zugestimmt. Im April vergangenen Jahres sei, nach knapp vier Monaten Bauzeit, die Baugenehmigung erteilt worden, rekapitulierte der Bürgermeister. Seitdem laufen die Arbeiten. Geschäftsführer Findeis wiederum lobte die Zusammenarbeit und bescheinigte: "Ihr wisst auch genau, was ihr wollt." Dazu gehört zum Beispiel eine Linksabbiegespur von der Zufahrtsstraße aus, die von dem Unternehmen auf eigene Kosten gebaut worden ist.
Laut Friedemann Findeis haben die Restaurants täglich ab 11 Uhr geöffnet, Pasta gibt es bis 23 Uhr, Pizza bis 24 Uhr. So wolle man auch am Almosenberg beginnen. Die Wertheimer L´Osteria bietet rund 270 Sitzplätze im Innenbereich, dazu mehr als 200 auf der Terrasse. Außerdem gibt es einen Spielplatz und, wie Findeis weiß, hohe Erwartungen: "Ich hoffe, dass wir diesen gerecht werden können."
